Die Leichtathletik-Familie trauert um Hartmut Schweitzer. Der langjährige Präsident des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes ist am vergangenen Wochenende im Alter von 87 Jahren verstorben. Er war mehr als 60 Jahre lang ehrenamtlich für die Leichtathletik aktiv.
Nicht nur im Bayerischen Leichtathletik-Verband hat Hartmut Schweitzer durch sein Wirken über viele Jahrzehnte, davon von 1985 bis 1994 als Präsident, markante Fußspuren hinterlassen. Sondern auch im Süddeutschen Leichtathletik-Verband, dessen Vizepräsident er war.
Während der Schwandorfer als ausdauernder Funktionär eine wahre Marathonkarriere hinlegte, war er in jungen Jahren ein erfolgreicher Sprinter. Niemand anders konnte die engen Kurven der Aschenbahn vom FC Schwandorf schneller laufen. Auch im hohen Alter blieb er der Leichtathletik verbunden. Noch eine Woche vor seinem Tod besuchte er zusammen mit Ehefrau Ute und Tochter Anja das erste Indoor-Meeting in der geraden fertiggestellten Regensburger Leichtathletikhalle. Sohn Jochen, Aufsichtsratsvorsitzender des DLV, ehrte bei der Meeting-Premiere Sieger und Platzierte.
Diese enge Verbindung zur Leichtathletik zieht sich durch sein ganzes Leben, seit er 1952 als Sprinter beim CVJM Amberg anfing. Noch während seiner Zeit als aktiver Athlet begann er seine Karriere als Trainer und Funktionär, zunächst in Schwandorf und der Oberpfalz. In seinen 37 Jahren als Lehrer am Schwandorfer Gymnasium entdeckte und förderte er viele Talente. Der Sprint-Nachwuchs lag ihm besonders am Herzen. So stiftete er 2015 den Hartmut-Schweitzer-Wanderpreis für die beste Sprintleistung bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften.
Leistungssport und Breitensport im Blick
Hartmut Schweitzer zeigte sich nicht nur dem Leistungssport verbunden, sondern wollte auch im Breitensport etwas bewegen. So gründete er mit Franz Huf in Schwandorf einen der ersten „Lauftreffs“ in Deutschland, den er zwölf Jahre lang betreute. Zur Saisoneröffnung im Frühjahr garnierte er ihn stets mit Sport-Prominenz wie der tschechischen Läuferlegende Emil Zatopek, dessen Frau Dana, Speerwurf-Olympiasiegerin von 1952, Speerwurf-Olympiasieger Klaus Wolfermann oder dem damaligen belgischen Langstreckenweltrekordler und Hindernis-Olympiasieger von 1964 Gaston Roelants.
Für sein Wirken im und für Sport wurde Hartmut Schweitzer mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt. Die Bundespräsidenten Karl Carstens und Richard von Weizsäcker zeichneten ihn mit der Bundesverdienstmedaille (1983) und dem Bundesverdienstkreuz (1992) aus. Im selben Jahr wurde er mit dem DLV-Ehrenschild geehrt, der Bayerische Leichtathletik-Verband verlieh ihm den Ehrenring des Verbandes.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband und seine Landesverbände trauern um Hartmut Schweitzer, der sich über viele Jahrzehnte um unsere Sportart verdient gemacht hat. Wir wünschen den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen viel Kraft in einer schweren Zeit.