| EYOF 2015

Bo Kanda Lita Baehre holt Stab-Gold in Tiflis - Bronze für Sinning

Die erste Goldmedaille für die deutschen Leichtathleten gab es am Freitag beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) in Tiflis (Georgien) durch Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre. Er flog über 4,92 Meter. Bronzemedaille Nummer drei für Hürdensprinterin Miriam Sinning, die zunächst zeitgleich (13,84 sec) auf Rang vier gesetzt worden war. Nach einem Einspruch, gab es fairerweise zwei dritte Plätze.
Pamela Ruprecht

Mit seiner Höhe wäre Bo Kanda Lita Baehre auch bei der Jugend-DM in Jena zum Titel gesprungen. Dort gewann am Freitag ein paar Stunden vor dem Wettkampf in Tiflis Tom Linus-Humann (Schweriner SC) den deutschen Meistertitel in der U18 mit 4,80 Meter. Bo Kanda Lita Baehre fehlte bei der Meisterschaft. Aus gutem Grund: Der junge Düsseldorfer krönte sich beim Europäischen Olympischen Jugendfestival mit einem Flug über 4,92 Meter im zweiten Anlauf.

Der 16-Jährige hatte knapp die Nominierung für die U18-WM in Cali (Kolumbien) verpasst. Dass Bo Kanda Lita Baehre international einen starken Auftritt liefern kann, bewies der Deutsche U16-Meister nun im Finale von Tiflis. Mit 4,92 Meter steigerte er, als es darauf ankam, seine Bestleistung um zwei Zentimeter und sicherte sich die Goldmedaille. Danach versuchte er sich (noch) vergeblich an 5,01 Meter. Sein Abstand auf die nächsten Konkurrenten war groß. Mit 4,60 Meter folgten der Ukrainer Taras Shevtsov und der Österreicher Riccardo Klotz.

Fünf Meter für die Zukunft aufgehoben

Dabei standen die Vorzeichen gar nicht so gut: "Ich habe mich in den letzten Tagen nicht so fit gefühlt, die Stäbe kamen erst mit Verspätung an. Auch beim Einspringen habe ich mich noch nicht so wohl gefühlt, aber im Wettkampf lief es dann von Sprung zu Sprung besser", erzählt Bo Kanda Lita Baehre. "Die fünf Meter hätte ich gerne noch geknackt. Es war knapp, aber das hebe ich mir dann für die nächsten Wettkämpfe auf. Ich bin rundum zufrieden und freue mich jetzt auf die Siegerehrung."

Und auch U18-Bundestrainer Jörg Peter lobte seine Vorstellung: "Trotz seiner Vorleistung muss man dann hier erstmal Bestleistung springen. Bo ist von seinem Heimtrainer, der ihn auch hier unterstützt hat, gut eingestellt worden. Er hat von allen Springern den stärksten Eindruck gemacht. Man hat gemerkt, dass er gewinnen wollte."

Bronze für Miriam Sinning im Foto-Finish

Erst war Miriam Sinning nach dem Hürdensprint-Finale zeitgleich (13,84 sec) mit der Slowenin Nika Glojnaric, die als Schnellste in den Endlauf eingezogen war, auf den vierten Rang platziert worden. Doch Jörg Peter ließ sich das Zielfoto zeigen, auf dem nicht eindeutig festgestellt werden konnte, dass sie hinter der Slowenin war. Die zweite Kamera im Infield, auf der man das hätte feststellen können, hat ebenfalls gefehlt.

Das Glück war auf Seite der Frankfurterin, die sich im Vergleich zum Vorlauf um einige Hundertstel steigern konnte und nur ein Zehntel unter ihrer Bestleistung blieb. "Der absolut faire Oberkampfrichter aus Großbritannien hat sportlich fair entschieden, dass es zwei dritte Plätze gibt", sagte Jörg Peter. Ein Protest war nicht nötig. Ebenso hauchdünn war es auf den ersten Plätzen. Die Goldmedaille gewann die Russin Kristina Kleshcheva, zu Silber sprintete die Lettin Paula Sprudzane - beide in 13,75 Sekunden.

"Ich wollte auf keinen Fall Vierte werden, als das nach dem langen Warten dann auf der Anzeigetafel stand und dann auch noch zeitgleich mit der Dritten, wollte ich einfach nur noch runter von der Bahn", sagte Miriam Sinning. "Mein Start war nicht so gut, dann bin ich wieder gut rein gekommen, habe mich dann aber leider selbst getreten." Nachdem sich alles zum Guten wendete, konnte sie sagen: "Die Tränen gehen jetzt nahtlos in Freudentränen über. Ich bin überglücklich, eine Medaille gewonnen zu haben. Nach der Geschichte ist die Freude noch größer."

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