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Kurpfalz-Gala: Flugshow und schnelle Sprints im Hürdenwald erwartet

© Gladys Chai von der Laage
Wenn es darum geht, früh in der Saison Topleistungen abzurufen, setzen viele Athletinnen und Athleten seit Jahren auf die B&S Kurpfalz-Gala in Weinheim. Entsprechend stark besetzt sind die Teilnahmefelder im Sepp Herberger Stadion auch am Samstag wieder. Zu den Highlights zählen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen der Weitsprung und die Hürdensprints sowie die 400 Meter der Männer.
Jane Sichting

Dass Weinheim stets ein gutes Pflaster für schnelle Zeiten und große Weiten ist, bestätigt nicht nur ein Blick auf die Meetingrekorde, sondern auch der auf die starken Leistungen aus dem Vorjahr mit zahlreichen persönlichen Bestleistungen – etwa dem eindrucksvollen Satz von Weitspringerin Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) auf 6,91 Meter. Zwar gehört die 21-Jährige in diesem Jahr nicht zum Starterfeld, weit hinaus kann es dennoch gehen.

Im Fokus steht dabei vor allem Maryse Luzolo (Königsteiner LV), die erst am Sonntag mit 6,60 Metern einen gelungenen Einstand in Ettlingen bei Karlsruhe feierte. Ebenfalls Chancen auf einen Sieg haben zudem Merle Homeier (Hannover 96) und Lea-Jasmin Riecke (Mitteldeutscher Sportclub), die im Vorjahr mit 6,60 Metern Platz drei belegte.

Simon Batz als großer Favorit

Noch höher schätzt Meetingchef Thomas Geißler den Weitsprung-Wettbewerb der Männer ein, von dem er sich eine Flugshow erwartet: Mit dem Deutschen Meister Simon Batz (MTG Mannheim) hat er das wohl heißeste Eisen im Feuer der DLV-Springer verpflichten können. Nach zuletzt gelungener, aber etwas zu windiger Premiere beim Diamond-League-Meeting in Doha hofft der 21-Jährige in Weinheim nun auf reguläre Windverhältnisse und einen Satz in Richtung seiner Bestweite (8,18 m).

Konkurrenz bekommt Batz von drei weiteren Acht-Meter-Springern. Neben Luka Herden (LG Brillux Münster) besonders stark einzuschätzen sind vor allem der Franzose Tom Campagne sowie der Südafrikaner Hani Nikithemba, der mit Sprüngen auf 8,20 Meter und 8,05 Meter erst in diesem Jahr in die Weltspitze vorgestoßen ist. Ein Angriff auf den Meetingrekord (8,49 m) von Christian Reif aus dem Jahr 2014 wird jedoch für alle vier Athleten schwer.

Stadionrunde der Männer stark besetzt

Anders sieht das über 400 Meter der Männer aus. Gleich zwei Starter bringen hier Meldezeiten unter der bestehenden Marke von 46,08 Sekunden mit und wollen über die Stadionrunde voll angreifen. Zum einen ist das Mihai Sorin Dringo, der mit 45,27 Sekunden den rumänischen Landesrekord hält, und zum anderen der Zwei-Meter-Mann Jack Raftery aus Irland, der in 44,89 Sekunden ebenfalls schon unter 46 Sekunden gelaufen ist.

Über 100 Meter könnten es wiederum die DLV-Sprinter sein, die in Weinheim die schnellsten Beine haben. Neben Meetingrekordhalter Deniz Almas (VfL Wolfsburg), der 2020 die 100 Meter in flotten 10,08 Sekunden sprintete, gilt insbesondere Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) als Favorit auf den Sieg. Nach einer langwierigen Verletzung wieder fit, überzeugte der 23-Jährige zuletzt bereits bei den World Relays in Nassau (Bahamas) mit der 4x100 Meter-Staffel. Nun folgt in Weinheim auch das Comeback als Einzelkämpfer. Immer für schnelle Zeiten gut ist zudem Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München) sowie die internationale Konkurrenz aus den Niederlanden, der Schweiz und Saudi-Arabien.

Schnelle Sprints über die Hürden

Einen kleinen Vorgeschmack auf die Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (28 bis 30. Juni.) gibt es am Samstag über die 110 Meter Hürden der Männer – gespickt mit internationaler Konkurrenz wie den Niederländern Mark Heiden und Liam van der Schaaf sowie dem Inder Shirse Tejas. Diese Drei gilt es für Manuel Mordi (Hamburger SV) hinter sich zu lassen, will er seinen Vorjahressieg wiederholen. Auf nationaler Ebene sind es Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Stefan Volzer (TSV Bayer 04 Leverkusen), die es für den Hamburger zu schlagen gilt.

Über 100 Meter Hürden der Frauen darf sich das Publikum auf die mehrfache Deutsche Meisterin Ricarda Lobe (MTG Mannheim) freuen. Nachdem ihr Rennen in Jacksonville, Florida (USA) Ende April noch vom Winde verweht (+3,6 m/sec) war, gilt sie in Weinheim neben der Inderin Jyothi Yarraji und der Niederländerin Eefje Boons zu den Favoritinnen. Auf gute Ergebnisse hoffen zudem Hawa Jalloh (Wiesbadener LV) und Lisa Maihöfer (SV GO! Saar 05).

Über die 100 Meter ohne Hürden könnte es ebenfalls einen deutschen Sieg geben. Die schnellsten Meldezeiten bringen hier Amelie-Sophie Lederer (LG Stadtwerke München) und Louise Wieland (Hamburger SV) mit. Härteste Konkurrentinnen dürften die Französin Helene Parisot und Minke Bisschops aus den Niederlanden sein.

U20-Talente gehen fremd

In den Wettbewerben der Altersklasse U20 gilt das Augenmerk unter anderem Weitspringerin Josie Krone (TSG Bergedorf), die mit einer Verbesserung ihrer Bestleistung (6,19 m) die Norm für die U20-WM in Lima (Peru) angreifen könnte. Im Dreisprung hat sie sie mit Bestleistung von 13,14 Metern schon abgehakt. Auch Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) gilt es zu beachten. Nachdem sie Ende April beim Season Opening in Dortmund die U20-WM-Norm über 3.000 Meter unterboten hat, startet sie in Weinheim nun über 800 Meter.

Ebenfalls schon die Norm für die U20-WM in seiner Spezialdisziplin übertroffen hat Dreispringer Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz). Nachdem der 19-Jährige direkt zum Einstieg in die Freiluft-Saison seine Bestleistung um 22 Zentimeter auf 15,80 Meter steigern konnte, nimmt er am Samstag im Weitsprung Anlauf.

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