Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Sport
Bei allen Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Belästigung und Gewalt des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) steht das Wohl der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen an erster Stelle.
WIR HÖREN ZU! WIR SCHAUEN HIN! WIR SPRECHEN AN!
Seit dem Beschluss des DLV-Jugendtages im Oktober 2010 bearbeitet die Deutsche Leichtathletik-Jugend gemeinsam mit den ehrenamtlichen Ansprechpersonen das Thema „Prävention sexualisierter Gewalt im Sport (PSG)“. Die Thematik wird gesamtverbandlich bearbeitet und gesteuert. Der DLV engagiert sich durch die Entwicklung eigener Konzepte, Materialien und Maßnahmen, durch die Sammlung und Bereitstellung von Unterlagen und Angeboten der Partner des DLV (z.B. dsj, DOSB) sowie von externen Service-Anbietern (u.a. N.I.N.A. e.V.).
Der DLV setzt sich das Ziel, den Schutz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Gesamtverband in all seinen Aktivitäten zu verankern.
Dabei orientiert sich der DLV an folgenden Leitlinien:
- Erarbeitung und Implementierung eines geeigneten Regelwerkes
- Schaffung eines Klimas, in dem sich Täter:innen nicht wohlfühlen
- Vertretung einer Null-Toleranz-Haltung
- Regelmäßige Evaluation und Weiterentwicklung der Maßnahmen
Schutzkonzept des Deutschen Leichtathletik-Verbandes
Das gesamte Schutzkonzept gibt es hier
Positionierung und Verankerung
Das Thema PSG ist bereits in der Jugendordnung und der DLV-Satzung positioniert und verankert.
Ansprechpersonen
Inga Serfort ist die, vom Verbandstag, gewählte PSG-Beauftragte des DLV. Zudem gibt es mit Elke Bartschat eine weitere hauptamtliche PSG-Ansprechpartnerinnen des Verbandes. Alle Ansprechpersonen können jederzeit kontaktiert werden. Sie stehen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei Fragen, Verdachtsfällen und konkreten Situationen vertrauensvoll zur Seite. Dabei ist es vor allem ihre Aufgabe, zuzuhören und je nach Situation an qualifizierte Beratungsstellen zu vermitteln. Es wird dabei keine Fachberatung geleistet und die Ansprechpersonen werden nicht betreuend tätig.
Inga Serfort (ehrenamtliche PSG-Beauftragte des DLV) |
Elke Bartschat Tel: 0160 / 43 48 634 elke.bartschat@leichtathletik.de |
Eignung von Mitarbeitenden
Seit 2019 sind haupt-, neben- und ehrenamtlich Mitarbeitende verpflichtet, den DLV-Ehrenkodex zu unterzeichnen. Alle Mitarbeitenden, die im Auftrag des DLV im direkten Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen, müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.
Qualifizierung des Verbandspersonals
Alle haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind verpflichtet, den E-Learningkurs „PSG“ der DLV-Akademie zu absolvieren. Zusätzlich werden bei Veranstaltungen, wie z.B. der Jahrestagung der Deutschen Leichtathletik-Jugend oder der Spitzensporttagung vertiefende Workshops angeboten.
Lizenzerwerb und -entzug
Das Durchlaufen des E-Learningkurses „PSG“ der DLV-Akademie und die Unterzeichnung des Ehrenkodex sind Voraussetzung für den Lizenzerwerb auf Bundesebene. Bei Verstoß gegen die ethisch-moralischen Grundsätze des DLV kann eine Trainerlizenz entzogen werden (s. DLV-Lehrordnung). Bei Nicht-Beachtung des Lizenzentzugs können weitere Sanktionsmöglichkeiten ergriffen werden.
Erarbeitung eines Interventionsleitfadens
Die Standards für das Krisenmanagement sind im Interventionsleitfaden festgehalten und hier einzusehen.
Beschwerdemanagement
Alle Teilnehmenden von verbandseigenen Maßnahmen erhalten mit ihrer Einladung ein Infoblatt, auf dem die PSG-Ansprechpersonen kommuniziert und die Möglichkeit der Evaluation der Maßnahme beschrieben wird.
Risikoanalyse und Verhaltensregeln
Im Zuge einer Risikoanalyse des Gesamtverbandes sollen die sportartspezifischen Risiken im Hinblick auf die Begünstigung der Ausübung sexualisierter Belästigung und Gewalt näher betrachtet werden. Darauf basierend werden Verhaltensregeln für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf Nähe, Körperlichkeit und Vertrauen, insbesondere in der Beziehung zwischen erwachsenen Funktionsträgern und Funktionsträgerinnen und heranwachsenden Sportlerinnen und Sportlern, laufend weiterentwickelt.
Unterstützung der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Vergangenheit
Wissenschaftliche Studien zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs und sexualisierter Gewalt (z.B. SafeSport (DSHS Köln, dsj), Studie der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmiss-brauchs) sollen aktiv unterstützt werden.
Berücksichtigung der Besonderheiten des Behindertensports
Besonderheiten des Behindertensports (z.B. Notwendigkeit von Körperkontakt, Assistenzbedarf), die zu einer erhöhten Gefährdung von Kindern und Jugendlichen mit Einschränkungen führen, sollen bei der Umsetzung der Maßnahmen Berücksichtigung finden.
Anonyme und kostenfreie Beratungsstellen


Hilfe-Telefon sexueller Missbrauch
www.hilfeportal-missbrauch.de/hilfe-telefon oder www.nina-info.de
Telefon: 0800 – 22 55 530
Sprechzeiten: Mo, Mi, Fr: 9.00 bis 14.00 Uhr; Di, Do: 15.00 bis 20.00 Uhr
Beratungsstellen vor Ort
www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-finden
Weitere wichtige Links
www.dsj.de
www.safesport.dosb.de
www.lsb-nrw.de
www.beauftragter-missbrauch.de