Kinderleichtathletik-Initiativen in Bayern
„CUP“ für Kinder in der Region Wendelstein
Kinderleichtathletik-Engagement in der Oberpfalz
„Reischmann Cup“ im BLV-Kreis Allgäu
„CUP“ für Kinder in der Region Wendelstein
Wer hat den Wendelsteiner „CUP“ auf die Beine gestellt?
Regine Uhl:
Initiiert haben das Katrein Chirco und ich, Regine Uhl, vor etwa fünf Jahren. Angefangen hat es noch mit einem Spaßwettkampf, bei dem wir die Disziplinen selbst „erdenken“ mussten. Als 2011 dann die ersten Wettkampfkarten des DLV herausgegeben wurden, war uns damit sehr geholfen. Diese wurden dann im Training auf Machbarkeit geprüft und gegebenenfalls unseren Erfahrungen angepasst. Die erste „CUP-Serie“ der U10 fand 2011 statt. Seit 2012 bieten wir jährlich drei „CUP-Wettkämpfe“ für alle drei Altersklassen der Kinderleichtathletik an.
Wie viele Teams wurden erreicht? Wie viele Helfer werden etwa je Wettkampf eingesetzt?
Regine Uhl:
Die Anzahl der Mannschaften variiert in den Altersklassen U8 und U12 zwischen 14 und 25 Mannschaften pro „CUP“. Die U10-Wettbewerbe sind mit teilweise 29 Mannschaften schon am Rand des Machbaren angekommen. Vor allem bei den Hallenwettkämpfen geraten die Dreifachhallen fast schon zu klein. Durchschnittlich sind ca. 60 Helfer erforderlich, da meistens jede Disziplin dreimal aufgebaut wird.
Wie ist die Serie strukturiert? Was waren die ausschlaggebenden Gründe hierfür?
Regine Uhl:
Der „CUP“ besteht aus drei Wettkämpfen. Der erste findet im Januar oder Februar in der Halle statt, um auch in dieser Jahreszeit ein Ziel zu setzen. Aufgrund der Raumenge findet hier die Stoßdisziplin, zwei Sprungdisziplinen und der Hürdensprint statt. Als Highlight gibt es zum Schluss immer einen Grand Prix. Hier müssen die Kinder durch Tunnels rutschen, über Hürden springen und durch Reifen schlüpfen. Spätestens hierbei sind auch die letzten Skeptiker davon überzeugt, dass Leichtathletik eine spannenden Sportart ist.
Die beiden anderen Wettkämpfe finden idealerweise im Mai und im Juli statt. Nun werden die restlichen Disziplinen abgefragt. Naturgemäß ist die Terminauswahl gar nicht so einfach, denn die Terminkalender sind durch die Wettkämpfe der höheren Altersklassen natürlich schon ganz schön ausgebucht. Und etwas Zeit zum Trainieren muss zwischen den Wettkämpfen ja auch noch bleiben.
Wurden sämtliche Disziplinen während der Serie abgedeckt?
Regine Uhl:
Wir haben immer fünf Disziplinen pro Wettkampf, um eine eindeutige Endplatzierung aller Mannschaften zu haben. Bei Punktgleichstand von zwei oder mehr Mannschaften gewinnt bei uns das Team mit den meisten Siegen im direkten Vergleich. Als Abschlussdisziplin haben wir immer einen sehr stimmungsvollen längeren Lauf, bei dem nicht mehr mit Stationen gearbeitet wird, sondern bei dem alle Mannschaften zusammen kommen und sich gegenseitig anfeuern können.
Bei der U8 und der U10 ist das in der Regel der oben beschriebene Grand Prix, bei der U12 variieren wir zusätzlich zwischen den angebotenen Langstreckenläufen, wie dem Stadioncross und der 6x50-Meter Staffel. In unserer Serie kommt somit als einziger Wettkampf die Biathlon-Staffel nicht zum Zuge. Grundsätzlich bieten wir alle Wettkampfdisziplinen an, weil wir die Vielseitigkeit fördern wollen – das, wie ich finde, der größte Vorteil unseres Sports ist. Wer ein paar Jahre Leichtathletik ernsthaft betrieben hat, ist auf jede andere Sportart optimal vorbereitet, da er in jeder Hinsicht ein gutes Körpergefühl entwickelt hat.
Wurde die Serie mit einer zentralen Finalveranstaltung abgeschlossen?
Regine Uhl:
Der dritte Wettbewerb ist bei uns immer die Finalveranstaltung, da hier die Pokale an die „CUP-Sieger“ überreicht werden.
Was kostet die Teilnahme?
Regine Uhl:
Die Teilnahme kostet acht Euro pro Kind, maximal aber 64 Euro pro Mannschaft, die aus minimal sechs bis maximal elf Kindern besteht.
Wird von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, dass mehrere Vereine gemeinsame Teams aufstellen und dass auch Schulkinder teilnehmen können?
Regine Uhl:
Ja, es gab schon gemeinsame Teams, dies ist aber eher selten. Komplette Teams aus Schulen haben an unserer Serie bislang nicht teilgenommen. Allerdings sind wir inzwischen auch am Rande unserer Kapazitäten angelangt! Wir sind nicht mehr gezwungen, Werbung zu betreiben!
An welcher Stelle kann man Reserven und Verbesserungsmöglichkeiten ausmachen? Welche Herausforderungen erwarten Veranstalter und Ausrichter in der kommenden Saison?
Regine Uhl:
Da dieses Wettkampfsystem bei uns schon viele Jahre gut läuft und vor allem auch sehr gut angenommen wird, finden sich immer mehr Ausrichter. Diese müssen sich mit unseren Regeln und Auswertungsprogrammen natürlich erst anfreunden und vertraut machen. Ansonsten treffen sich viele Trainer und Ausrichter regelmäßig im Herbst, um Disziplin- und Regeländerungen oder Zusätzliches gemeinsam zu beschließen. Kampfrichterausbildungen ausschließlich für die Kinderleichtathletik bieten wir in der kommenden Saison nicht an. Bei der allgemeinen Kampfrichterausbildung am 14.März in Poing wird stattdessen ein längerer Part „Kinderleichtathletik“ eingebaut.
Was hat sich besonders bewährt? Inwiefern waren die verschiedenen Beteiligten aus ihrer Sicht zufrieden oder gar begeistert?
Regine Uhl:
Das System, so wie wir es die letzten Jahre durchgeführt haben, hat sich in seiner Ganzheit bewährt. Die Teilnehmerzahlen steigen von Jahr zu Jahr. Die Durchführung wird immer perfekter. Mittlerweile sind die Regeln klarer und für alle nachvollziehbar. Immer mehr Vereine, die sich bei der Einführung des Systems quergestellt und der Kinderleichtathletik eine glatte Absage erteilt haben, nehmen mittlerweile auch teil, weil sie nur positive Resonanz bei den Beteiligten erfahren haben. Außerdem kommen viele Anfragen von Vereinen, die geographisch gesehen nicht zu unserer Region gehören, mit der Bitte, mitmachen dürfen.
Welche Preise bzw. Auszeichnungen gab es für den Seriensieger? Welche sind künftig geplant?
Regine Uhl:
Die drei erstplatzierten „CUP-Sieger“ erhielten bisher je einen Pokal. Für das kommende Jahr haben wir das Wettkampf- und Disziplin-Angebot beibehalten, allerdings die extra „CUP-Wertung“ abgeschafft. Grund hierfür ist zum Einen die unglaublich zeitintensive Auswertung gewesen. Dazu mussten schon im Vorfeld alle Mannschaften, was bis zu 29 waren, miteinander verglichen und teilweise zur Ergebnisbereinigung entfernt werden, wenn die CUP-Regeln nicht eingehalten wurden. Diese Vorarbeit musste dann am Wettkampftag noch einmal ergänzt werden und das war in der Aufregung doch sehr fehlerträchtig.
Außerdem haben die Mannschaften, die schon immer die tollsten Medaillen bekommen haben, dann auch noch den größten Pokal bekommen, was uns dann irgendwann zu viel der Ehrung wurde. Ein weiteres Problem war natürlich die Finanzierung der Pokale, denn diese haben alle teilnehmenden, regelkonformen Mannschaften bekommen. Teilweise waren es an die 20 Mannschaften. Da hat sich die Region geweigert, die vollen Kosten zu übernehmen. Die Änderungen, die das mit sich bringt, werden wir aber im Herbst wieder diskutieren und danach handeln.
Welche, über die Kinder-Wettkämpfe hinausgehenden, Aus- und Folgewirkungen bzw. Impulse sind bereits entstanden bzw. dabei zu entstehen?
Regine Uhl:
Meiner Meinung nach lässt sich beobachten, dass die Anzahl der Kinder, die zumindest in jungen Jahren Leichtathletik machen, und vor allem auch dabei bleiben, gestiegen ist. Allerdings merkt man eine rückläufige Zahl mit dem Übertrittsjahr auf die weiterführenden Schulen, bzw. spätestens mit der fünften und sechsten Klasse. Hinzu kommt, dass in der heutigen Zeit durch den Nachmittagsunterricht, Ganztagesklassen und Hort, die Möglichkeit mehrere Sportarten parallel zu betreiben, nicht für alle Kinder gegeben ist. Trotzdem ist in meinem Verein die Altersklasse der U14 gut gefüllt, und diese Altersklasse ist in unserer Region der erste Nutznießer der Kinderleichtathletik.
So eine Mammut-Aufgabe ist allein ja gar nicht zu stemmen. Wer schultert neben Ihnen diese beispielgebende Initiative in Oberbayern?
Regine Uhl:
Mit Jutta Pudenz (Oberbayern) und Silke Stigrot (Region Wendelstein) engagieren sich gleich zwei Kampfrichterwartinnen beim „CUP“.
Und dadurch, dass wir mit Katrein Chirco, die Sportfachberaterin der Grundschulen in unserer Region, mit an Bord haben, werden unsere Disziplinen auch bei Schulvergleichskämpfen wie „Jugend trainiert für Olympia“ angeboten. Langsam, aber sicher, hält somit die „neue“ Kinderleichtathletik Einzug in die Schulen.
Kinderleichtathletik-Engagement in der Oberpfalz
"Wenn auch die „neue“ Kinderleichtathletik noch nicht überall Fuß gefasst hat, so sind wir Leichtathleten vom Ski- und Wanderclub (SWC) Regensburg doch mittlerweile Riesenfans davon. Mehr und mehr Vereine in der Region ziehen neuerdings an einem Strang“, sagt Josef Koller, Übungsleiter im SWC und zugleich Bezirksjugendwart. „Und mit Barbara Summerer (TV Burglendenfeld), Josef Zweck (SG Post Süd Regensburg), Alois Brandl (TV Bad Kötzing) habe ich Leute gefunden, die von Anfang an mit Begeisterung dabei waren und auch erfolgreich Kinderleichtathletik-Sportfeste ausrichten.“
Welche Wettkämpfe für die Sechs- bis Elfährigen werden in Bayern in der Oberpfalz angeboten?
Josef Koller:
Der Bezirk Oberpfalz besteht aus zwei Kreisen: Süd (Landkreis Regensburg, Schwandorf, Cham) und Nord (Landkreis Amberg, Weiden, Tirschenreuth). In beiden Kreisen finden Vorrunden statt. In der Praxis ist es ein Kinderleichtathletik-Sportfest im Norden und vier Kinderleichtathletik-Sportfeste im Süden. Ende September oder Anfang Oktober findet dann das Bezirksfinale statt, zu dem in den drei Altersklassen die jeweils sechs besten Mannschaften durch die Kreisschülerwarte nominiert werden. Zur Zeit nach dem Schlüssel: zwei Nord- und vier Süd-Teams.
Wer veranstaltet die Kinder-Wettkämpfe?
Josef Koller:
Die Veranstaltungen werden dabei von den Kreisen organisiert, das Bezirksfinale organisiert der Kreis Süd.
Wie viele Kinder, Teams und Vereine wurden erreicht? Wie viele Helfer werden pro Wettkampf gebraucht?
Josef Koller:
Im Norden werden die Kinderleichtathletik-Wettkämpfe noch nicht so gut angenommen. Anders ist es im Süden. Dort sind es 120 bis 170 Kinder pro Wettkampf bei jeweils vier bis acht teilnehmenden Teams pro Altersklasse. Inzwischen gehen im Süden alle größeren Vereine an den Start. Insgesamt sind es zwischen sechs und acht Vereine. Mittlerweile brauchen wir ca. 20 Helfer pro Wettkampf, da haben wir uns organisatorisch deutlich verbessert. Die Veranstaltungen wickeln wir inzwischen mit Unterstützung von Jugendlichen ab. Auf diese Weise werden die geprüften Kampfrichter, die sich teilweise mit den Kinderwettkampf-Regeln auch schwer tun, nicht zusätzlich belastet.
Wie ist die Serie strukturiert? Was waren die ausschlaggebenden Gründe hierfür? Wurden sämtliche Disziplinen während der Serie abgedeckt?
Josef Koller:
Die Anzahl der Veranstaltungen richtet sich selbstverständlich danach, wer von den größeren Vereinen überhaupt Interesse hat, einen Wettkampf auszurichten. Mit Ausnahme der Vereine, die bereits überdurchschnittlich viele „normale“ Wettkämpfe organisieren, versuchen wir pro Monat eine Veranstaltung anzubieten. Leider klappt das nicht immer, da sich terminlich die Kleinen nach den Großen richten müssen.
Was die Disziplinen angeht, so haben wir – bis auf die Mehrfachsprünge und den Stadioncross, der aufwändig ist und lange dauert – alle Kinderdisziplinen im Programm. Bei den Mehrfachsprüngen sind oft die ganz Kleinen überfordert, was meiner Meinung nach allerdings auch in der mangelhaften Vorbereitung begründet ist.
Was kostet die Teilnahme?
Josef Koller:
Die Teilnahmegebühr für eine Mannschaft mit sechs Teilnehmern beträgt 15 Euro. Für jedes weitere Kind entstehen Kosten von 2,50 Euro. So wird es auch in 2015 sein. Insgesamt ist das Startgeld wohl zu gering und nicht kostendeckend. Über eine Erhöhung für die Zeit ab 2016 werden wir noch sprechen müssen.
Wird von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, dass mehrere Vereine gemeinsame Teams aufstellen und dass auch Schulkinder teilnehmen können?
Josef Koller:
Grundsätzlich ja. Es ist auch möglich, dass einzelne Kinder gemeldet werden und auf Vereine verteilt werden. Allerdings wird das nur selten in Anspruch genommen. Die Zusammenarbeit mit den Schulen ist noch ausbaufähig. Da läuft bis dato nichts, da wären engagierte Lehrer gefordert. Umgekehrt haben wir uns als Verein aber schon bei Sportprojekten in Schulen eingebracht. Einige Vereine nutzen die Gelegenheit, sich vorzustellen und machen erfolgreich Werbung mit Elementen aus der Kinderleichtathletik.
An welcher Stelle kann man außerdem Reserven und Verbesserungsmöglichkeiten ausmachen? Welche Herausforderungen erwarten Veranstalter und Ausrichter in der kommenden Saison?
Josef Koller:
Im Norden haben wir das Ziel, wieder eine Veranstaltung hinzubekommen. Im Süden haben wir ein Abstimmungsgespräch mit den ausrichtenden Vereinen, um die Palette möglichst breit abzudecken und organisatorisch voneinander zu lernen.
Für die Zukunft ist angedacht, für die Ausrichtung eines Bezirksfinales einen Kreis aus benachbarten Bezirken dazu zu nehmen, beispielsweise Niederbayern. In 2015 läuft erstmals ein Versuch in der U14. Das kann man sehr gut auf die Kinderleichtathletik ausweiten.
Was hat sich besonders bewährt? Inwiefern waren die verschiedenen Beteiligten aus ihrer Sicht zufrieden oder gar begeistert?
Josef Koller:
Riesenstimmung herrscht immer bei den Hindernis- Staffeln und bei der Biathlon-Staffel. Weil Letztere den Kindern am besten gefällt, machen wir diese, abweichend vom Regelwerk, mindestens einmal pro Jahr auch in der Klasse U 12. Viele Wettbewerbe, wie die Stabsprünge, der Hoch-Weitsprung und der Drehwurf und viele mehr sind einfach klasse! Auch anfangs skeptische Süd-Vereine sind mittlerweile mit Eifer dabei.
Welche Preise bzw. Auszeichnungen gab es für den Seriensieger? Welche sind künftig geplant?
Josef Koller:
Wenn auch das Budget in den letzten Jahren eng bemessen ist, so konnten wir den Kindern Medaillen überreichen. Wir nehmen einfach die Medaillen, die von herkömmlichen Meisterschaften übrig sind.
Warum lohnt es sich, Kinder-Wettkämpfe in dieser Form durchzuführen?
Josef Koller:
Ich denke, dass die Kinder wegen des Mannschaftsgedankens einfach länger dabei bleiben und eben nicht zu früh ausgesiebt werden.
„Reischmann Cup“ im BLV-Kreis Allgäu
Seit nunmehr drei Jahren organisieren die Verantwortlichen im Kreis Allgäu eine Kinderleichtathletik-Wettkampfserie, die dort - benannt nach dem Sponsor – inzwischen als „Reischmann-Cup“ bekannt ist. Zu der Wettkampfserie zählen sowohl Hallenwettkämpfe im Winter als auch Freiluftwettkämpfe.
„Die Teams dürfen sich bei den Hallen- und Freiluftwettkämpfen jeweils ein Streichresultat leisten“, erklärt Boris Ott, der Vorsitzende im BLV-Kreis Allgäu. „In die Jahres-Gesamtwertung kommen dann die Mannschaften, die mit mindestens drei Kindern ausnahmslos an jedem der Wettkämpfe teilnehmen.“
Auf wessen Initiative hin ist die Idee für den „Kids Cup“ entstanden?
Boris Ott:
Die Idee kam von mir als Vorsitzendem des Kreises Allgäu. Mit Unterstützung des Vorstandes und unserem damaligen Schülerwart Christian Hofbauer wurde sie umgesetzt. Richtig stolz sind wir, dass wir bereits zu den Anfängen einen großen regionalen Sporthändler gewinnen konnten.
Wie viele Kinder und Teams nehmen teil? Wie viele Helfer werden durchschnittlich gebraucht?
Boris Ott:
Regelmäßig machen zwischen 150 und 180 Kinder mit. So hatten wir im vergangenen Jahr zwei „U 8“-, zehn „U10“- und 20 „U12“-Mannschaften am Start. In die Gesamtwertung kamen insgesamt 17 Teams, zweimal „U8“, siebenmal „U10“ und achtmal „U12“. Durchschnittlich helfen 30-40 Helfer, wobei die Wettkämpfe nicht selten zeitlich getrennt durchgeführt werden. So beginnen die verschiedenen Jahrgänge meist zeitversetzt im ½-Stunden-Takt.
Wie ist die Serie strukturiert? Auf welche Vorerfahrungen konnte man sich in 2014 bereits stützen?
Boris Ott:
Den ersten Kinderleichtathletik-Wettkampf im Kreis habe ich 2012 mit meinem Verein ausgerichtet. Noch ein Jahr zuvor waren wir mit Kindern zu Gast bei einem Testwettkampf in Türkheim. Schnell hatten wir uns da für die Idee der Kinderleichtathletik begeistern können. Insbesondere die Hallenwettkämpfe haben sich dabei bestens bewährt. Damit ist das Winter-Training nicht zu langweilig, sondern auf Zwischen-Ziele ausgerichtet. Nicht alle möglichen Disziplinen haben wir angeboten. Allerdings führt z.B. an den Hindernis-Staffeln oder dem Biathlon, die bei uns schon fast zu Klassikern geworden sind, kein Weg vorbei. Und auch bei den Sprungdisziplinen hatten wir eine schöne Abwechslung. 2015 zählen zwei Hallenwettkämpfe sowie drei bis vier Freiluftveranstaltungen zur Serie.
Wird die Serie mit einer zentralen Finalveranstaltung abgeschlossen?
Boris Ott:
Ja, beim jeweils abschließenden Wettkampf gibt es eine Gesamt-Siegerehrung.
Was kostet die Teilnahme?
Boris Ott:
Bei uns zahlen die teilnehmenden Vereine fünf Euro pro Kind und Wettkampf.
Wird von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, dass mehrere Vereine gemeinsame Teams aufstellen und dass auch Schulkinder teilnehmen können?
Boris Ott:
Vereinzelt entstehen vereinsübergreifende Teams. Anfangs haben wir auch versucht, die Schulen einzubinden. Doch bei uns im Allgäu scheitert das leider am noch mangelnden Engagement der Lehrer.
An welcher Stelle kann man Reserven und Verbesserungsmöglichkeiten ausmachen? Welche Herausforderungen erwarten Veranstalter und Ausrichter in der kommenden Saison?
Boris Ott:
Bitte nicht schon wieder Änderungen, wie zum Jahreswechsel 2011/12! Viele Disziplinbeschreibungen halte ich für zu ungenau. Hier wünschte ich mir konkretere Vorgaben: Was macht beispielsweise ein Veranstalter, wenn beim Biathlon ein Kind abkürzt? Im Allgäu untersagen wir bei Kinder-Wettkämpfen inzwischen das Tragen von Spikes.
Was hat sich besonders bewährt? Inwiefern waren die verschiedenen Beteiligten aus ihrer Sicht zufrieden oder gar begeistert?
Boris Ott:
Das wichtigste ist, dass die Wettkämpfe bei den Kindern gut ankommen.
Welche Preise bzw. Auszeichnungen gab es für den Seriensieger? Welche sind künftig geplant?
Boris Ott:
Für die Sieger gibt es Sieger-T-Shirts in "Gold". Das T-Shirt ist tatsächlich gelb. Alle anderen Kinder bekommen T-Shirts in einer jährlich wechselnden Farbe.
Welche, über die Kinder-Wettkämpfe hinausgehenden, Aus- und Folgewirkungen bzw. Impulse sind bereits entstanden bzw. dabei zu entstehen?
Boris Ott:
Die Kinderleichtathletik beeinflusst natürlich auch das Training. Hierzu bräuchte es beispielsweise mehr Beispiel-Trainingsstunden, da in diesem Altersbereich oft Übungsleiter mit nur wenig Erfahrung tätig sind. Oft sind es Mütter von Kindern, die für jede Hilfe sehr dankbar sind. In der Klasse U12 ist es so, dass Mädchen wie Jungen dann oft schon "richtige" Leichtathletik machen wollen. Auch hier wären insbesondere Trainingshilfen schön. Vor allem zum fließenden Übergang zwischen der Kinder-und der klassischen Leichtathletik. Ähnlich wie bei den schon erwähnten Disziplinkarten. Wie wird das passende Training schrittweise bis hin zum klassischen Disziplin-Training weiterentwickelt?