50 Jahre Volkslauf in Hessen
Vor nunmehr 50 Jahren hielt der Volkslauf auch in Deutschland seinen Einzug. Bekanntlich war unser langjähriger DLV-Volkslaufwart Otto Hosse aus Bobingen bei Augsburg ein engagierter Förderer der anfangs von etlichen belächelten Veranstaltungsart.
Nach ersten Erfolgen in Süddeutschland gehörte der TV Lorsbach in Hessen zu den ersten Veranstaltern. Und er bewies Ausdauer - wie die Aktiven - und veranstaltet heuer seinen 53. Volkslauf, auch wenn er ihn zunächst nicht so titulierte. Im Oktober 1965 zog mit dem KSV Hessen Kassel der erste Veranstalter nördlich der Mainlinie nach. Ausweislich der Angaben des Jahrbuchs des Hessischen Leichtathletik-Verbands (HLV) 1986 datiert eine erste Veranstalterstatistik aus dem Jahre 1967 und umfasste neun Läufe mit insgesamt mehr als 8.000 Starts.
Wachsende Zahlen
Nur zwölf Jahre später waren es dann 141 Veranstaltungen mit fast 72.000 Starts, darunter auch über 32.000 im Wandern. Die "Disziplin" war im Zuge der Trimm-Trab-Bewegung im Olympia-Jahr 1972 eingeführt worden. Im Jahre 2009 überschritten wir die 400er-Grenze bei den Veranstaltungen mit mehr als 251.000 Starts. Dieses Niveau halten wir seitdem. Dabei erscheint die Heterogenität der Veranstaltungsgrößen erwähnenswert. Die Anzahl der Starter reicht von gut 80.000 Startern bis hinunter zu 20 Teilnehmer. Ein Großteil der hessischen Veranstalter verfügt über eine Größenordnung von 200 - 300 Aktiven.
Und es melden sich erfreulicherweise immer noch neue Veranstalter, nicht nur aus dem kommerziellen Bereich, so dass die Ausrichter jedes Jahr aufs Neue alles geben müssen, um gelungene Läufe auszurichten. Der eine oder andere hat sich allerdings inzwischen zurückziehen müssen, weil er es insbesondere personell nicht mehr leisten kann, da es ihm unter anderem an entsprechendem Nachwuchs mangelt.
Auch die Qualität stieg
So wie die Ausrichter sich jedes Jahr aufs Neue anstrengen, ist es auch Verpflichtung für den Verband. Das geschah im personellen Bereich durch Einsatz einer Referentin/eines Referenten "Breitensport" in der Geschäftsstelle in Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Volks- und Straßenlaufwart, von denen es bisher erst sieben gab, und entweder Regionalbeauftragten - bis 2000 Bezirks-Volkslaufwarten - oder aber einem stellvertetenden Volks- und Straßenlaufwart.
Auch im materiellen Bereich betreibt der Verband Qualitätssteigerung, angefangen bei dem auch im elektronischen Zeitalter immer noch beliebten Laufkalender bis hin zu einer Mehrzahl von Flyern sowie Hinweisen und Tipps auf der Homepage www.hlv.de.
Abschließend gilt es, all denen Dank abzustatten, die jedes Jahr aufs Neue zum Gelingen beitragen. Möge dem Volkslaufbereich auch weiterhin eine gute Zeit beschieden sein.
(Autor: Jochen Miersch)