100 Tage vor dem ersten Startschuss
Der Außenminister läuft mit Staffelstäben durch die Welt, der Finanzminister wirft Gedenkmünzen unters Volk und die Bundeskanzlerin springt als Antreiberin ein: Die in 100 Tagen beginnende Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 23. August) reißt auch die Bundesregierung mit. An der Spitze der politischen Unterstützer steht Bundespräsident Horst Köhler.
Das Staatsoberhaupt ist Schirmherr für das Welt-Sportereignis 2009, das seinen Slogan „Have a good time“ in drei Monaten mit Leben füllen will. „Die WM wird ganz sicher tolle Werbung für die Leichtathletik sein. Das hat die Sportart auch verdient“, sagt der für Sport zuständige Innenminister Wolfgang Schäuble.Bundeskanzlerin Angela Merkel gab sich jüngst zuversichtlich, nachdem sie WM-OK und Wirtschaftsvertreter im Kanzleramt bei einem Mittagessen zusammengebracht hatte: „Ich bin mir sicher, dass die Zuschauer aus Berlin, Deutschland und der gesamten Welt hervorragend in der deutschen Hauptstadt empfangen und großartige sportliche Wettkämpfe erleben werden.“
Bundesregierung unterstützt
Bei den Gesprächspartnern von Außenminister Frank-Walter Steinmeier übergibt der SPD-Politiker im Namen des WM-OKs auf allen Reisen Staffelstäbe mit den jeweiligen Nationalflaggen. Der Finanzminister hat derweil zum dritten Mal nach Olympia 1972 in München und der Fußball-WM 2006 eine Gedenkmünze herausgebracht, deren Erlös (2 Millionen Euro) ins Kulturprogramm der WM fließt.
„Die Bundesregierung möchte behilflich sein, diese Leichtathletik-WM nicht nur zu einem großen sportlichen Ereignis, sondern zu einem gesellschaftlichen Ereignis für alle zu machen“, sagte Peer Steinbrück vor ein paar Wochen bei der Übergabe der 10-Euro-Münze. Was in der großen Politik funktioniert, klappt auch eine Ebene darunter.
Roadshow beginnt
Die Roadshow, mit der ab Donnerstag in den 60 größten deutschen Städten für die WM geworben wird (Startort ist Bonn), stößt auf reges Interesse. „Die Unterstützung meiner Amtskollegen ist groß“, berichtet Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, der zusammen mit DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop Präsident des WM-OKs ist. Klaus Wowereit stemmt als Gastgeber auch den größten Teil der Lasten. 20 Millionen Euro stellt er aus dem Landeshaushalt allein für den 44-Millionen-Euro-Etat der Veranstaltung bereit. Hinzu kommen weitere 13,3 Millionen für Stadion und Infrastruktur.
Bedenken, dass Mehrkosten entstehen könnten, hat er wie Dr. Clemens Prokop nicht: „Wir gehen davon aus, dass wir im Kostenrahmen bleiben.“ Vom sportlichen Erfolg ist Klaus Wowereit ebenfalls überzeugt: „Die WM ist eine große Chance für die deutsche Leichtathletik, aus der Flaute herauszukommen.“
Dem Tief mit nur einer Olympiamedaille durch Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg) soll im Wettstreit von 1.800 Athleten aus 213 Mitgliedsverbänden des Weltverbandes IAAF das Hoch von Berlin folgen.
Quelle: Sport-Informations-Dienst
DLV-Präsident trifft Kanzlerin (Foto: Bundesregierung)