Manuela Montebrun holt den Hammer raus
Die Formkurve steigt nur sehr langsam. Doch Manuela Montebrun hat die Ruhe weg. Denn bis zu den Europameisterschaften in Göteborg (7. bis 13. August) bleibt noch viel Zeit. "Die EM", betonte sie in aller Deutlichkeit, "ist mein Saisonziel Nummer eins!" Vor vier Jahren in München gewann die französische Hammerwerferin (Bestleistung: 74,66 m) Bronze. Und diesmal?
Manuela Montebrun holt wieder im Ring aus (Foto: Kiefner)
"Ich jage nicht dem Gold hinterher oder einer anderen Medaille", antwortete sie, "wenn ich werfe, habe ich nur eins im Sinn: Dann will ich mein Bestes geben! Am Tag X möchte ich zu hundert Prozent präsent sein, um mein ganzes Leistungsvermögen abzurufen."Die kräftige junge Dame aus Laval, 300 Kilometer westlich von Paris gelegen, hatte sich zuletzt rar gemacht. Da sie sich auf ihre Prüfungen konzentrierte, die mittlerweile abgeschlossen sind, standen nur zwei Wettkämpfe auf ihrem Programm. In Salo-de-Provence musste sich Manuela Montebrun bei schwierigen Windverhältnissen mit 69,30 Meter begnügen. Wenig später steigerte sie sich beim Winterwurf-Europacup in Tel Aviv (Israel) auf 70,29 Meter und belegte den dritten Platz hinter der Polin Kamila Skolimowska (73,32 m) und der Russin Gulfiya Khanafeyeva (72,01 m).
Etwas Trainingsrückstand
Manuela Montebrun, 2003 Dritte und 2005 Vierte der WM, weiß, dass sie ein wenig Trainingsrückstand hat. Was einerseits an ihrem Sportstudium liegt, andererseits an ihrer lädierten Schulter, die zur Vorsicht mahnt. "Wenigstens habe ich die Norm", scherzte sie, "das ist schon mal positiv."
Die EM in Schweden vergleicht sie mit einer WM. "Das ist genauso schwer", meinte die 26-jährige Französin, "denn mit Ausnahme der Kubanerinnen kommen die besten Werferinnen aus Europa." Mit Guy Guérin, ihrem bewährten Coach, wird sie sich ruhig und gelassen auf ihren Auftritt im Ullevi-Stadion vorbereiten. Dort will sie dann den Hammer rausholen.