Leichtathletik-Visionen - Ein Festival für die Zukunft
Geht man heute mit offenen Augen und Ohren durch die Leichtathletik-Szene, dann trifft man schon bald auf jemanden, der lautstark neue Ideen und Konzepte fordert, um den Sport öffentlichkeitswirksamer zu machen und wieder mehr in den Blickpunkt zu rücken. Muss die Leichtathletik neu erfunden werden? Was ist zu realisieren, was macht überhaupt Sinn? Was will der Fan? Das sind die Kernfragen dieser spannenden Diskussion. leichtathletik.de machte sich auf die Suche und fand neue und alte Ideen - vielleicht für ein "Festival der Zukunft", das die großen Arenen füllt!?
Wer sucht, der findet!? Ideen für die Leichtathletik
Die Stars mit ihrem Auftreten und ihren erfrischenden Leistungen machen eine Sportart interessant. Sie fungieren als Identifikationsfiguren für die Zuschauer in den Stadien und für die fast noch wichtigeren Zaungäste vor den Bildschirmen auf der heimischen Couch. "Die Besucher wollen die Athleten auch schon vor dem Wettkampf beobachten", hat Sprinterin Gabi Rockmeier beispielsweise in ihrer bisherigen aktiven Zeit ausgemacht. Bei manchen Veranstaltungen ist es geradezu ein Manko, dass die Sportler nur kurz in Erscheinung treten und zu wenig dem Publikum präsentiert werden.Ist der Zuschauer im Stadion überfordert?
Damit alleine ist es aber noch längst nicht getan. Verschlägt es einen Leichtathletik-Laien zu einem gut besetzten Meeting, wird er oft mit drei, vier oder gar fünf zeitgleich laufenden Bewerben erschlagen. Ist es selbst für die Experten schwer, dabei den Überblick zu behalten und entscheidende Geschehnisse auf der Bahn, in der Grube, über der Latte und auf dem Rasen mitzubekommen, wird die neue Zielgruppe, die man eigentlich erreichen möchte, zwangsläufig überfordert. Reduziert man die Wettkämpfe, könnte das auch mehr Fernsehzeit pro Athlet und insgesamt wieder eine steigende Anzahl von Meetings, die weniger konkurrieren, bedeuten. Dadurch hätte die Leichtathletik insgesamt auch wieder deutlich mehr Werbemöglichkeiten für die finanzstarken Sponsoren.
Wie viel Show verträgt die Leichtathletik?
Die Leichtathletik hat Sportler, mit denen sie sich nicht zu verstecken braucht. Sie bietet packende Wettkämpfe, wenn sie entsprechend aufbereitet werden. Aber wie viel Show verträgt der Sport? Eine "Party-Area" vor und nach einem Meeting, vielleicht sogar ein hochkarätiges Konzert im Rahmenprogramm, das dann längst kein "Nebenbeiwerk" mehr ist. Musikalische Untermalung der Wettkämpfe, aktuelle Flash-Interviews, wenn die Sieger noch auf der Bahn stehen. Soll man die Zuschauer wie bei einem Sechs-Tage-Rennen sogar in den Innenraum lassen, so dass sie sich ganz nach Lust und Laune bewegen können?
Machen Duelle, Verfolgungsrennen und KO-System die Leichtathletik interessanter?
Auch über die Wettkämpfe an sich muss man sich Gedanken machen, wenn man über die Leichtathletik der Zukunft nachdenkt. Sportarten wie Biathlon oder Skispringen haben es vorgemacht. Dort wird ständig nach neuen Ideen gesucht, die oft mit großem Erfolg realisiert werden. Verfolgungsrennen und KO-System stehen auf der Tagesordnung und sollten auch in der Leichtathletik in der entsprechenden Dosierung durchaus Zuspruch bei den Fans finden. Die Mehrkämpfe könnten zum krönenden Abschluss plötzlich transparenter gestaltet werden, die technischen Bewerbe eine völlig neue Wertigkeit bekommen.
Was braucht man für ein richtiges "Leichtathletik-Festival"?
Viele Insider sind davon überzeugt, dass die Leichtathletik etwas tun muss, um am Ball zu bleiben und neue Zielgruppen zu erreichen. Wie in anderen Bereichen könnte gerade passendes Entertainment ein Baustein auf dem Weg dorthin sein. Weg vom Meisterschaftscharakter, hin zum "Duell der Giganten". Ist das ein Rezept für die Leichtathletik der Zukunft, für ein Leichtathletik-Festival? Sind 60.000 Zuschauer bei einer Leichtathletik-Veranstaltung wirklich inzwischen eine Illusion oder bald nur der Anfang eines neuen Booms?
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