Florian Sürth – Peking oder nicht Peking?
Im letzten Jahr hieß der Deutsche A-Jugend-Meister im Stabhochsprung Florian Sürth. Doch nach einer guten Wintersaison lief in diesem Sommer nichts nach Plan. 4,90 Meter hatte der Leverkusener vor den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid auf seinem Konto verbucht. Am Samstagmittag sprang er über 5,15 Meter und damit auf Platz zwei.
Florian Sürth sorgte für eine kleine Überraschung (Foto: Gantenberg)
"Mit der Platzierung und der Höhe habe ich heute eigentlich überhaupt nicht gerechnet", sagt er nach dem Wettkampf. "Ich hatte so ein richtiges Leistungstief, es ging dauernd auf und ab in dieser Saison, ich hatte totale Schwankung." Das Ziel hieß: endlich wieder Spaß haben. "Den hatte ich zwischenzeitlich nämlich total verloren."5,00 Meter sollten am Ende für ihn in der Ergebnisliste stehen, das hatte er sich vorgenommen. "Über die 5,05 Meter habe ich mich schon total gefreut und dann kamen ja noch 5,15 Meter. Und da war sogar noch mehr drin. Das kann ich noch gar nicht richtig fassen", erzählt Florian Sürth und strahlt dabei über das ganze Gesicht. "Da ist es mir auch total egal, dass ich gegen Marvin verloren habe."
Peking vergessen
Andrej Tiwontschick, DLV-Disziplintrainer Stabhochsprung für die U20, steht nun vor einer ähnlich schweren Entscheidung, wie Jörn Elberding am vergangenen Wochenende bei den Erwachsenen. Wer fährt zur internationalen Meisterschaft? Nimmt er neben dem frischgebackenen A-Jugend-Meister Marvin Reitze Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mit nach Peking, der in dieser Saison bereits über 5,30 Meter flog und am Samstag Dritter wurde, oder Florian Sürth?
"Peking war mein ganz großes Saisonziel", berichtet Florian Sürth. "Das war die ganze Zeit in meinem Kopf und hat mich vielleicht auch ein bisschen blockiert." Er war nicht verletzt, das Leistungsniveau bestens. Trotzdem blieben die großen Höhen aus. "Ich war einfach total festgefahren." Vor zwei Wochen nach einem Salto Nullo in Mannheim gab ihm Trainer Jörn Elberding dann einen ganz einfach Tipp: "Vergiss Peking. Hak das ab."
Gesagt getan. "Heute war Peking weg, der Kopf war frei." Und frei war auch der Weg zu neuen Höhenflügen. Schön wäre es für Florian Sürth, zusammen mit seinem Trainingskollegen Marvin Reitze nach China zu reisen. "Das war zu Beginn der Saison auch unser Plan", verrät er schmunzelnd. Und dass die beiden ein eingespieltes Team sind, wollen sie am Sonntag beweisen. Da laufen sie zusammen in der Leverkusener Staffel und wechseln gar aufeinander.