11:0 für Yelena Isinbayeva
Die US-Rekordhalterin Jenn Stuczynski muss weiter auf ihren ersten Sieg gegen die Stabhochsprung-Überfliegerin Yelena Isinbayeva warten. Zwar war es die 26-Jährige, die der Russin am Freitagabend beim Super Grand-Prix-Meeting in London (Großbritannien) am meisten Gegenwehr bot und sich ebenfalls am neuen Weltrekord (5,04 m) versuchte. In der Endabrechnung behielt die Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin aber mit 4,93 Metern klar die Oberhand, während Jenn Stuczynski beim ersten direkten Duell des Sommers 4,81 Meter anbot.
Im historischen Wettkampfvergleich liegt damit Yelena Isinbayeva nunmehr mit 11:0 in Front und kann die britische Insel mit dem guten Gefühl, ihre derzeit stärkste Herausforderin in die Schranken gewiesen zu haben, wieder verlassen. Und das obwohl sie bei ihrer Einstiegshöhe von 4,74 Metern mit zwei Fehlversuchen Startschwierigkeiten hatte.Ihr Landsmann Andrey Silnov sorgte am ersten Tag der Veranstaltung für das Glanzlicht und in seiner Heimat für Aufregung, ist er doch als Vierter der nationalen Titelkämpfe für die Olympischen Spiele nicht nominiert worden. Der Europameister flog im Hochsprung im dritten Anlauf über 2,35 Meter, die für ihn eine neue Saisonbestleistung bedeuteten, und legte dann im ersten Versuch die neue persönliche Bestleistung von 2,38 Metern nach. Damit führt er jetzt die Weltjahresbestenliste an.
Asafa Powell nicht zu schlagen
Ein weiterer Athlet, der im Mittelpunkt stand, war Sprint-Star Asafa Powell. Der frühere Weltrekordhalter bewies in Crystal Palace über 100 Meter seine Fitness. Der Jamaikaner konnte bei seinem Finalsieg in 9,94 Sekunden aber aus dem Augenwinkel beobachten, dass ihm bei etwas Gegenwind Marc Burns (Trinidad & Tobago; 9,97 sec) auf den Fersen war. Weltmeister Tyson Gay (USA) hatte seinen geplanten Start im Vorfeld abgesagt, er muss noch eine Verletzung auskurieren.
Den erwarteten Dreifacherfolg der US-Kugelstoßer vereitelte in einem Wettkampf, der erst in der letzten Runde so richtig auf Touren kam, ein Pole. Der 2,04 Meter-Hüne Tomasz Majewski schob sich mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 20,97 Metern hinter Reese Hoffa (21,13 m) und Adam Nelson (20,97 m) als Dritter vor den eher enttäuschenden Christian Cantwell (20,52 m).
Charles Friedek Fünfter
Als einziger deutscher Teilnehmer, der am Freitag den Weg nach London auch gefunden hatte, war Charles Friedek im Dreisprung mit dabei. Der gerichtlich um seinen Olympia-Start kämpfende Leverkusener brachte es bei zwei gültigen Versuchen nur auf 16,61 Meter und Rang fünf. Den Sieg heimste wenig überraschend der Hallen-Weltmeister Philips Idowu (Großbritannien) mit erstklassigen 17,42 Metern ein.
Das Meeting in der Olympia-Gastgeberstadt von 2012 wird am Samstag fortgesetzt. Dann sind aus dem deutschen Lager neben anderen Stabhochspringer Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) sowie die Speerwurf-Asse Christina Obergföll (LG Offenburg) und Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) avisiert.
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