| Pfingstsportfest

Andreas Hofmann steigert Weltjahresbestleistung, Laura Müller immer schneller

Lokalmatadorin Laura Müller hat beim traditionellen Pfingstsportfest in Rehlingen für eine herausragende Leistung gesorgt. Die 23-Jährige verbesserte sich über 100 Meter auf 11,15 Sekunden. Speerwerfer Andreas Hofmann steigerte seine Weltjahresbestleistung auf 89,65 Meter.
Manuel Keil

Laura Müller (LC Rehlingen) hat eindrucksvoll bewiesen, dass ihre 100-Meter-Bestzeit aus Weinheim vor zwei Wochen keine Eintagsfliege war. Am Sonntag verbesserte die eigentlich auf der Stadionrunde beheimatete Sprinterin bei ihrem Heimspiel in Rehlingen mit leichtem Rückenwind ihre Bestzeit nochmals um eine Hundertstel auf 11,15 Sekunden – zugleich neuer Stadionrekord.

„Ich habe es mir zwar gewünscht, aber hätte nicht wirklich geglaubt, dass es noch einmal schneller wird als in Weinheim. So eine Leistung dann vor Heimpublikum ist natürlich ein Traum“, zeigte sie sich rundum zufrieden. Mit Respektsabstand folgten Semoy Hackett (Trinidad & Tobago; 11,40 sec) und die Leverkusenerin Jennifer Montag (11,54 sec). Bei den Männern war Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar) als Zweiter des B-Finals in 10,35 Sekunden schnellster Deutscher. Im A-Finale egalisierte Usheoritse Itsekiri (Nigeria) in 10,07 Sekunden den 24 Jahre alten Stadionrekord von Frankie Fredericks (Namibia).

Andreas Hofmann gewinnt mit Weltjahresbestleistung

Im Speerwurf holte der Mannheimer Andreas Hofmann seinen dritten Rehlingen-Sieg in Folge. Im zweiten Versuch steigerte er dabei seine eigene Weltjahresbestleistung auf 89,65 Meter. „Unterm Strich bin ich damit heute sehr zufrieden und mit dem Saisonverlauf sowieso“, strahlte er. „Zudem sind noch Reserven da, sodass da schon noch einiges kommen kann.“ Die nächste Gelegenheit dazu gibt es bereits am Donnerstag beim Diamond League Meeting in Oslo (Norwegen; 13. Juni).

Auf Rang zwei erfüllte Julian Weber (USC Mainz) mit 84,35 Metern erstmals in dieser Saison die WM-Norm (83,00 m) und ließ dabei mit Bernhard Seifert (SC Potsdam; 82,91 m) einen seiner Hauptkonkurrenten um die Tickets für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) im direkten Vergleich hinter sich. „Ich hatte zuletzt mit dem Fuß zu kämpfen. Daher fehlt noch die Routine. Für den Anfang war das aber top“, zeigt sich Julian Weber zufrieden.

WM-Norm für Marie-Laurence Jungfleisch

Im Hochsprung sorgten vor allem die Frauen angefeuert von mehr als 4.000 Zuschauern im Rehlinger Bungertstadion für starke Leistungen. Den Sieg holte sich die 24-jährige Ukrainerin Iryna Herashchenko mit neuer Weltjahresbestleistung von 1,99 Metern, womit die Hallen-EM-Fünfte auch ihre Bestleistung um zwei Zentimeter steigerte. Dahinter hakte Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893) mit 1,94 Metern die WM-Norm ab. „Damit bin ich total zufrieden“, strahlte sie. „Natürlich wäre ich auch gerne noch die 1,96 Meter als Olympianorm gesprungen, aber die Saison ist ja noch jung“, so die Stuttgarterin.

Sehr zufrieden war auch Imke Onnen (Hannover 96) mit ihren 1,92 Metern zum Saisoneinstieg. „Das habe ich gar nicht erwartet“, verriet sie anschließend. Nach Mittelfußproblemen habe sie vorher nur eine Technikeinheit absolviert und sei daher umso überraschter, dass sie auf Anhieb die Universiade-Norm erfüllen konnte. Zum nächsten Aufeinandertreffen mit Marie-Laurence Jungfleisch kommt es bei deren Heimspiel in Tübingen (22. Juni). Im Männerwettbewerb setzte sich der Brite Tom Gale mit 2,22 Metern vor drei höhengleichen Konkurrenten durch. Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste sich mit 2,18 Metern und Rang fünf zufriedengeben.

Martin Wierig bestätigt gute Form

Im hochkarätig besetzten Diskuswurf setzte sich Vorjahressieger Lukas Weißhaidinger (Österreich) mit 67,49 Metern vor Ex-Weltmeister Piotr Malachowski (Polen; 66,34 m) durch. Als bester Deutscher belegte Martin Wierig (SC Magdeburg) mit 65,69 Metern Rang drei und übertraf dabei zweimal die WM-Norm (65,00 m). „Nach dem ersten Versuch habe ich zwar gedacht, es geht heute noch ein bisschen weiter. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden“, verriet er anschließend. Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) belegte mit 64,17 Metern Platz fünf.

Eine weitere Weltjahresbestleistung gab es über die in dieser Saison eher selten gelaufenen 3.000 Meter der Männer. Hier setzte sich der Äthiopier Abe Gashahun in 7:50,70 Minuten vor seinem Landsmann Melesse Birhan (7:51,41 min) durch, der ebenfalls noch unter der alten Bestmarke blieb.

Für die beste deutsche Leistung im Laufbereich sorgte Katharina Trost (LG Stadtwerke München) als 800-Meter-Siegerin. Die 23-Jährige steigerte sich in Rehlingen auf 2:00,74 min und verpasste nur knapp die WM-Norm (2:00,60 min). „Ich wusste, dass ich fit bin, aber ich kann die Zeit gar nicht fassen. Nach heute bin ich positiv gestimmt, dass ich auch die WM-Norm schaffen kann“, war sie selbst überrascht.

Bo Kanda Lita Baehre schlägt den Vizeweltmeister

Im Stabhochsprung holte sich Bo Kanda Lita Baehre (TVS Bayer 04 Leverkusen) mit neuer Bestleistung von 5,72 Metern den Tagesieg und beendete den Wettkampf anschließend. „Ich habe eine leichte Verletzung am Zeh und wollte nichts riskieren. Daher habe ich insgesamt auch wenig Sprünge gemacht“, erklärte er. Damit egalisierte er zudem den Stadionrekord von Björn Otto. Zweiter wurde mit 5,60 Metern der polnische Vizeweltmeister Piotr Lisek vor dem höhengleichen Leverkusener Torben Blech. Lokalmatador und Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) musste sich als Vierter mit 5,50 Metern zufriedengeben.

Einen neuen Stadionrekord konnten die Zuschauer über 3.000 Meter Hindernis bejubeln. Die Kenianerin Norah Jeruto setzte sich in starken 9:12,99 Minuten vor ihrer Landsfrau Daisy Jepkemei (9:15,03 min) durch. Elena Burkard (LG farbtext Nordschwarzwald; 9:43,99 min) belegte als beste DLV-Läuferin Rang zehn, verpasste aber die angestrebte Norm für Doha um knapp vier Sekunden.

Langsprinterinnen mit U20-EM-Normen

Die U18-Vize-Europameisterin Marie Scheppan (LC Cottbus) siegte in Saisonbestzeit von 53,50 Sekunden im B-Finale über 400 Meter. Als Gesamtvierte war sie auch die schnellste Deutsche in Rehlingen. „Das war ja erst mein zweiter Lauf dieses Jahr. Damit bin ich natürlich zufrieden“, freute sie sich. Hinter ihr blieben auch Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt; 53,98 sec) und Laura Kaufmann (LG Ohra Energie; 54,12 sec) erstmals unter der Norm (54,40 sec) für die U20-EM in Boras (Schweden; 18. bis 21. Juli). Im A-Finale siegte Aminatou Senyi (Niger) in neuer Stadionrekordzeit von 50,97 Sekunden.

Über 400 Meter Hürden steigerte Joshua Abuaku (LG Eintracht Frankfurt) beim Sieg von Gerald Drummond (Costa Rica; 49,99 sec) als Dritter seine Bestzeit auf 50,36 Sekunden und lag damit knapp vor dem ebenfalls Bestzeit laufenden Constantin Preis (VfL Sindelfingen; 50,39). Bei den Frauen gab Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) ihr Comeback über 400 Meter Hürden und belegte in 57,52 Sekunden Rang fünf.

Unabhängig von ihrer langen Verletzungspause zeigte sie sich damit zufrieden. „Für mich ist das gar nicht so schlecht. Ich bin glaube ich erst einmal schneller in die Saison eingestiegen“, verriet sie und freut sich schon auf ihr Heimspiel beim Soundtrack in Tübingen (22. Juni). Den Sieg in Rehlingen sicherte sich die ehemalige Vizeeuropameisterin Joanna Linkiewicz (Polen; 56,45 sec).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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