Sonja Oberem vor Wiedereinstieg in Berlin
"Optimal wären 30 Grad", meint Sonja Oberem (TSV Bayer 04 Leverkusen) zwei Tage vor ihrem Start am Sonntag (24. September) beim 33. Berlin-Marathon. "Ich habe es gern schön warm, stehe lieber mit der Sonne auf". Diese Hitzebeständigkeit hat die EM-Dritte von 2002 schon immer ausgezeichnet, und ist sicher auch ein wenig auf ihre Triathlon-Karriere zurückzuführen.
Sonja Oberem greift wieder an (Foto: Chai)
Ihre Leichtathletik-Karriere hatte sie eigentlich vor zwei Jahren mit dem dritten Platz beim Berlin-Marathon beendet. "Danach bin ich einige Monate überhaupt nicht mehr gelaufen, hatte einfach keine Lust mehr." Es folgte die Schwangerschaft und im Dezember 2005 wurde ihr Sohn Felix geboren. Doch dann fing sie wieder mit dem Laufen an. "Ich habe einfach Spaß daran." Doch der Anfang war nicht so einfach, "der Geist wollte, aber der Körper war schwach."
Wert auf die Ausdauer gelegt
Sie übertrieb das Training am Anfang, bekam die früher schon obligatorischen Rückenbeschwerden und musste das Lauftraining für vier Wochen unterbrechen. "Ich konnte nur noch gehen und Radfahren."
Der zweite Anlauf folgte sachter: "Ich legte nun vor allem Wert auf die Ausdauer." Die Wochenumfänge steigerte sie von 130 bis 150 Kilometer auf 170 bis 200 Kilometer: "Das war schon wieder das Niveau von früher." Sie weiß nun zwar, dass es ihr im Rennen an der Schnelligkeit fehlen könnte, aber "ich wäre unter diesen Umständen schon zufrieden, wenn es eine Zeit unter 2:30 Stunden werden würde."
Auf Berlin aufbauen
Der Start beim Berlin-Marathon soll keine einmalige Episode sein. "Dafür habe ich diesen Aufwand nicht betrieben", merkt sie an. "Ich sehe das jetzt als Einstieg, fange nach zwei Jahren bei mehr oder weniger Null an." Darauf will Sonja Oberem aufbauen. Für die sportliche Zukunft hat sie bisher nicht weiter geplant. Aber wer sie kennt, kann annehmen, dass es noch einige Jahre gehen könnte.
Die WM im nächsten Jahr in Osaka (Japan) ist sicher ein Thema, immerhin ist sie WM-erprobt. Und natürlich kann man sich danach auch einen Start in Peking (China) bei den Olympischen Spielen für sie vorstellen. Doch zunächst gilt es für sie, am Sonntag gut durchzukommen und dabei so schnell wie möglich zu laufen. Die Sonne, die sich so sehr wünscht, wird auf alle Fälle scheinen, wenn sich die Wetterpropheten nicht irren.