Carsten Schütz – Ende ohne Reue
Carsten Schütz vom TV Wattenscheid 01 beendet seine Laufbahn als Leistungssportler. Die Entscheidung sei in einem längeren Prozess gereift, ein paar Wochen habe er schon überlegen müssen, sagt der Langstreckler. "Ausschlaggebend war letztlich der Bonn-Marathon", erklärt Carsten Schütz, der in der alten Hauptstadt vor einigen Wochen aufgeben musste.

Carsten Schütz beendet seine Karriere (Foto: Middel)
"Insgesamt ist der Aufwand zu groß geworden, die berufliche Belastung zu stark", ergänzt der Wattenscheider. Nach 15 Jahren beim TV Wattenscheid 01 zieht Carsten Schütz einen Schlussstrich unter eine Karriere, in der es einige Deutsche Meistertitel gab."1992 bin ich nach Wattenscheid gewechselt, es gab seitdem Höhen und Tiefen. 15 Jahre sind eine lange Zeit, aber ich habe es nie bereut, nie. Wir hatten in Wattenscheid immer eine gute Truppe. Unvergesslich ist für mich das Jahr 2000, als ich leider die Olympianorm ganz knapp verfehlt habe. Natürlich erinnere ich mich gern an meinen ersten Marathon in Essen, als ich auf einmal schnellster Deutscher war. Auch der Berlin-Marathon, bei dem ich Bestzeit gelaufen bin, war eines meiner Highlights."
Carsten Schütz sei immer ein Arbeiter gewesen, betont Trainer Tono Kirschbaum: "Er hat sich alles hart erarbeitet und war immer extrem hart zu sich selber, ist auch über die eine oder andere Verletzung einfach hinweg gelaufen. Und - er konnte sich regelrecht in einen Rausch hinein rennen."
Dem Laufen treu
Auch wenn er selbst Beruf und Leistungssport nicht mehr unter einen Hut kriegt - dem talentierten Nachwuchs würde Carsten Schütz nicht davon abraten, um Titel und Medaillen zu kämpfen: "Ich würde allerdings auch niemandem raten, nur auf die Karte Sport zu setzen. Schwierig wird es doch, die Leute nach der Schule bei der Stange zu halten, wenn sie sich parallel um Ausbildung und Beruf kümmern müssen"
Auch wenn man ihn nicht mehr als Teilnehmer bei Wettkämpfen sehen wird, dem Laufen bleibt Carsten Schütz natürlich treu: "Ich mache weiterhin was für mich, nur nicht mehr so intensiv. Wenn ich Lust habe, trainiere ich!"