1:41,01 Minuten - David Rudisha wieder mit WR
Er hat es wieder getan: Exakt eine Woche nachdem David Rudisha den 13 Jahre alten Weltrekord von Wilson Kipteker (Dänemark) von 1:41,11 Minuten auf 1:41,09 min verbessert hatte, steigerte sich der Kenianer am Sonntag beim 40. Meeting in Rieti (Italien) auf 1:41,01 Minuten. Auch Sebastian Bayer durfte jubeln. Der Hamburger sprang mit 8,06 Metern erstmals in diesem Jahr über acht Meter und gewann damit den Weitsprungwettbewerb.
Zum lockeren Auftakt hatte David Rudisha am Freitag in 1:43,50 Minuten beim Diamond League-Meeting im belgischen Brüssel gewonnen und sich damit im Vorbeigehen den Gesamtsieg gesichert. Ernst machte der Afrikameister aber erst am Sonntag. Sein Tempomacher Sammy Tangui (Kenia) lief die ersten 400 Meter in 48,20 Sekunden an, und damit nochmals einen Tick schneller als in Berlin. David Rudisha übernahm die Führung, passierte nach 1:14,59 Minuten die 600-Meter-Marke, um dann nach 1:41,01 Minuten einen neuen 800-Meter-Weltrekord aufzustellen.Auch die Zeiten dahinter waren pfeilschnell. Der Kenianer Boaz Lalang blieb in 1:42,95 Minuten unter 1:43 Minuten und der US-Amerikaner Nick Symmonds durfte sich in 1:43,76 Minuten über eine neue Bestzeit freuen.
Bestzeitenfestival über 100 Meter
Was für ein Finale über die 100 Meter: Die Sprint-Giganten Tyson Gay (USA), Usain Bolt und Asafa Powell (Jbeide amaika) fehlten, und dennoch wird man noch lange über diesen 100-Meter-Sprint sprechen. Sieben von acht Sprintern liefen 10,00 Sekunden oder schneller, fünf blieben unter zehn Sekunden, fünfmal gab es Bestleistungen, zweimal sogar Landesrekorde zu bejubeln.
Bei optimalen Sprintbedingungen mit Temperaturen nahe an die 30 Grad und 0,9 Metern pro Sekunde Rückenwind brannten die Sprinter ein wahres Feuerwerk ab. Allen voran Nesta Carter. Der 24-Jährige, der mit einer Bestzeit von 9,91 Sekunden in die Saison gestartet war, gewann in Rieti mit 9,78 Sekunden und steigerte sich gegenüber Brüssel (Belgien; 9,85 sec) erneut deutlich. Nicht weit hinter dem Jamaikaner lag der US-Amerikaner Ryan Bailey, für den die Uhr nach 9,88 Sekunden stoppte.
Christophe Lemaitre wieder unter zehn Sekunden
Schon im Vorlauf hatte Christoph Lemaitre in 9,98 Sekunden seinen Landesrekord vom 9. Juli egalisiert, im Finale legte der 20 Jahre alte Franzose dann noch eine Schippe drauf und sprintete als Vierter 9,97 Sekunden. Auch der Norweger Jaysuma Saidy Ndure durfte sich nach 10,00 Sekunden über einen neuen Landesrekord freuen.
Über die doppelte Distanz wusste auch Wallace Spearmon (USA) die Verhältnisse zu nutzten und sprintete in 19,85 Sekunden zu einem Meetingrekord.
David Oliver verpasste über die 110 Meter Hürden seine sechste Zeit unter 13 Sekunden in diesem Jahr nur hauchdünn. Für den US-Rekordhalter stoppte die Zeit nach 13,01 Sekunden. Der Sieg war dem Olympia-Dritten damit nicht zu nehmen.
Sebastian Bayer über acht Meter
In Berlin hatte Sebastian Bayer die acht Meter mit einem Sprung auf 7,98 Meter noch hauchdünn verpasst, in Rieti holte der Hamburger gleich im ersten Versuch Verpasstes nach und sprang erstmals in diesem Jahr über acht Meter. 8,06 Meter wurden für den Hallen-Europameister gemessen. Damit war ihm der Sieg nicht zu nehmen.
An jenem Ort, wo 1996 der Kenianer Daniel Komen über 3.000 Meter den bis heute gültigen Fabel-Weltrekord von 7:20,67 Minuten aufgestellt hat, geizten die Läufer auch 14 Jahre später nicht mit hochklassigen Leistungen. In einem spannenden Finish setzte sich der Äthiopier Tariku Bekele in 7:28,70 Minuten knapp gegen Bernard Lagat (7:29,00 min) durch. Der US-Amerikaner blieb als erster Amerikaner unter 7:30 Minuten und konnte sich so mit dem Amerika-Rekord über die Niederlage hinweg trösten.
Maryam Yusuf Jamal meldet sich zurück
Nach bislang durchwachsener Form meldete sich Maryam Yusuf Jamal eindrucksvoll zurück. Die Bahrainerin blieb über die 1.500 Meter als einzige Läuferin unter vier Minuten und holte sich in 3:58,93 Minuten den Sieg.
Der zweite Sieg binnen 48 Stunden gelang Olympiasieger Asbel Kiprop über die 1.500 Meter. Der Kenianer setzte sich nach seinem Sieg am Freitag beim Diamond League-Meeting in Brüssel (Belgien) im Spurt in 3:31,78 Minuten knapp gegen seinen aufstrebenden Landsmann Silas Kiplagat (3:31,97 min) durch.
Koiji Murofushi viermal über 80 Meter
In beeindruckender Spätform präsentierte sich Hammerwerfer Koiji Murofushi. Der Japaner schleuderte bereits am Samstag in der Qualifikation den Hammer auf die Weltjahresbestweite von 80,99 Metern und bestätigte diese Weite dann im Finale der besten vier am Sonntag mit drei weiteren Würfen über die 80-Meter-Marke. 80,07 Meter, 80,83 Meter und 80,96 Meter wurden hier für den Olympiasieger von 2004 gemessen.
Der Slowake Libor Charfreitag wurde mit 79,62 Metern Zweiter. Der Frankfurter Sergei Litvinov musste sich nach 78,32 Metern in der Qualifikation im Finale mit 76,77 Metern und Rang vier zufrieden geben.
Tatyana Lysenko bezwingt Weltmeisterin
Bei den Frauen gewann die russische Ex-Weltrekordhalterin Tatyana Lysenko mit einem Meetingrekord von 74,80 Metern. Keine Rolle spielte überraschend Weltmeister Anita Wlodarczyk. Die Polin wurde mit 73,57 Metern Vierte.
Im Stabhochsprung schwang sich Fabiana Murer über 4,74 Meter und scheiterte er bei dem Versuch den brasilianischen Landesrekord auf 4,90 Meter zu verbessern.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…