Danny Ecker - "Mein größter Erfolg"
Danny Ecker hat Stabhochsprung-Geschichte geschrieben. Als erster DLV-Athlet holte er am Samstag bei der WM in Osaka (Japan) in dieser leistungsstarken Disziplin eine Medaille bei Welt-Titelkämpfen im Freien. Wie sehr er sich über Bronze freut und was den Ausschlag zum Edelmetallgewinn gegeben hat, erfahren Sie in den ersten Reaktionen des Leverkuseners, die leichtathletik.de eingefangen hat…

Danny Ecker schrieb mit WM-Bronze deutsche Stabhochsprung-Geschichte (Foto: Chai)
Danny Ecker, Sie haben die erste WM-Medaille eines deutschen Stabhochspringers geholt. Was bedeutet Ihnen das?Danny Ecker:
Diese Medaille fühlt sich sehr gut an. Ich bin froh, dass der Bann jetzt gebrochen ist. Ich würde sagen, dass das mein größter Erfolg in meiner bisherigen Karriere ist. Den muss ich nun genießen.
Die vorhergesagten Höhenflüge über 5,90 und 6,00 Meter waren nicht für eine Medaille nötig. Warum wurde es gegen Ende des Wettkampfs immer schwieriger?
Danny Ecker:
Es war problematisch, dass sich nach den 5,81 Metern die Windverhältnisse änderten. Zuvor waren wir mit Rückenwind gesprungen, der hörte dann auf. Damit hatten viele Springer Probleme. Es gab dann einige Durchläufer und Leute, die ihre Versuche abgebrochen haben. Das spielte bei mir auch ein bisschen eine Rolle und war ein Problem.
Sie haben um Gold gepokert, als sie nach einem Fehlversuch bei 5,86 Meter direkt auf 5,91 Meter gegangen sind…
Danny Ecker:
Ich wusste nach 5,81 Metern, dass ich eine gute Platzierung bereits sicher habe. Ich musste voll auf Sieg und, nachdem Brad Walker die 5,86 Meter gesprungen war, auf 5,91 Meter gehen. Leider ist mir diese Höhe dann nicht geglückt, obwohl ich einen sehr guten Versuch hatte.
Wie sehr ärgert man sich über Bronze, wenn man Gold so nah ist?
Danny Ecker:
Im ersten Moment ärgert man sich natürlich. Der Wettkampf fing bombastisch an. Ich bin die ersten drei Höhen im ersten Versuch gesprungen. Der über 5,81 Meter war so gut, dass ich mir durchaus noch vorstellen konnte, noch höher zu springen. Ich hatte es in der Hand Weltmeister zu werden, das habe ich dann aber nicht geschafft. Deshalb ist erst einmal auch Ärger da. Aber jetzt freue ich mich über das ganze Jahr. Mit dem Hallen-EM-Titel, der Deutschen Meisterschaft und der ersten WM-Medaille der Stabhochspringer war es ein phänomenales Jahr. Ich bleibe aber trotzdem hungrig und weiter dabei.
Welche Rolle hat die Konzentration auf den Wettkampf, die Sie zuletzt für sich anführten, gespielt?
Danny Ecker:
Ich habe schon das ganze Jahr diesen Wettkampftunnel, in dem ich mich befinde. Im WM-Finale ging es mir jetzt ganz genauso. Ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden. Ich wusste gleich, dass alles passt. Das hat dazu geführt, dass ich die ersten Höhen alle im ersten Versuch gesprungen bin. Gerade bei Meisterschaften ist es enorm wichtig, dass man wenig Fehlversuche hat.
Wie sehr hat Ihnen der Sieg bei der Hallen-EM im Winter nun auch bei der WM geholfen?
Danny Ecker:
Der Hallen-EM-Titel hat mit Sicherheit auch eine Rolle gespielt. Jedes gute Ergebnis trägt dazu bei, dass man ein höheres Selbstbewusstsein hat. Die Hallen-EM hat mir gezeigt, dass ich die Nerven habe.
Es war im Wettkampf auch eine Kommunikation der drei DLV-Springer untereinander zu beobachten. Hat das geholfen?
Danny Ecker:
Wir haben als Team gut zusammengearbeitet. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Das war auch einer der harmonischsten Wettkämpfe überhaupt. Es scheitert aber generell nicht daran, dass man sich nicht hilft.
Wie sehr sind Sie in den letzten Jahren gereift?
Danny Ecker:
In meinem Leben hat sich einiges verändert. Nicht nur familiär durch meine Heirat und die Geburt meiner Tochter, sondern ich habe einfach ein paar schlechte Jahre hinter mir. Das härtet ab. Zu Beginn meiner Karriere lief mir alles zu, danach kamen Jahre mit Verletzungen. Jetzt weiß ich alles viel mehr zu schätzen.
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