28.033 Läufer im Ziel des Berlin-Marathon
Perfekter Ablauf in Kooperation mit der Polizei, keine ernsthaften medizinischen Zwischenfälle und eine Abschluss-Party, bei der Sieger Felix Limo noch ein zweites Mal begeisterte, so ließ sich der 31. Berlin-Marathon, der am Sonntag über die Bühne ging und den Stellenwert der Veranstaltung unterstrich, in der Nachbetrachtung zusammenfassen.
Der Berlin-Marathon zog wieder Läufermassen an und brachte sie auch ins Ziel (Foto: Bytepark)
Die Teilnehmer waren gut vorbereitet. Von 28.681 gestarteten Läufern erreichten am Sonntag bei gutem Zuschauerzuspruch im Osten und Westen der Stadt 28.033 das Ziel. Das entspricht einer Finisher-Quote von 97,74 Prozent. Bei den Inline-Skatern lag diese am Samstag sogar noch etwas höher, bei 98,10 Prozent. Von 6.223 Skatern erreichten 6.105 das Ziel am Brandenburger Tor."Die Läufer sind besser informiert und besser vorbereitet als in früheren Jahren", erklärte der Medical-Director des Berlin-Marathon, Dr. Willi Heepe. 1.185 Mal musste am Sonntag Erste Hilfe geleistet werden, darunter fallen aber auch Bagatell-Behandlungen. Es gab lediglich ein ernsthafteres Problem am Sonntag. Bei Kilometer 38 brach ein Läufer des Jahrgangs 1928 zusammen. Er konnte aber sofort versorgt werden und war dadurch nie in Lebensgefahr.
Gute Zusammenarbeit
Ebenso perfekt wie der Sportmedizinische Service war die Zusammenarbeit mit der Polizei. Die Berliner Polizei hatte die Strecke so perfekt freigehalten von Hindernissen wie wohl noch nie zuvor. "Wir bedanken uns für diese großartige Kooperation bei der Polizei. Ich bin über den gesamten Ablauf der Veranstaltung sehr glücklich", erklärte Race-Director Mark Milde.
Sein Vater Horst, der Anfang des Jahres den Posten des Race-Directors an den Filius abgetreten hatte, erklärte zur Organisation: "Ich bin ja im Hintergrund immer noch dabei und helfe, wo ich kann. Der Übergang zum neuen Race-Director verlief perfekt – aber von welchem Übergang reden wir hier eigentlich? Es läuft doch alles so wie früher, nur dass die Positionen quasi vertauscht wurden."
Der Geschäftsführer von SCC-Running, Rüdiger Otto, scherzte: "Moma ist immer noch in Berlin – Marathon ohne Milde absurd."
Nach dem Lauf vor dem Lauf
In seinem Fazit sagte er auch: "Die Leistungen der Athleten beim 31. Berlin-Marathon zeigen wie gut die Strecke trotz schlechten Wetters ist. Das Wetter war für die breite Masse super, nur für die Top-Läufer war es vielleicht etwas zu kühl. Ich bin stolz, dass alles so reibungslos und in guter Zusammenarbeit geklappt hat. Nach dem Lauf ist vor dem Lauf. Wir arbeiten schon wieder an der nächsten Auflage des Marathons im Jahr 2005."
Am Sonntagabend hatte im noch nicht betriebsbereiten U-Bahnhof Reichstag die Abschlussparty des 31. Berlin-Marathon stattgefunden. Um kurz nach 23 Uhr wurden die Sieger unter dem Jubel von ein paar tausend Partygästen auf der Bühne präsentiert. Während Felix Limo (Kenia) mit erstaunlichen tänzerischen Einlagen begeisterte, hielt sich Yoko Shibui (Japan), die in der Bundeshauptstadt bei ihren Auftritten oft mehr schüchtern kicherte als wirklich ausgiebig redete, auch beim Tanzen zurück. "Ich war einfach zu müde", erklärte die Siegerin, während man bei Felix Limo fast den Eindruck hatte, er hatte sich beim Lauf noch Kraft aufgehoben für die Party.
Der Sieg und die Party sind aber nun für den Afrikaner vorbei, Krafttanken steht für ihn nun wieder im Vordergrund: "Ich werde jetzt nach Hause fliegen. Joggen gehe ich dann erst mal jeden Tag so um die 40 bis 50 Minuten. Ich vermisse das Laufen sonst zu sehr und ich möchte meinen Körper fit halten, um die Kondition nicht zu verlieren. Ich muss aber auf alle Fälle meinem Körper etwas Ruhe geben und mich erholen."