| Sport-Etat 2017

167 Millionen Euro für den Sport im Jahr 2017 – leichte Kürzung

Der deutsche Sport kann nach einer leichten Kürzung im Jahr 2017 mit insgesamt 167 Millionen Euro planen. Das ist das Ergebnis der Beratungen des Bundestages zum Haushalt des kommenden Jahres. Eines, das DOSB-Präsident Alfons Hörmann "nicht sonderlich begeistert", wie er am Freitag bei der Sportminister-Konferenz in Dortmund erklärte.
dpa/sim

167 Millionen Euro: Mit dieser Summe wird der Bund im kommenden Jahr den Sport fördern und unterstützen. 2016 hatte der Sport noch 178 Millionen Euro erhalten. Da aber 2017 keine Olympischen Spiele stattfinden, erfolgte eine Kürzung. Zudem fällt nach der gescheiterten Bewerbung Hamburgs für Olympia 2024 ein weiterer Posten weg.

Ursprünglich sollte der Sport-Etat noch geringer ausfallen, in der Nacht zum Freitag wurden aber zusätzliche 5,2 Millionen Euro freigegeben. Demnach erhalten die neuen olympischen Sportarten (Baseball/Softball, Karate, Sportklettern, Surfen, Skateboard) insgesamt drei Millionen Euro. Der deutsche Behindertensport wird mit zusätzlich 1,5 Millionen Euro unterstützt. Zudem werden 700.000 Euro für die zukünftige PotAS-Geschäftsstelle zur Verfügung gestellt. Das Potenzialanalyse-System ist ein zentraler Punkt der Leistungssportreform, die am 1. Januar 2018 in Kraft treten soll.

"Diese Summe kann sich sehen lassen", sagte Martin Gerster (SPD) als Mitglied des Haushaltsausschusses im Bundestag und verwies auch auf die Summe von 100 Millionen Euro im Rahmen des Förderprogramms zur Sanierung kommunaler Sportstätten. Der Sportetat soll abschließend am 22. November beraten und drei Tage später im Bundestag verabschiedet werden.

Alfons Hörmann: "Schritt nach vorn tun"

Nicht ganz so positiv bewertete der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Alfons Hörmann die Etat-Entscheidung. Er erhielt am Freitag während der 40. Sportminister-Konferenz im Stadion von Borussia Dortmund die Nachrichten, die ihn "nicht sonderlich begeistern".

Der DOSB-Präsident wirbt zurzeit mit der Leistungssport-Reform für ein neues System, das fachlich und finanziell für alle Beteiligten tragfähig ist und den deutschen Sport zukunftsfähig machen soll. "Wir wollen Schritte nach vorn tun und nicht rückwärts marschieren", sagte er bei der Sportminister-Konferenz.

Er habe bei der künftigen Finanzierung des deutschen Spitzensports nicht wenig Sorgen, wie er verdeutlichte: "Das beschäftigt uns stark." Sollten Fachverbände wie etwa der kriselnde Deutsche Fechter-Bund weniger Gelder bekommen, hätten sie aus eigener Kraft nicht die Mittel, eine Reduzierung ausgleichen zu können.

Plädoyer für zentralisiertes Stützpunkt-System

Als positiven Schritt in die Zukunft bewertet Alfons Hörmann die im Rahmen der Leistungssport-Reform geplante Reduzierung der Bundesstützpunkte von etwa 200 auf künftig nur noch rund 160. "Ein zentralisiertes Stützpunkt-System kann eher Vorteile haben. Wenn wir das gut und professionell umsetzen, kann das ein echter Fortschritt sein", sagte er.

Der DOSB-Chef plädierte generell für eine Konzentration der deutschen Topathleten auf weniger Standorte als bisher. Er sagte angesichts der erwarteten Reduzierung aber auch, es solle "keine verbrannte Erde zurückbleiben". Für die Olympiastützpunkte forderte Hörmann "eine Struktur, die den Erfolg der Topathleten bundesweit umsetzt".

Die Vorsitzende der Sportministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Sportministerin Christina Kampmann (SPD), sagte, man wolle nicht "einseitig die Medaillen und Auszeichnungen von gestern belohnen, sondern Zukunftschancen fördern".

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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