U20-WM - Erstes DLV-Silber durch Julia Fischer
Sechsmal Gold und zweimal Bronze hatte das DLV-Team vor dem letzten Tag der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) gesammelt gehabt, das im Medaillensatz fehlende Silber ergänzte am Abschlusstag die Berlinerin Julia Fischer. Mit 54,69 Metern belegte sie den zweiten Platz im Diskuswerfen.
Bei der Siegerehrung konnte sie schon wieder lächeln. Vorher war die 18-Jährige trotz Edelmetall nicht ganz zufrieden gewesen. „Ich wollte gewinnen und ich weiß, dass ich weiter werfen kann als die Chinesin, die gewonnen hat“, sagte die U18-Weltmeisterin. „So direkt traurig bin ich nicht, aber freuen kann ich mich auch nicht.“Julia Fischer und ihr Freund David Storl hatten wahrscheinlich schon von ihrem persönlichen WM-Märchen geträumt. Vor einem Jahr bei der U18-WM in Ostrava (Tschechische Republik) hatten sich die beiden kennengelernt als sie beide Gold um den Hals gehängt bekamen.
27 Zentimeter fehlen zum Werfer-Märchen
Ein Jahr später hätten sie das Kunststück in Polen wiederholen können. Er gewann am ersten Wettkampf-Tag das erste DLV-Gold, sie hätte am letzten Tag das letzte Gold einheimsen können. Letztlich fehlten 27 Zentimeter zum deutschen Werfer-Märchen. „Ich konnte zum Schluss nicht mehr so richtig zuhauen. Deswegen haben halt ein paar Zentimeter gefehlt“ erklärte Julia Fischer.
„Wenn die Chinesin jetzt 60 Meter geworfen hätte, wäre das nicht so schlimm gewesen, aber so?“ Mit 54,96 Metern aus dem dritten Versuch hatte die Chinesin Shangxue Xi den Wettkampf für sich entschieden, eine Runde früher hatte Julia Fischer ihre Bestmarke geworfen.
Spannung gehalten
Dritte wurde die Kroatin Sandra Perkovic (54,24 m), die bereits im Vorjahr in Ostrava den Platz hinter Julia Fischer belegt hatte. „Damals habe ich zehn Zentimeter vor ihr gelegen und gewonnen“, blickte die 18 Jahre alte Berlinerin zurück. Diesmal war sie es, die knapp geschlagen wurde.
Etwas schwierig war es für sie und die Dortmunderin Anna-Katharina Weller, die Vierte wurde, dass fast alle anderen aus dem DLV-Team ihren Wettkampf bereits hinter sich hatten, während sie noch immer unter Vollspannung standen. „Die Stimmung im Team wurde langsam immer relaxter“, sagte sie. „Aber ich denke wir haben es eigentlich ganz gut geschafft, unserer Spannung hoch zu halten.“
Trübsal blasen wird sie aber trotzdem nicht. „Nachdem wir die ganze Woche immer brav ins Bettchen gegangen sind, wird heute auch einmal ein bisschen Party gemacht“, erzählte sie und fügte hinzu: „Morgen freue ich mich bestimmt auch über Silber.“
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Foto: Möldner