Paul Tergat läuft neue Marathon-Weltbestzeit
Zum 30-jährigen Jubiläum erlebte der Berlin-Marathon, der sich mittlerweile in der Reihe der ganz großen Laufevents etabliert hat, mit 35.000 Läuferinnen und Läufern nicht nur eine neue Rekordbeteiligung, sondern auch einen Rekordlauf. Auf der neu konstruierten Strecke gestaltete der Kenianer Paul Tergat sein ambitioniertes Unternehmen erfolgreich. In 2:04:55 Stunden lief er eine neue Weltbestzeit im Marathon und als erster Mann über die 42,195 Kilometer unter 2:05 Stunden.

Paul Tergat, die neue Nummer eins im Marathon
"Berlin ist seit Tagen im Marathonfieber", hatte Klaus Woworeit bereits im Vorfeld beobachtet. Der Regierende Bürgermeister von Berlin durfte um 9 Uhr den Startschuss für die Läufermassen und ein historisches Rennen geben. Bereits auf den ersten Kilometern bildete sich dann rasch eine von den Kenianern bestimmte Spitzengruppe heraus, die einen schnellen Kilometerschnitt von drei Minuten anschlug. Nach der Halbmarathonmarke reduzierte sich das kleine Feld der Führenden auf fünf Afrikaner, wobei die beiden Favoriten Raymond Kipkoech, der Vorjahressieger, und Paul Tergat von drei Tempomachern geführt wurden.
Bei Kilometer 25 verschärfte der Favorit Paul Tergat weiter und führte nicht nur die Vorentscheidung herbei, sondern lag zu diesem Zeitpunkt auch klar unter Weltrekordkurs. In Begleitung des verbliebenen Pacemakers Sammy Korir, der längst nicht mehr aussteigen wollte, steuerte der 34-jährige dem Ziel entgegen.
Brust an Brust Richtung Ziel
Dieses spannende und vor allem überraschende Duell drückte der Schlussphase den Stempel auf. Brust an Brust eilten sie dem Ziel entgegen. Ein Antritt von Paul Tergat einen Kilometer vor Schluss sorgte dann für die Entscheidung.
Unter dem Jubel der begeisterten Zuschauer brachte er – immer noch getrieben von Sammy Korir - die Uhr nach 2:04:55 Stunden zum Stillstand. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", staunte Paul Tergat nach seiner Ankunft über seinen Rekordlauf auf dem flachen Berliner Kurs, "das war ein unglaublicher Lauf, für den ich lange Zeit trainiert habe."
Die alte Bestmarke des US-Amerikaners Khalid Khannouchi pulverisierte Paul Tergat in Berlin um 43 Sekunden und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere, in der er bereits fünfmal Cross-Weltmeister geworden war.
Auch der Zweitplatzierte, Sammy Korir, blieb mit seinen 2:04:56 Stunden noch deutlich unter der alten Weltbestzeit. Platz drei ging mit Titus Munji (2:06:15 h) an einen weiteren Pacemaker aus Kenia, der sein Rennen in einer weiteren Weltklassezeit beendete.
Wieder eine japanische Frauensiegerin
Yasuko Hashimoto führte bei den Frauen die japanische Siegesserie der letzten drei Jahre fort. Zur Zwischenzeit von zwei Stunden schüttelte sie die Russin Alina Ivanova, die lange die Führungsarbeit geleistet hatte, ab und legte damit den Grundstein zu ihrem Erfolg in 2:26:32 Stunden, mit denen sie ihre alte Bestzeit deutlich verbesserte.
Joel Jeannot bezwingt Heinz Frei
In einem packenden Rollstuhlduell bis zur Zielgerade musste sich der Schweizer Heinz Frei (1:25:21 h) dem Franzosen Joel Jeannot (1:25:19 h) geschlagen geben. "Ich konnte froh sein, dass ich einigermaßen mithalten konnte", gestand der in Berlin gern gesehene Eidgenosse, "der zweite Platz war für mich okay."
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