Ariane Friedrich fliegt zu Gold
Hochspringerin Ariane Friedrich wurde am Sonntag bei der Hallen-EM in Turin (Italien) ihrer Rolle als Mitfavoritin gerecht und flog mit 2,01 Metern souverän zu Gold. Unter ihren Möglichkeiten blieb die Kroatin Blanka Vlasic, die mit 1,92 Metern lediglich Fünfte wurde.
Bei 1,92 Metern stieg Ariane Friedrich in den Wettkampf ein, ließ 1,96 Meter aus, um im zweiten Anlauf über 1,99 Meter zu fliegen. Mit im ersten Versuch übersprungenen 2,01 Metern gewann sie Gold. Als einzige Wettkämpferin war zu diesem Zeitpunkt noch die Spanierin Ruth Beitia im Wettkampf. Diese scheiterte zunächst einmal an 2,01 und dann zweimal an 2,03 Metern, gewann aber Silber.„Ich kann es noch gar nicht realisieren“, sagte Ariane Friedrich. „Ich habe so gehofft, dass es in die Richtung geht, dass ich eine Medaille nach Hause bringe. Gold war mein geheimer Wunsch. Dass das jetzt wahr ist, ist der Wahnsinn.“ Dass es ihr Tag werden könnte, hatte die 25-Jährige schon beim Aufwärmen gefühlt. Auch das Einspringen war mit Sätzen über 1,90 und 1,95 Meter besser als sonst. „Damit konnte ich gelassen und sicher in den Wettkampf gehen.“
Emotionale Katastrophe
Dabei war sie noch davor durch eine Erkältung stark verunsichert gewesen. „Das war am Montag eine schiere emotionale Katastrophe, als ich Halsschmerzen bekommen habe“, sagte sie. „‘Oh, jetzt ist es vorbei‘ habe ich da gedacht.“ Nach guter medizinischer Betreuung und Physiotherapie sei es ihr am Freitag wieder richtig gut gegangen. Daraufhin sei sie mit der Einstellung in den Wettkampf gegangen: „Heute kämpfe ich um alles.“
Einen rabenschwarzen Tag erwischte Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic aus Kroatien. „Meine Technik hat einfach nicht gestimmt heute“, sagte sie. „Ich weiß nicht, was passiert ist, ich habe einfach den Fokus verloren. Das passiert manchmal, und mir ist es heute passiert.“ Körperliche Probleme habe sie aber nicht gehabt. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, wunderte sich auch Ariane Friedrich.
Noch am Tag zuvor hatte die Berlinerin Meike Kröger ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Nachdem sie zunächst dachte, als Neunte ausgeschieden zu sein, entschieden die Kampfrichter kurz darauf neun Athletinnen - inklusive Meike Kröger - im Finale springen zu lassen. In Erfüllung ging der Traum letztlich allerdings doch nicht. Die 22-Jährige knickte beim Aufwärmen um und konnte nicht an den Start gehen.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…