Sensationelle Weltbestzeit von Paula Radcliffe
Die 25-jährige Jubiläumsausgabe des Chicago-Marathon entwickelte sich zu einem packenden Kracher mit zwei absoluten Höchstleistungen. Der taktisch überzeugende Erfolg des US-Amerikaners Khalid Khannouchi wurde dabei jedoch von der Britin Paula Radcliffe, die zu einer neuen Weltbestzeit von 2:17:18 Stunden stürmte, klar in den Schatten gestellt.
Paula Radcliffe lief in Chicago ein unglaubliches Rennen (Foto: Chai)
Paula Radcliffe liess im mit Spannung erwarteten Rennen der Frauen nicht den Zufall sprechen. Die mit einer hellblauen Mütze und weißen Handschuhen angetretene Britin konnte sich zur Halbmarathonmarke, die sie in herausragenden 69:05 Minuten passierte, bereits einen Vorsprung von 30 Sekunden auf ihre kenianische Widersacherin Catherine Ndereba, von der sie sich nach rund 16 Kilometern gelöst hatte, erarbeiten. Damit konzentrierte sich bereits frühzeitig die Aufmerksamkeit auf die Frage, ob Paula Radcliffe die Weltbestzeit erfolgreich attackieren kann. Es gelang der sensationell laufenden 28-jährigen, die Spannung und das hohe Tempo bis zu den letzten Kilometern aufrecht zu erhalten.
Sie erntete den Lohn für einen phänomenalen Auftritt in Chicago und gewann den Lauf in magischen 2:17:18 Stunden vor der Kenianerin Catherine Ndereba, die in 2:19:26 Stunden ihre Weltbestmarke abgab. Paula Radcliffe unterbot den bisherigen Rekord um fast exakt eineinhalb Minuten! Sensationell!
Paula Radcliffe einfach nicht zu bremsen
"Der Wind war heftig", berichtete die gefeierte Siegerin unmittelbar nach ihrem Zieleinlauf. Doch auch die Bedingungen, die insgesamt doch besser waren als noch in den letzten Tagen befürchtet, konnten die 10.000-Meter-Europameisterin bei ihrem zweiten Marathon in ihrer Unwiderstehlichkeit nicht stoppen. "Ich habe mich am Ende noch gut gefühlt und die Zuschauer war einfach großartig." Der unterlegenen Catherine Ndereba blieb nur, den Erfolg ihrer Konkurrentin neidlos anzuerkennen: "Ich wusste, dass sie sehr stark ist und einfach fliegen kann."
Überlegtes Rennen von Khalid Khannouchi
Mit einem sehr überlegten Rennen überzeugte zuvor der US-Amerikaner Khalid Khannouchi. Er liess sich auch nicht in seinem Plan beirren, als der Japaner Takoaka Toshinari auf der zweiten Hälfte bereits einen Vorsprung von rund vierzig Metern herausgelaufen hatte. Mit einem beherzten Finish holte er den Asiaten ein, liess ihn hinter sich und lief schließlich den Sieg in 2:05:56 Stunden, damit blieb er nur achtzehn Sekunden über seinem Weltrekord, nach Hause. Es war der vierte Erfolg in Chicago von Khalid Khannouchi, der meinte: "Für mich ist es immer etwas ganz Besonderes, hier zu laufen. Es hat etwas Magisches."
Magisch waren die Auftritte beim 25. Chicago-Marathon allemal.