Julia Wanner schielt mit einem Auge nach Berlin
Höher konnte Julia Wanner vom LAC Berlin ihre Arme nicht reißen, als sie es am Sonntag beim 10. Springer-Meeting in Garbsen getan hat. Sekunden vorher meisterte sie mit einem sicheren Sprung 1,93 Meter. Damit war ein neuer „Hausrekord“ geboren.
Das vergangene Jahr hatte die am 8. Dezember 1987 geborene Studentin für das Wirtschaftsingenieurwesen mit 1,86 Metern abgeschlossen. Am 16. Mai dieses Jahres steigerte sie sich bei den Deutschen Hochschul-Meisterschaften in Darmstadt auf 1,89 Meter. Die begehrte 1,90 Meter-Grenze verfehlte sie bei ihrem ersten diesjährigen Freiluftstart somit noch denkbar knapp.Eine Woche später in Garbsen gelangen ihr dann zwei Sprünge oberhalb der begehrten Grenze - über 1,91 Meter glatt im ersten und über 1,93 Meter ebenso sicher im zweiten Versuch. Es folgten Jubel, Umarmungen und Freudensprünge. Die Berlinerin konnte ihr Glück gar nicht fassen. Völlig überrascht sagte sie nach dem Siegessprung strahlend: „Ich bin wirklich sprachlos. Ich bin nur glücklich. Ich habe nicht mit einer solchen Höhe gerechnet.“
Welches könnten die Gründe für die Leistungssteigerung sein, hat sie möglicherweise am Wintertraining etwas geändert? „Eigentlich gar nichts“, antwortete die Berlinerin, „ich habe genau so trainiert, auch jetzt trainiere ich genauso wie im Jahr davor. Aber ich habe mich in den letzten drei Jahren immer deutlich verbessert. Von daher geht's jetzt weiter so. Das freut mich natürlich.“
Bei Höhen über 1,90 Meter stabilisieren
In der nahen Zukunft möchte sie ihre Leistungen bei der jetzt erreichten Höhe stabilisieren. „Wenn ich noch einmal 1,93 Meter springe freue ich mich natürlich sehr, denn dann habe ich es auch die B-Norm für die WM zweimal geschafft. Wenn jetzt ein Sprung über 1,95 Meter gelingt (das ist die A-Norm, die Redaktion), fände ich das auch super“, schaut sie hoffnungsfroh der WM in Berlin (15. bis 23. August) entgegen.
Nach dem guten Wettkampf in Garbsen, will sie jetzt tatsächlich noch die 1,95 Meter in Angriff nehmen, obwohl das zu Saisonbeginn kein realistisches Ziel für sie war. „Eigentlich habe ich jetzt schon meine ganzen Ziele für diese Saison erreicht. Von daher übertreffe ich mich selbst total“, fügte sie hinzu.
Locker flog Julia Wanner über 1,93 Meter (Foto: Goltermann)