Run auf den Great Ethiopian Run
Morgen erlebt der Great Ethiopian Run (10 km) in Adis Abeba seine zweite Auflage. Und es sieht so aus, als könnte es die größte Laufveranstaltung Afrikas werden, denn 16.000 Anmeldungen liegen den Organisatoren bereits vor. Die Veranstalter träumen davon, 16.500 Läuferinnen und Läufer an der Startlinie zu haben. Dann hätte man alle anderen Rennen auf dem Kontinent überholt.
Cross-Doppelweltmeister Kenenisa Bekele ist der Favorit beim 2. Great Ethiopian Run. (Foto: Chai)
Vor einigen Monaten hatte der vierfache 10.000-Meter-Weltmeister und Co-Organisator Haile Gebrselassie die Menschen im Land aufgefordert, den Great Ethiopian Run zu unterstützen: "Dieses Jahr wollen wir das größte Rennen in Afrika sein. Ich rufe alle Medien, Sponsoren, Regierungsmitglieder und die Öffentlichkeit auf, zusammen zu arbeiten und die Veranstaltung zu einem Erfolg werden zu lassen, auf den wir hier in Äthiopien stolz sein können", sagte der Nationalheld, der nicht nur das Ereignis mitorganisiert, sondern auch die erste Austragung 2001 gewonnen hat. Sein Ruf scheint erhört worden zu sein. Cheforganisator John Caine ist davon überzeugt, dass der Great Ethiopian Run eines Tages mehr noch als die Nummer eins Afrikas sein wird und zu den führenden Straßenrennen der Welt gehört: "Die Menschen hier sind so enthusiastisch. Sie wollen die Veranstaltung groß machen. Sie wollen Addis Abeba auf der Karte markieren."Ob Haile Gebreselassi selbst startet, ist noch fraglich
Heißester Sieganwärter ist in diesem Jahr der Cross-Doppelweltmeister Kenenisa Bekele. Nachdem der Äthiopier im Frühjahr bei der Cross-WM in Dublin zweimal Gold gewonnen hatte, musste er die Bahnsaison wegen einer Verletzung absagen und steht nun vor seinem Comeback. Unklar ist noch, ob Haile Gebrselassie selbst die Laufschuhe schnüren wird. Anfang Juni hatte er sich beim Stunden-Weltrekordversuch in Hengelo an der Wade verletzt. Dementsprechend konnte er lange Zeit nicht richtig trainieren.
Erstmals wird es in diesem Jahr einen Team-Wettbewerb zwischen Äthiopien und Kenia im Rahmen der Veranstaltung geben. Je vier Frauen und vier Männer der beiden Länder gehören zur Mannschaft. Die kenianischen Männer kommen unter anderem mit 3000-Meter-Weltrekordler Daniel Komen und Paul Bitok, dem zweimaligen Olympia-Silbermedaillen-Gewinner über 5000 Meter.
Gete Wami und Derartu Tulu sagen Frauenrennen ab
Nach dem Rückzug von Gete Wami, die sich ob ihres Marathondebüts in Amsterdam noch nicht wieder fit genug fühlt, um den Great Ethiopian Run zu bestreiten, und der Absage der zweimaligen 10.000-Meter-Olympiasiegerin Derartu Tulu, ist der Ausgang des Frauenrennens recht offen. Die drei äthiopischen Spitzenläuferinnen sind Eyerusalem Kuma, Workinesh Kidane, und Merima Denboba. Die kenianische Mannschaft wird von Linah Cheyriot angeführt. Sie war Siebte bei der Halbmarathon-WM im Mai in Brüssel.