2013 wie 1982 - Einige Senioren haben Titel-Abo
Leichtathleten geht es nicht anders als dem „Rest“ der Bevölkerung: Man kehrt immer wieder gern an die Stätten zurück, an denen man Freude und Zufriedenheit empfunden hat. Einige Teilnehmer der Deutschen Seniorenmeisterschaften, die vom 12. bis 14. Juli in Mönchengladbach stattfanden, werden mit Sicherheit an lange zurückliegende Zeiten erinnert worden sein, als sie das Grenzlandstadion betraten. Denn vor 31 Jahren hatte das Treffen der besten deutschen Senioren am gleichen Ort schon einmal stattgefunden.

Auf dem Programm standen damals für die Klassen M 30 – M 75 sowie W 30 – W 60 auch erheblich weniger Wettbewerbe. Zum Beispiel fehlten die Hürdenläufe völlig, und auch für die Frauenwettbewerbe Stabhochsprung, Dreisprung und Hammerwurf schien noch kein Bedarf vorhanden gewesen sein.
Spitzenklasse bei den Senioren
Allerdings befanden sich, im Gegensatz zu heute, noch die Klassen M 30 und W 30 im Wettkampfprogramm, und gerade in diesen Klassen gab es, besonders in den Männerwettbewerben, eine ganze Anzahl von Top-Resultaten durch Athleten, die der deutschen Spitzenklasse angehörten.
Heinz-Günter Zimmer (TV Alzey) gewann den Hochsprung mit 2,17 Metern, Fred Schladen (LGJ Bonn/Troisdorf) hatte von der Klasse M 40 herunter gemeldet und kam mit der Kugel auf 18,33 Meter, Andreas Eder (Salamander Kornwestheim) warf den Hammer auf 65,46 und Reinhard Lange (TG Melsungen) gewann den Speerwurf mit 74,12.
Mit dem Speer kam Karl-Heinz Janneck (TV Wattenscheid 01) sogar noch ein ganzes Stück weiter: Auf 80,12 Meter brachte es der Sieger der Altersklasse M 35 damals. Josef Forst (TV Wattenscheid 01) kam als Kugelstoßsieger der Klasse M 35 18,36 Meter weit. Hein-Direck Neu (USC Mainz), zum damaligen Zeitpunkt Deutscher Rekordmann mit 68,08 Metern, die er fünf Jahre zuvor erzielt hatte, warf damals in Mönchengladbach zum Ausklang seiner Karriere den Diskus als Sieger der Klasse M 35 auf 58,46 Meter. Und Lutz Caspers (TV Alzey) beherrschte den Hammerwurf, ebenfalls in der Klasse M 35, mit 64,42 Metern.
Und jener Lutz Caspers war es, der sich nun 31 Jahre später, im gleichen Stadion erneut in die Siegerliste eintragen konnte. Der Alzeyer startet nun in der Klasse M 70, ist in seinem Verein seit vielen Jahren als Trainer tätig, veranstaltet gut besuchte Werfertage und ist weiterhin selbst noch aktiver Werfer. Den Hammerwurfwettbewerb 2013 gewann Lutz Caspers mit 51,77 Metern.
Seriensieger Claus-Werner Kreft
Claus-Werner Kreft (damals LG Bielefeld, jetzt Werther TV) gewann vor 31 Jahren in der Klasse M 35 den Weitsprung mit 6,84 Metern und den Dreisprung mit 14,14 Metern. Wenige Jahre später, im Jahr 1989, begann er eine Serie, die allenfalls von Guido Müller in Laufwettbewerben und Anne Chatrine Rühlow mit dem Diskus erreicht wurde. Im Jahr 2013 gewann Claus-Werner Kreft nämlich seinen 25. Dreisprungtitel. Hintereinander, ohne Unterbrechung, versteht sich!
1982 hieß die Hochsprungsiegerin mit 1,59 Metern in der Klasse W 35 Erika Springmann (LBV Phönix Lübeck) und in der Klasse W 40 gewann Ursula Stelling (damals LG Nord-West Hamburg, jetzt SC Victoria Hamburg) mit 1,50 Metern den Titel. 31 Jahre später sind beide immer noch dabei und starteten gemeinsam in der Klasse W 70. Erika Springmann gewann mit 1,20 Metern vor Ursula Stelling mit 1,13 Metern.
Und schließlich war auch die schon erwähnte Anne Chatrine Rühlow (damals Preußen Münster, jetzt SV Burgsteinfurt), die schon 1982 in der Klasse W 45 mit dem Diskus 45,74 Meter erreichte und ebenso gewann wie 2013 mit 29,36 Metern in der Klasse W 75. Zwischen diesen Jahren lag mit dem Diskus eine unglaubliche Siegesserie, die nur ein einziges Mal, 1993 mit einem zweiten Platz, unterbrochen wurde.