2:05:52 - Robert Cheruiyot gewinnt Boston
Der erst 21 Jahre alte Robert Cheruiyot hat am Montag die 114. Auflage des Marathon-Klassikers in Boston (USA) gewonnen. Der Kenianer düpierte auf der zweiten Hälfte die Konkurrenz und blieb in 2:05:52 Stunden 1:22 Minuten unter dem Streckenrekord seines Namenvetters und viermaligen Boston-Sieger Robert Cheruiyot (Kenia). Bei den Frauen gab es in Teyiba Erkesso (2:26:11 h) eine äthiopische Siegerin.
Der Name Robert Cheruiyot ist in Boston Programm. Mit vier Siegen ist der Kenianer Rekordsieger und Streckenrekordhalter beim ältesten Marathon der Welt. Dieses Mal fehlte der 31-Jährige zwar wegen einer Verletzung, der Sieger hieß jedoch wieder Robert Cheruiyot. Allerdings handelt es sich dieses Mal um einen 21 Jahre alten Kenianer, der nicht verwandt ist mit dem Rekordsieger.Fast 20 Läufer hatten die Halbmarathon-Marke gemeinsam in 1:03:27 Stunden passiert. Auf der zweiten schwierigeren Hälfte zerfiel die Spitzengruppe schnell. Mit dem Vorjahressieger Deriba Merga (Äthiopien) und Robert Cheruiyot konnten sich zwei Läufer deutlich absetzen. Die Akzente setzte jedoch der Kenianer. Immer wieder forcierte der 21-Jährige das Tempo und zermürbte so seinen Konkurrenten, der ihn bei Kilometer 35 ziehen lassen musste.
Schnelle zweite Hälfte
Obwohl die zweite Rennhälfte in Boston mit langen Anstiegen deutlich schwerer ist, rannte Robert Cheruiyot die letzten 21,0975 Kilometer in 1:02:25 Stunden und stellte in 2:05:52 Stunden einen fantastischen Streckenrekord auf. Für den Sieg kassierte der in Bomet (Kenia) geborene Läufer 150.000 US-Dollar. Für den Streckenrekord gab es nochmals 25.000 US-Dollar hinzu. "Ich hatte am Ende muskuläre Probleme und hätte nicht gedacht, dass es für eine 2:05er Zeit reicht", sagte der Kenianer, der auch in Deutschland bekannt ist. 2008 gewann er den Frankfurt Marathon, 2009 wurde er mit Bestzeit von 2:06:23 Stunden Zweiter in der Main-Metropole.
Auch der zweitplatzierte Tekeste Kebede blieb in 2:07:23 Stunden am Patriot's Day nur knapp über dem alten Streckenrekord und überholte auf den letzten Kilometern noch seinen äthiopischen Landsmann Deriba Merga, der gegen Ende sichtbar zu kämpfen hatte und in 2:08:39 Stunden Dritter wurde.
US-Amerikaner warten weiter auf Sieg
Weiter auf einen Sieg warten müssen die US-Amerikaner. Ryan Hall bestimmte zwar wie im Vorjahr zu Beginn das Renngeschehen mit, hatte aber mit dem Rennausgang in der entscheidenden Phase nichts zu tun und wurde nach Rang drei im Vorjahr dieses Mal Vierter in 2:08:41 Stunden.
Damit landete der 27-Jährige einen Platz vor seinem Landsmann und Sieger des New York-Marathon (USA), Meb Keflezighi (2:09:26 h). Letzter US-Sieger bleibt somit weiter Greg Meyer im Jahr 1983.
Teyiba Erkesso sucht frühe Entscheidung
2009 fiel die Entscheidung bei den Frauen über Platz eins, zwei und drei erst auf den letzten 200 Metern. Bei der 114. Ausgabe am Montag legten die Frauen bei optimalen äußeren Bedingungen die Karten schon früher auf den Tisch. Kurz vor der Halbmarathon-Marke attackierte Teyiba Erkesso und konnte sich wenig später deutlich von ihren Konkurrentinnen absetzen. Bei Kilometer 30 hatte die 27 Jahre alte Äthiopierin bereits einen Vorsprung von 1:19 Minuten auf die Russin Tatyana Pushkareva und sah wie die sichere Siegerin aus.
Plötzlich bekam Teyiba Erkesso jedoch Probleme, griff sich immer wieder in die Magengegend und hatte sichtlich Probleme das Tempo aufrecht zu erhalten. Tatyana Pushkareva hingegen machte Meter um Meter gut und verkürzte den Rückstand schnell auf unter 30 Sekunden.
Teyiba Erkesso rettet sich ins Ziel
Für den Sieg sollte es jedoch nicht mehr reichen. In 2:26:11 Stunden rettete sich Teyiba Erkesso ins Ziel. Für die 27-Jährige war es ein weiterer großer Erfolg im Jahr 2010. Mitte Januar hatte sie bereits den Houston-Marathon (USA) gewonnen und in 2:23:53 Stunden eine Bestzeit aufgestellt. Einen Monat später lief sie beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) in 1:07:41 Stunden ebenfalls Hausrekord.
Der Sieg in Boston war ihr erster Erfolg bei einem Marathon der World Marathon Majors-Serie und von der Äthiopierin bei der Pressekonferenz mutig angekündigt worden. "Ich will Boston gewinnen", sagte die 27-Jährige noch am Samstag. Zweite mit nur drei Sekunden Rückstand wurde Tatyana Pushkareva, die in 2:26:14 Stunden erstmals in ihrer Karriere unter 2:30 Stunden blieb. Vorjahressiegerin Salina Kosgei (Kenia; 2:28:35 h) lief ein defensives Rennen und wurde am Ende Dritte.
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