Vroemen und Poelmann mit den meisten Stimmen
Das war eine glasklare Sache! Simon Vroemen, der Europarekordler über 3000 Meter Hindernis, und Jacqueline Poelman, die Sprintspezialistin, wurden in den Niederlanden zu den "Leichtathleten des Jahres 2002" gewählt. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen waren jeweils fünf Kandidaten nominiert worden. Mit deutlichem Vorsprung entschieden sich die Leser der Fachzeitung "Atletiek" für Vroemen und Poelman.
Hindernisläufer Simon Vroemen bekam die meisten Stimmen
Simon Vroemen hat viel gesehen und erlebt. Mit 33 Jahren ist er bereits auf die Zielgerade seiner Karriere eingebogen. So gut wie in der vergangenen Saison ist Vroemen noch nie gewesen. In Monte Carlo, Etappenort der lukrativen Golden League-Serie, stellte er im Sommer völlig überraschend einen neuen Europarekord auf. Mit 8:06,91 Minuten löschte er die Uralt-Marke (8:07,62 min) des Franzosen Joseph Mahmoud aus dem Jahr 1984.Der fliegende Holländer, wie ihn einige Journalisten nach seinem sensationellen Coup titulierten, fuhr dann als heißer Medaillenaspirant zu den Europameisterschaften in München. Nachdem er im spannenden Endlauf bis zum letzten Hindernis vorne lag, schob sich der Spanier Antonio Jimenez auf der Zielgeraden noch vorbei und schnappte ihm mit minimalem Abstand von neun Hundertstel die Goldmedaille vor der Nase weg.
Gute Leistungen honoriert
Die "Atletiek"-Leser honorierten seine guten Leistungen und gaben ihm 374 von insgesamt 776 Stimmen. Kamiel Maase (220), der beste Langstreckler in unserem Nachbarstaat und EM-Neunter über 10.000 Meter, belegte den zweiten Platz vor dem EM-Achten Rutger Smith (65), der im Kugelstoßen die nationale Bestenliste anführt.
Jacqueline Poelmans Vorsprung war nicht ganz so komfortabel. Sie erhielt 275 Stimmen und distanzierte die Stabhochspringerin Monique de Wilt sowie die Kugelstoßerin Lieja Tunks-Koeman, die beide 137 sammelten. Poelman ist 29 Jahre alt und die schnellste Sprinterin im Land der Tulpen. In Sittard bei den holländischen Meisterschaften gelang ihr das begehrte Double, als sie zunächst die 100 Meter und dann auch die 200 Meter gewann.
Aber bei der EM in München blieb ihr eine Medaille verwehrt. Sie schaffte zwar den Sprung ins 200-Meter-Finale, doch dort musste sich Jacqueline Poelman mit dem siebten Rang (23,31 sec) begnügen. Ihre persönlichen Bestmarken liegen bei 11,27 Sekunden (1994) und 23,00 Sekunden, eine Zeit, die sie im Juli im belgischen Hechtel gelaufen ist.