2,34-Meter-Satz besiegelt das Ende in Wuppertal
Zur Jubiläumsausgabe des Wuppertaler Springermeetings hat der Brite Robert Grabarz für eine Weltklasseleistung gesorgt. Der 24-Jährige übersprang am Samstag bei der 25. Auflage des Klassikers 2,34 Meter und wies dabei Vize-Weltmeister Alexey Dmitrik (Russland; 2,32 m) in die Schranken. Am Ende der Veranstaltung wurde jedoch bekannt gegeben, dass das Meeting nicht mehr fortgeführt wird.
Er war im Vorfeld einer der Unbekannten im Hochsprung-Feld der Männer, aber Robert Grabarz sorgte im Zweikampf mit Alexey Dmitrik für Hochspannung für die 800 Zuschauer in der Heckinghauser Sporthalle. Während Robert Grabarz 2,30 Meter im ersten Versuch sprang, legte der Russe mit 2,32 Metern nach.Über die anschließenden 2,34 Meter versuchte sich Alexey Dmitrik jedoch vergeblich, aber Robert Grabarz wuchs im dritten Versuch über sich hinaus und steigerte mit einem gültigen Sprung seine Bestleistung um fünf Zentimeter. In diesem Jahr ist noch niemand höher gesprungen als der 1,92-Meter-Mann. „Ich dachte eher an 2,31 Meter, aber ich wollte auf keinen Fall Zweiter werden.“
Zwei über 4,46 Meter
Im Stabhochsprung der Frauen blieb die Siegeshöhe trotz eines erlesenen Feldes unter dem deutschen Richtwert für die Hallen-WM in Istanbul (Türkei; 9. bis 11. März) von 4,52 Metern. Vize-Weltmeisterin Martina Strutz (SC Neubrandenburg) fand nur schwer in den Wettkampf und sammelte außer bei ihrer Einstiegshöhe von 4,30 Metern zahlreiche Fehlversuche, am Ende standen 4,46 Meter für sie zu Buche.
Über die gleiche Höhe segelte die Schweizer Rekordhalterin Nicole Büchler mit einem fehlerfreien Sprung, was ihr den Sieg und die Olympiateilnahme einbrachte. „Der Druck ist jetzt weg und dieser Saisonauftakt gibt Selbstvertrauen.“
Martina Strutz zog dagegen ein durchwachsenes Fazit: „Das war nur Mittelmaß. Ich war heute technisch nicht gut, das lief im Training besser.“ Die Deutsche Hallenmeisterin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) wurde mit 4,38 Metern Dritte, Vorjahressiegerin Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) kam mit lediglich 4,22 Metern auf Rang fünf.
Nadja Kampschulte und Katarina Mögenburg überzeugen
Das exklusive Juniorinnen-Feld im Hochsprung zahlte sich dagegen für die Nachwuchsspringerinnen aus. Sechs Athletinnen flogen über 1,80 Meter, am Ende machten die Dritte der U20-EM, Nadja Kampschulte (TV Wattenscheid 01), und die Leverkusenerin Katarina Mögenburg den Tagessieg unter sich aus. Beide steigerten erst ihre jeweilige Bestleistung auf 1,86 Meter und griffen im Anschluss 1,89 Meter an. Doch die Höhe war trotz vielversprechender Versuche für Nadja Kampschulte und Katarina Mögenburg zu hoch.
So konnte sich die Wattenscheiderin bei ihrer Premiere in Wuppertal auf Grund weniger Fehlversuche als ihre Konkurrentin in die Siegerliste eintragen. „Die Stimmung war einfach toll und die 1,86 Meter im ersten Versuch haben mir Sicherheit gegeben. Ich glaube, dass ich 1,88 Meter in diesem Winter noch springen kann.“
„Körper voller Benzin“
Für einen ersten Höhepunkt der Veranstaltung hatte der Soester Nachwuchs-Hochspringer Falk Wendrich gesorgt. Er verbesserte seinen Hausrekord zum Saisonauftakt auf 2,19 Meter. Der 16-Jährige steigerte seine Hallenbestleistung erst auf 2,14 Meter und sprang dann im zweiten Versuch über jene 2,19 Meter, die das Publikum zu Standing Ovations hinreißen ließ.
Im anschließenden Kurzinterview mit Moderator Wolf-Dieter Poschmann begeisterte der junge Westfale dazu mit viel Humor: „Mein Körper ist voller Benzin. Das Training ist ein brennendes Streichholz. Wenn das zusammenkommt, entsteht so eine Leistungsexplosion.“ Nach einem Fehlversuch über 2,23 Meter beendete der neue Publikumsliebling den Wettkampf.
Zum Ende der Veranstaltung verkündete der Vorsitzende des ausrichtenden des BTV Wuppertal, Dr. Wolfgang Killing, dass das Meeting nach dem Absprung des Hauptsponsors nicht mehr stattfinden wird. „Wir sind froh, mit so einer Leistung die Serie beendet zu haben, aber wir möchten das Meeting auf einem niedrigeren Niveau nicht weiter ausrichten.“
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