Luminita Zaituc hofft auf guten Tag und Glück
In den beiden letzten Jahren ist sie in Hamburg immer Zweite geworden, auch bei der EM in München lief sie am Ende auf dem Silberplatz ein. Am Sonntag hat Luminita Zaituc beim Marathon in der Hansestadt wieder die Chance, den ersten Platz anzugreifen. "Ich muss in erster Linie einen guten Tag haben", sagt sie, "trainiert habe ich gut. Und ein bisschen Glück gehört auch dazu."
Luminita Zaituc freut sich auf den Auftritt in Hamburg (Foto: Asics)
Für die gebürtige Rumänin ist der zweite Platz allerdings nicht der Rang des ersten Verlierers. "Der zweite Platz ist manchmal auch ein Gewinn", meint sie, "wenn ich weiß, dass ich alles gegeben habe." Ein Sieg in Hamburg wäre am Sonntag für sie natürlich ein "schönes Erlebnis" und sie fügt hinzu: "Zu gewinnen ist immer etwas Besonderes, gerade bei so einem großen Marathon. Natürlich will man gute Zeiten sehen, aber das ist nicht immer alles."Im vergangenen Jahr kämpfte sich Luminita Zaituc trotz massiver Magen-Darm-Probleme, die sich ab dem fünften Kilometer bemerkbar machten, ins Ziel. "Ich habe gefühlt, dass ich eigentlich gar keine Kraft hatte", erinnert sie sich, "nach dem Lauf ging es mir noch lange Zeit schlecht." Ihre Zeit damals: 2:30:04 Stunden.
Gerne in Hamburg zu Gast
Doch all das ist vergessen. Diesmal soll es wieder flotter werden. Jetzt freut sich die Sportsoldatin auf die Neuauflage am Sonntag mit einem begeisterten Publikum: "Eine Strecke von 42,195 Kilometern fast nur voller Menschen, deshalb komme ich immer wieder gerne nach Hamburg."
Was aber wirklich unter dem Strich zählt, sind natürlich die sportlichen Komponenten. Luminita Zaituc hat sich eine neue persönliche Bestzeit, also eine Verbesserung ihres Hausrekordes von 2:26:01 Stunden, zum Ziel gesetzt. "Nach einigen Monaten Vorbereitung möchte ich jetzt wissen, wo ich eigentlich stehe." Sie will sich natürlich nicht zuletzt auch für die Weltmeisterschaft in Paris empfehlen. "Aber es ist eben alles von der Gesundheit und der Leistung abhängig."
Vorsichtig herangetastet
An die Herausforderung Marathon hat sich Luminita Zaituc, die sich lange Zeit auf den Mittelstrecken "herumtrieb", eher vorsichtig herangetastet. "Ich wollte eigentlich schon immer einen Marathon laufen. Trotzdem war ich lange Zeit der Meinung, noch nicht soweit zu sein", erinnert sie sich, "ich hatte mich nie richtig getraut, die Strecke im Training zu Ende zu laufen. Eines Tages habe ich mir gesagt: Morgen läufst du mal weiter. Für 2001 habe ich mich dann richtig gut vorbereitet und das Vorhaben in die Tat umgesetzt."
Laufen bedeutet für die 34-jährige Vize-Europameisterin natürlich auch Spaß. Im Trainingsprogramm nimmt sie deshalb auch schon mal eine gemäßigtere Einheit in Kauf. "Dann kannst du den Tag darauf wieder gut und intensiv trainieren." Sie muss aber auch eingestehen: "Doch es gibt auch Tage, da bin ich zu müde und habe keine Lust. Aber wenn der Marathon dein Beruf ist, dann musst du das einfach in Kauf nehmen und zur Arbeit gehen, auch wenn du keine Lust hast."
Reif für den Sieg in Hamburg?
Lust auf den Hamburg-Marathon am Sonntag hat sie sicherlich. Es ist der sechste Lauf von Luminita Zaituc über die 42,195 Kilometer nach zweimal Hamburg, zweimal Frankfurt und der EM in München. In der Mainmetropole hat sie bereits einmal gewonnen, 2001 war das! Ist jetzt der Sieg in Hamburg nach der gelungenen Generalprobe bei der Halbmarathon-DM im März an der Zeit? Die Antwort gibt es am Wochenende.