Träume wurden wahr – Ana Guevara mit Rekord
Vor über 50.000 begeisterten und fanatisch jubelnden Zuschauern im Olympiastadion von Mexiko City hat die Einheimische Ana Guevara für die Top-Leistung beim GP Banamex gesorgt. Die 400-Meter-Spezialistin sprintete die selten gelaufenen 300 Meter in der inoffiziellen Weltrekordzeit von 35,30 Sekunden. Die alte Bestzeit stand bei 35,46 Sekunden und wurde seit 1984 von der Britin Kathy Cook gehalten.
Ana Guevaras Träume wurden in ihrer Heimat Mexiko Wirklichkeit. (Foto: Chai)
Chancenlos war die australische Olympiasiegerin Cathy Freeman. Ihr blieb nach 36,42 Sekunden nur Rang drei, die Rumänin Ionela Tirela wurde in 36,20 Sekunden Zweite. "Eine unvergessliche Nacht für mich und ganz Mexiko", meinte Guevara nach ihrem Erfolg. "Die Emotionen hier und heute im Stadion waren unglaublich. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen kommen würden. Davon habe ich immer geträumt. Und jetzt ist der Traum wahr geworden."100-Meter-Weltrekordler Tim Montgomery (USA) musste in seinem ersten Einzel-Rennen nach dem Rekordlauf von Paris eine schmerzliche Niederlage gegen den relativ unbekannten Kanadier Nicholas Macrozonaris einstecken. Dieser schraubte seine Bestleistung von 10,19 auf nun 10,03 Sekunden. Montgomery kam nach 10,04 Sekunden als Zweiter ins Ziel. Hinter den beiden wurde John Drummond (USA) in 10,07 Sekunden Dritter.
Auch für Macrozonaris wurde ein Traum wahr
"Da war eine Menge Aufregung am Start. Ich bin der Champion, ich hätte gewinnen müssen, bin aber trotzdem zufrieden, dass ich mein erstes Rennen nach all dem Druck der vergangenen Zeit so laufen konnte." Dagegen sprach Sieger Macrozonaris wie Ana Guevara von einem wahr gewordenen Traum: "Es war mein erstes großes Meeting und ich habe die Chance gleich genutzt."
Die 100-Meter der Frauen entschied Christie Gaines in 11,02 Sekunden für sich und schlug dabei Debbie Ferguson (11,13 sec). Einen neuen Junioren-Weltrekord gab es über 200 Meter der Frauen. Die 17-Jährige Amerikanerin Allyson Felix lief nach 22,11 Sekunden ins Ziel und war damit 0,08 Sekunden schneller als die bisherige Rekordhalterin Natalya Bochina, deren 22,19 Sekunden bereits aus dem Jahr 1980 stammen. Bereits vor zwei Wochen hatte Felix bei den Mt. SAC Relays mit 22,51 Sekunden aufhorchen lassen.
Daniela Rath als Zweite über 1,93 Meter
Den 200-Meter-Sieg bei den Männern trug Coby Miller (USA) davon. 20,13 Sekunden wurden für ihn gestoppt. Pech hatte dagegen 60-Meter-Hallen-Weltmeister Justin Gatlin (USA), der sich verletzte und aus dem Stadion getragen werden musste.
Eine gute Figur machte die deutsche Hochspringerin Daniela Rath. Die Leverkusenerin, in der Halle in diesem Jahr erstmals über 1,95 Meter gesprungen, meisterte 1,93 Meter und kam damit hinter Weltmeisterin Hestrie Cloete (Südafrika), die 1,96 Meter überflog, auf einen guten zweiten Platz. Elena Herzenberg, die zweite deutsche Starterin, blieb dagegen bei 1,80 Meter hängen (Rang sieben).
Der Männer-Weitsprung ging an den Amerikaner Miguel Pate. Mit 8,46 Metern schlug er seine Landsmänner Kareem Streete-Thompson (8,15 m) und Savante Stringfellow (8,10 m).
Weitere Ergebnisse:
Männer:
110 Meter Hürden: 1. Allen Johnson (USA) 13,42 Sekunden
400 Meter: 1. Derek Brew (USA) 44,83 Sekunden, 2. Corey Nelson (USA) 45,00 Sekunden, 3. Avard Moncur (Bahamas) 45,00 Sekunden, 4. Felix Sanchez (Dominikanische Republik) 45,22 Sekunden
Meile: 1. Enock Koech (Kenia) 3:44,98 Minuten, 2. Noah Ngeny (Kenia) 3:44,99 Minuten
3000 Meter: 1. Shadrock Kosgei (Kenia) 8:04,21 Minuten
Frauen:
1500 Meter: 1. Nouria Merah-Benida (Algerien) 4:26,59 Minuten, 5. Regina Jacobs (USA) 4:38,04 Minuten
Weitsprung: 1. Jackie Edwards (Bahamas) 6,49 Meter