Kenianische Athleten meiden Trainingscamp
Der frühere Hindernisstar Moses Kiptanui ist gar nicht glücklich. In seiner neuen Funktion als Head Coach soll er die kenianische WM-Mannschaft auf ihrem Weg nach Paris (an)führen. Doch meiden die Laufstars das Trainingscamp, das in Kasarani aufgeschlagen wurde.
Reuben Kosgei ist einer der wenigen Stars, die zuhause geblieben sind (Foto: Kiefner)
Wie der "East African Standard" berichtet, waren Mitte dieser Woche gerade einmal sieben von 37 Aktiven aus dem WM-Kader dort anzutreffen. "Das ist eine sehr schlechte Situation", sagte Moses Kiptanui, "schließlich haben wir hier drei Trainer bereitgestellt. Ich hätte es vorgezogen, wenn wir hier als Team alle zusammengearbeitet hätten."Stattdessen zog es die kenianischen Stars aber nach Europa. Dorthin, wo die Meetings anstehen, die so richtig Kohle in die Kassen spülen. Für die Veranstaltungen in London und in Zürich wurden die betroffenen Athleten auch vom Verband freigestellt und erhielten die Erlaubnis, dann gleich in Europa zu bleiben, um dort mit dem Rest der Mannschaft in Paris zur WM zusammenzustoßen.
Zwei Weltmeister blieben zuhause
Andere, wie etwa Eliud Kipchoge und Michael Kipyego, die noch am Dienstag in Stockholm liefen, wurden in Kenia zur WM-Vorbereitung zurückerwartet. Vielleicht erfüllt sich noch annähernd der Wunsch von Moses Kiptanui, der zumindest 15 WM-Starter in der Vorbereitung um sich scharen möchte.
Immerhin geben ihm mit Richard Limo und Reuben Kosgei zwei amtierende Weltmeister dort die Ehre. Sie widerstanden den Dollar-Verlockungen und räumten der Titelverteidigung die Priorität ein.
Vor allem Richard Limo wähnt sich als Pokerface, wenn er sagt: "Ich will nicht, dass meine Gegner sehen, was ich drauf habe. Deshalb ist es für mich besser, daheim zu trainieren und keine Wettkämpfe zu bestreiten." Musik in den Ohren von Moses Kiptanui, der sich offensichtlich auf einen schwierigen Job eingelassen hat.