Gelungener Formtest für Kröckert, Fitschen und Gradzki
Das "Global Athletics Meeting" in Nimwegen, dem Sitz von Jos Hermens Unternehmen "Global Sports Communication", lockte wieder zahlreiche Leichtathleten an. Neben einigen Afrikanern, insbesondere den schnellen Laufburschen aus dem Hermens-Rennstall, war auch ein Trio aus deutschen Landen angereist. Denn der Leverkusener Mario Kröckert sowie die beiden Wattenscheider Jan Fitschen und Monika Gradzki wollten in der holländischen Provinz Geldern die gut besetzten Teilnehmerfelder zu schnellen Zeiten nutzen.
Mario Kröckert (Foto: Kiefner)
Mario Kröckert, ein Leichtgewicht von 63 Kilo, die sich auf 1,86 Meter Körpergröße verteilen, steigerte sich über 1500 Meter auf 3:43,90 Minuten. Für ihn war es eine willkommene "Tempospritze". Nicht mehr und nicht weniger. Bei der Europameisterschaft in München wird der 24-jährige Zeitsoldat sein Glück über 10.000 Meter versuchen. Da hat er bereits sein EM-Ticket sicher nach der ausgezeichneten Vorstellung bei der European Challenge im italienischen Camaiore, wo er mit 28:27,72 Minuten die vom DLV geforderte Norm geknackt hat.Fitschen an den Fersen von Kröckert
Hinter ihm folgte Jan Fitschen, der in der Universitätsstadt Nimwegen seine letztjährige Bestzeit (3:43,60 min) um 86 Hundertstel verfehlte. Mit 3:44,46 Minuten ist der amtierende deutsche Hallenmeister über 3000 Meter in die Freiluftsaison gestartet. Sein Hauptaugenmerk gilt natürlich den 5000 Metern. Auf seiner Lieblingsstrecke (Bestzeit: 13:33,86 min) möchte der Physikstudent, der an der Uni Bochum im zehnten Semester eingeschrieben ist, seinen DM-Titel verteidigen. Zumal die Meisterschaften Anfang Juli im renovierten Wattenscheider Lohrheide-Stadion, also vor heimischer Kulisse sozusagen, ausgetragen werden. Auch die EM ist für ihn ein heißes Thema. Dazu muss er allerdings die "Quali" (13:25 min) unterbieten. "Das", weiß er selber, "ist eine harte Nummer."
Die beiden DLV-Starter waren freilich ohne Chance in diesem Rennen, das von Gert-Jan Liefers, der Nr. 1 über 1500 Meter in den Niederlanden, gewonnen wurde. Liefers begnügte sich mit 3:40,54 Minuten. Bob Winter wurde Zweiter in 3:42,31 Minuten vor Fethi El Guerrouj (3:42,79 min), dem jüngeren Bruder des marokkanischen Weltrekordläufers Hicham El Guerrouj.
Guter Auftakt auch für Monika Gradzki
Mit gerade mal 22 Jahren zählt Monika Gradzki zu den jungen Wilden, jenen hoffnungsvollen Nachwuchstalenten, die die deutsche Leichtathletik-Szene dringender denn je benötigt. Ihre Spezialität sind die 800 Meter. Dort ist sie Deutsche Juniorenmeisterin. Ihre Bestzeit lautet 2:03,03 Minuten. In Nimwegen startete die ehrgeizige Wattenscheiderin, die neben der Lauferei noch eine Lehre als Technische Zeichnerin absolviert, mit 2:05,21 in die Saison und deutete an, dass schon in naher Zukunft weitere Steigerungsraten möglich sind.
Noch stärker besetzt war die 800-Meter-Konkurrenz bei den Männern, wo der Südafrikaner Werner Botha in 1:45,83 Minuten den Kenianer Sylas Kimutai um 15 Hundertstel distanzierte. Mike Too, ein Landsmann von Kimutai, musste sich mit 1:47,77 begnügen, nachdem er in der Halle für Furore gesorgt und den Junioren-Weltrekord über 1500 Meter auf 3:37,64 gedrückt hatte. Noch schlimmer erwischte es Marko Koers, den dreimaligen Olympia-Teilnehmer und Lokalmatador von Nimwegen, der weit abgeschlagen als Sechster in 1:47,91 Minuten durchs Ziel trudelte.