Cross-WM - Macht's Kenny noch mal doppelt?
Genug der Worte, jetzt müssen wieder Taten her. Die Kenianer nehmen bei der Cross-WM in Brüssel an dem bevorstehenden Wochenende einen neuen Anlauf, um den doppelten Titelverteidiger Kenenisa Bekele, der auch diesmal wieder für beide Strecken gemeldet ist, zu stürzen.

Kenenisa Bekele plant seinen nächsten Coup (Foto: Chai)
Zum dritten Mal in Folge am Äthiopier zu scheitern und wieder ohne Sieg bei den Männern die Heimreise antreten zu müssen, würde nämlich die Läufernation mehr denn je in das bitterliche Tal der Tränen stürzen. Doch sie kommen gut vorbereitet nach Belgien. Im Trainingscamp wurde trainiert und ausgesiebt. Die Besten sind übrig geblieben. Auf Eliud Kipchoge, dem Junioren-Sieger des Vorjahres, ruhen die größten Hoffnungen. Er muss die meiste Verantwortung übernehmen, während sich auf der Kurzstrecke vor allem Abraham Chebii Chancen ausrechnet.
Doch Kenenisa Bekele gibt sich gelassen. "Ich bin bereit", sagt er, "und ich kann beide Rennen laufen und gewinnen." Er will sein eigenes Ding machen und sich von seinen Konkurrenten, zu denen auch der Hindernis-Weltmeister Saif Saeed Shaheen (Katar) und der selbstbewusste Boniface Kiprop (Uganda) zählen werden, nicht zermürben lassen. Denn die Parole der Gegnerschaft wird heißen: Alle jagen Kenny!
Afrikanisches Festival
Bei den Frauen werden die Karten nach der Absage von der großen Favoritin Paula Radcliffe (Großbritannien) noch einmal so richtig schön neu durchgemischt. Es könnte der Weg frei sein für die Holländerin Lornah Kiplagat. Sie überlegt einen Doppelstart und wird sich auch mit den Läuferinnen aus ihrer eigentlichen Heimat Kenia beschäftigen müssen. Edith Masai will jedenfalls den Titel auf der Kurzstrecke verteidigen und verfügt über genug Erfahrung dafür.
Neben der als Geheimtipp geltenden Australierin Benita Johnson werden außerdem vor allem die Äthiopierinnen, die von Derartu Tulu und Werknesh Kidane angeführt werden, im Rennen um Gold sehr zu beachten sein. Die deutschen Farben vertritt bei dem zu erwartenden afrikanischen Festival am Samstag auf der Langstrecke die Braunschweigerin Susanne Ritter.