4,87 Meter - Holly Bleasdale im Höhenrausch
Eine junge Britin schickt sich an, die Stabhochsprung-Szene so richtig aufzumischen. Am Samstag meisterte Holly Bleasdale in Villeurbanne (Frankreich) 4,87 Meter. Nur eine Athletin ist in der Halle überhaupt jemals höher gesprungen: Die Russin Yelena Isinbayeva mit 5,00 Metern.

„Zweimal lief ich durch, dann hatte ich einen guten Versuch. Beim nächsten Mal bin ich mental besser vorbereitet“, sagte Holly Bleasdale, die bei dem Wettkampf als klare Siegerin vor ihrer Teamkollegin Kate Dennison (4,34 m) bald die Alleinunterhalterin war.
Der Abend war dabei für sie bis dahin sehr rund gelaufen. Sie nahm in einem wahren Höhenrausch alle Höhen einschließlich 4,80 Meter im ersten Anlauf und meisterte die 4,87 Meter als neuen britischen Rekord im dritten Versuch. Zuvor stand ihre Bestleistung aus dem letzten Jahr bei 4,71 Metern.
Nummer zwei in der Halle
Die 4,87 Meter ließ sie ganz bewusst auflegen, sie wollte die Nummer zwei in der ewigen Hallen-Weltbestenliste werden und Jenn Suhr (USA) verdrängen. Überhaupt sind auch im Freien nur drei Athletinnen jemals höher gesprungen: Neben Yelena Isinbayeva und Jenn Suhr auch die russische Europameisterin Svetlana Feofanova.
Der Höhenrausch hinterließ bei Holly Bleasdale Spuren, vor allem an Adrenalin. „Nach einer Stunde Schlaf bin ich schon wieder aufgewacht. Ich war zu aufgedreht zum Schlafen“, twitterte sie am Morgen danach.
Lehrstunde in Daegu
Bereits im letzten Jahr hatte der neue Stabhochsprung-Stern das eigene Talent unter Beweis gestellt. Sie gewann die U23-Europameisterschaft, wurde Britische Meisterin und verbesserte sich im Freien von 4,35 bis auf 4,70 Meter, die sie bei der Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim überwand.
Nur bei der WM in Daegu (Südkorea) zahlte Holly Bleasdale Lehrgeld. Dort scheiterte sie mit einem „Salto Nullo“ an der Qualifikation. Jetzt schürte sie neue Erwartungen, gerade im Hinblick auf die Olympischen Spiele in London (Großbritannien).
leichtathletik.TV:
Holly Bleasdale: "I'm so happy right now!"
(Mannheim, 2011)