Bittere Schlappe - Marion Jones nur Vierte
Gleich zum Einstieg in die Freiluftsaison hat die Konkurrenz den Respekt vor Marion Jones (USA) verloren. Bei den "Mt. SAC Relays" in Walnut (USA) wurde die Olympiasiegerin über 200 Meter auf Platz vier von ihrer wenig namhaften Konkurrenz in die Schranken gewiesen.

Marion Jones wurde in Walnut vorgeführt (Foto: Chai)
Marion Jones brachte trotz merklichem Rückenwind (2,5 m/s) nur 23,02 Sekunden auf die Uhr. Schneller waren mit Connie Moore (22,71 sec), Crystal Cox (22,91 sec) und Tonette Dyer (22,99 sec) gleich drei Konkurrentinnen, die aus der breiten Masse der US-Sprinterinnen bislang kaum hervorstachen."Das ist eine große Enttäuschung", sagte Marion Jones, die im vergangenen Jahr eine Babypause eingelegt hatte, nach der bitteren Niederlage, "ich werde noch schneller werden, aber niemand kann erwarten, dass das über Nacht passiert. Ich denke, jetzt hat sich gezeigt, dass es für mich eine Herausforderung ist."
Vor dem Spiegel
Außerdem kündigte sie gewitzt an, dass sie mit sich selber noch hart ins Gericht gehen wolle: "Die Pressekonferenz nach dem vierten Platz ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was ich mir im Spiegel sagen werde, wenn ich wieder im Hotel bin."
Der Haussegen hing noch viel schlimmer schief, weil auch ihr Partner, Weltrekordhalter Tim Montgomery (USA), über 100 Meter mit einer mäßigen Zeit von 10,26 Sekunden nur Dritter wurde. Maurice Greene (USA) holte sich in 10,02 Sekunden mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Sieg. Die schnellste Frau war – allerdings bei irregulären Rückenwind – die routinierte Inger Miller (USA; 11,04 sec). Die 200 Meter der Männer gewann Mickey Grimes (USA) in 20,31 Sekunden.
Niederlage für Bernard Lagat
Ein interessantes US-Duell gab es über 110 Meter Hürden zu erleben. Dabei besiegte Weltmeister Allen Johnson (13,25 sec) den Herausforderer Larry Wade (13,31 sec).
Nicht durchsetzen konnte sich über 800 Meter der Kenianer Bernard Lagat. Jonathan Johnson (USA; 1:46,32 min) hängte ihn um über sechs Zehntel ab.
Aus den technischen Bewerben ragten vor allem der Weitsprung mit Savante Stringfellow (USA; 8,31 m) und der Dreisprung mit Kenta Bell (USA; 17,40 m) heraus.