4x400-Meter-Staffelfrauen verpassen Überraschung
Es war vorher klar: Die deutschen 4x400-Meter-Staffelfrauen hätten über sich und ihre bisherigen Saisonleistungen hinauswachsen müssen, um bei den Olympischen Spielen in Athen ins Finale einzuziehen. Das haben sie nicht geschafft. Das Quartett mit Grit Breuer als Schlussläuferin rannte 3:27,75 Minuten und damit genau um 39 Hundertstel am Endlauf vorbei, die Überraschung blieb aus.
Auch Grit Breuer konnte die deutsche Staffel nicht mehr auf einen Finalplatz vorlaufen. (Foto: Chai)
Beim Blick auf die Zeit wusste Grit Breuer gleich, was die Stunde geschlagen hatte. Sie schüttelte enttäuscht den Kopf, denn als Vierte ihres Rennens mussten die Deutschen auf die Zeit hoffen und die war schlechter als die der Rumäninnen, die 3:27,36 Minuten als Fünfte des ersten Halbfinals gelaufen waren. Allerdings deutete sich schon während des Rennens an, dass es die deutschen Frauen mit Claudia Hoffmann, Claudia Marx, Jana Neubert und Grit Breuer schwer haben würden, eine Runde weiter zu kommen, denn die Potsdamerin Hoffmann begann langsam und kam erst auf den letzten Metern besser ins Laufen. Stärker präsentierte sich Claudia Marx, die die Staffel auf Platz drei vorbrachte. Dann kam Jana Neubert, die mit 19 Jahren Jüngste im Team. Drei Tage vor ihrem 20. Geburtstag musste sie auf der Gegengeraden mehrere Ellenbogenstöße einstecken und übergab als Sechste an Grit Breuer. Die versuchte alles, um noch auf die Drei vorzulaufen – doch vergeblich. Mehr als Platz vier wurde es nicht mehr.
"Haben keine besseren Läuferinnen"
"Es gab ständig Rangeleien auf der Gegengeraden", berichtet Jana Neubert von ihrem Rennen. "Immer ist mir irgendwer vor die Füße gelaufen." Grit Breuer versuchte das Abschneiden einzuordnen: "Ich hatte im Januar noch eine Operation und stehe jetzt schon wieder hier. Das ist eine Leistung. Wir sind jetzt sicher enttäuscht, aber wir haben gekämpft und alles gegeben. Es hat leider nicht gereicht. Und man muss auch ehrlich sagen, dass wir momentan in Deutschland keine besseren 400-Meter-Läuferinnen haben."
Nach den Halbfinals ist alles für das große Finale zwischen den USA, Russland und Jamaika gerichtet. Die Russinnen legten mit 3:23,52 Minuten die schnellste Zeit vor. Die US-Amerikanerinnen folgten mit 3:23,70 Minuten, Jamaika mit 3:24,92 Minuten. Und auch die Griechinnen mit 400-Meter-Hürden-Olympiasiegerin Fani Halkia auf der Vier zogen unter dem Jubel des Publikums in den Endlauf ein, der am morgigen Samstag um 21 Uhr (MESZ) der letzte Leichtathletik-Frauenwettbewerb bei diesen Olympischen Spielen sein wird.
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