Zeven - 21. Auflage mit Sonnenschein
Der Wettergott hatte diesmal ein Einsehen mit Zeven und gönnte der idyllischen Kleinstadt zum Pfingstsamstag viel Sonne. Jan Schindzielorz nutzte die guten Bedingungen und blieb als Sieger über 110 m Hürden unter vierzehn Sekunden.
Jan Schindzielorz startete gut in die Saison (Foto: Gantenberg)
Eine 13,80 hatte er sich als Ziel gesetzt und lief dann mit 13,76 Sekunden durchs Ziel und an die zweite Stelle der deutschen Bestenliste. Im Vorlauf hatte es noch gar nicht so danach ausgesehen, da rutschte ihm der Startblock weg und er hatte Mühe, die enteilten Mitstreiter wieder einzuholen. Fünf Athleten zählt sein Vater Bernd H. Schindzielorz zum engsten Anwärterkreis für München. „Die ersten beiden Startplätze dürften wohl Florian Schwarthoff und Mike Fenner gehören, aber dahinter ist alles möglich.“ Vielleicht gelingt seinem Sohn ja noch einmal so ein Husarenstück wie in diesem Winter. Durch einen dritten Platz bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen sprang er unverhofft auf den EM-Zug nach Wien.Holger Klose wirft 74,78 m
Sonst gaben nur wenige Spitzenathleten ein Stelldichein bei der 21.Auflage des Traditionsmeetings in Zeven, das am Pfingstsonntag seine „Fortsetzung“ im 30 km entfernten Scheeßel feiert. Tim Werner war von den Halleschen Werfertagen mit einer Weite von 79,16 m angereist, konnte aber an diese Leistung nicht mehr anknüpfen. Sein Speer landete bei nur 72,90 m. Holger Klose brachte Hammer, die schwangere Ehefrau Kirsten Klose und eine Empfehlung von 76,10 m mit. Selten kommen Zuschauer so nahe an die „schweren Jungs“ – schon aus Sicherheitsgründen. Hier konnte man, bei aller gebotenen Vorsicht, am Wurfsektor stehen und die Einschläge der 7,26 kg schweren Wurfgeräte förmlich spüren. Mit 74,78 m dürfte der letztjährige WM-Teilnehmer einigermaßen zufrieden gewesen sein.
Bei den Frauen überzeugten Nicole Marahrens, als Siegerin über 100 m (11,80 s) und 200 m (23,66 s) und Jana Ladewig, die mit 53,23 m einen neuen Stadionrekord mit dem Speer aufstellte. Über die 100 m der Männer lieferten sich Jan Mörsch und Rasgawa Pinnock, beide vom ASV Köln, ein packendes Duell. Jan Mörsch siegte in 10,50 Sekunden und war nur drei Hundertstel schneller als sein Vereinskollege. In der Vereinstaffel markierte man dann gemeinsam, ausgezeichnete 41,13 s über 4 x 100 m. Den Hochsprung der Männer gewann überlegen Thomas Kohle, der mit 2,11 m nun vorläufig auf die zweite Stelle der deutschen Bestenliste vorrückte.
Sebastian Ernst gewinnt gegen starke Konkurrenz
Im Nachwuchsbereich ragte Sebastian Ernst, im 200 m Lauf der männlichen Jugend A, aus dem starken Teilnehmerfeld hervor. Der Schalker gewann in 21,46 s vor Lucien Leimann, der mit 21,63 s ebenfalls deutlich unter der 22-Sekunden-Marke blieb.
Über die 400 m der weiblichen Jugend B dominierte der SC Potsdam. Kassandra Urban setzte sich in 55,91 s vor ihrer Vereinskollegin Antje Laube (56,61 s) durch.
In der gleichen Altersklasse, aber im Weitsprung, hatte die Paderbornerin Sinje Florczak mit 5,71 m die Nase vorne. Nach ihren 5,99 m in der Hallensaison, wird das Leichtgewicht sicherlich schon bald den ersten Sechs-Meter-Sprung landen.