500 Teilnehmerinnen beim Bochumer Frauenlauf
Die Begeisterung war groß. Riesengroß. "Berlin hat einen Frauenlauf, Bern hat einen und jetzt auch Bochum", freute sich Tono Kirschbaum, Cheforganisator vom TV Wattenscheid 01, über die gelungene Premiere, "mit 500 Teilnehmerinnen hatten wir gleich auf Anhieb eine tolle Resonanz." Mitten in der Innenstadt "brummte" es beim 1. Nike-Frauenlauf, der obendrein einem guten Zweck diente, denn zwei Euro "Fersengeld" gingen pro Starterin an das Mukoviszidose-Zentrum der Ruhr-Universität am St. Josef-Hospital.
500 Frauen waren bei der Premiere in Bochum dabei (Foto: Hörnemann)
Das Breitensport-Happening lockte auch zwei Spitzenläuferinnen an. Petra Maak, in der vergangenen Saison über 10.000 Meter in den "Top Ten" der DLV-Bestenliste platziert, und Katrin Knoke, die Lokalmatadorin vom TVW, die eine Woche zuvor in Salzgitter noch Deutsche Juniorinnen-Meisterin geworden war im 10-Kilometer-Straßenlauf, lieferten sich im Hauptlauf über 10.000 Meter in der Anfangsphase ein beinhartes Duell. Dann aber löste sich Maak, die Dauer(b)rennerin, von ihrer Wegbegleiterin und dehnte ihren Vorsprung in der Folgezeit immer weiter aus. Ihr Solo durch die Bochumer City beendete sie in 36:02 Minuten. "Wenn schon mal ein reiner Frauenlauf angeboten wird", sagte die 38-jährige Langstrecklerin, "muss man auch mitmachen. Mir hat's jedenfalls sehr viel Spaß gemacht." Katrin Knoke, Zweite in 37:39 Minuten, war ebenfalls begeistert: "Die Zuschauer haben einen Heidenlärm erzeugt und uns lauthals vorwärts getrieben."
Esther Möller: "Fast wie ein Marathon"
Das Breitensport-Happening garantierte allerbeste Unterhaltung. Ob beim Bambini-Lauf über 400 Meter, wo sogar ein "Girlie" vom Jahrgang 2000 mitgetrabt ist, oder beim "Run for Fun" über 4500 Meter – die Stimmung auf dem Massenberg-Boulevard, Bochums Shopping-Meile, war "erste Sahne".
Esther Möller, die DM-Fünfte über 100 Meter war auch live dabei. "Puh", stöhnte sie im Ziel mit 4500 Meter in den Beinen, "das war für mich fast wie ein Marathon." Sie hat durchgehalten und sicherte sich mit einem flotten Spurt den siebten Platz in 21:52 Minuten, während ihre Wattenscheider Vereinskameradin Sabine Wagner, die amtierende 200-Meter-Weltmeisterin der Behinderten-WM in Lille, noch vor ihr einlief. Mit amputiertem Unterschenkel bewältigte die 27-jährige Ex-Triathletin den "Run for Fun" als Gesamtvierte in 21:17 Minuten und bekam hinterher wie jede Finisherin eine Rose überreicht.