Unspektakuläre Ansage von Marion Jones
Mit lauten Trommeln hatte Olympiasiegerin Marion Jones für den gestrigen Mittwoch in San Francisco einen Pressetermin anberaumt. Doch viel Neues hatte die US-Amerikanerin, die mit dem US-Dopingskandal ins Visier der US Anti-Doping-Agentur geraten ist (wir berichteten), zur Enttäuschung so mancher Beobachter nicht zu sagen.
Marion Jones brachte in San Francisco kaum Neues auf den Tisch
Einmal mehr beteuerte sie ihre Unschuld, meinte, sie hätte schon alle Fragen beantwortet, man solle mit den Verdächtigungen aufhören und keine Gerüchte in die Welt setzen. Dass sie ab sofort nur noch für Verhöre zur Verfügung stünde, die öffentlich seien, kam auch nicht überraschend und diese Strategie in diesem doping-rechtlichen Schlagabtausch zwischen ihr und den aufgewachten Anti-Doping-Kämpfern in den Staaten stand auch nicht erst seit gestern im Raum.Marion Jones gibt sich also weiter eher bockig, während Victor Conte, der Verantwortliche bei der in den US-Dopingskandal verwickelten Firma Balco, inzwischen das Thema auf allerhöchster Präsidentenebene behandelt haben will (wir berichteten in unseren Flash-News von gestern).
"Worauf warten wir?"
Er geht weitaus mehr in die Offensive als Marion Jones, die anführt, dass sie 160 Mal ohne positiven Befund kontrolliert worden sei. Zu Victor Conte, mit dem auch ihr Lebensgefährte, der Weltrekordhalter Tim Montgomery, in Verbindung gebracht wird, meint die Sprinterin und Weitspringerin: "Solange er die Wahrheit spricht, finde ich die Idee gut."
Für sich selbst fordert sie lautstark: "Ich will wieder einen sauberen Namen haben und weitermachen. Also, worauf warten wir?" Eine rhetorische Frage, auf die es wohl unterschiedliche Antworten gäbe.