André Bucher sieht keinen Druck mehr
Der Schweizer Ex-Weltmeister André Bucher gibt sich völlig gelassen. Nach einer bislang wenig erfolgreichen Olympiasaison mit einer Jahresbestzeit von 1:46,80 Minuten analysierte der 800-Meter-Läufer seine Situation in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung": "Von mir erwartet niemand mehr etwas. Im Gegenteil: Wenn ich wieder einmal 1:44 laufe, werden viele jubeln. 2001 hätte es bei einer solchen Zeit geheißen: Jetzt ist der Faden gerissen."
André Bucher blickt relativ gelassen auf seinen Start in Zürich (Foto: Klaue)
Damals stieg André Bucher mit seiner Siegesserie bei zahlreichen Meetings und dem WM-Sieg in Edmonton zum umjubelten Nationalhelden der Schweiz auf. "Aber davor war ich schon vier Jahre lang Profi, machte nichts anderes als Leichtathletik und blieb vor allem auch verletzungsfrei. Wenn man so lange durchziehen kann, kommt man irgendwann auf ein unglaubliches Niveau", erklärte der 27-jährige sein damaliges Erfolgsgeheimnis.Am Freitag muss er sich nun beim Züricher Golden-League-Meeting vor dem heimischen Publikum zeigen und gegen erbarmungslose Konkurrenz Farbe bekennen. Doch auch das macht André Bucher nicht nervös: "Es geht auch darum, dass ich hinstehe, wenn es weniger gut läuft. Wenn ich das Gefühl hätte, dass ich hoffnungslos im Schilf stehe, würde ich verzichten."
Der Mittelstreckler hält auch weiterhin an einer erfolgreichen Olympiateilnahme in Athen fest. "Ich habe noch nicht aufgegeben. Im besten Fall habe ich eine gute zweite Saisonhälfte. Mein Ziel bleibt das Olympiafinale."