leichtathletik.de-Interview mit Paula Radcliffe
Die leichtathletik.de-User haben die Britin Paula Radcliffe zur Leichtathletin des Monats April gewählt. Wie die Langstreckenläuferin auf diese Nachricht reagiert hat und wie ihre Beziehung zu Deutschland aussieht, hat sie in unserem Interview verraten.
Paula Radcliffe - eine starke Persönlichkeit mit Verbundenheit zu Deutschland (Foto: Chai)
leichtathletik.dePaula, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zur Athletin des Monats April auf leichtathletik.de. Was bedeutet das für Sie?
Paula Radcliffe
Das ist eine tolle Auszeichnung. Es ist immer schön, für das, was man macht, Anerkennung zu erfahren. Aber gerade, wenn es von Leuten in einem anderen Land kommt, betrachte ich das als etwas Besonderes. Ich habe einige Zeit in Deutschland verbracht und Wettkämpfe bestritten. Ich fühle mich dort fast wie zuhause und werde immer toll von den Fans unterstützt.
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Die Umfrage hat unterstrichen, dass Sie viele Anhänger in Deutschland haben. War Ihnen das überhaupt bewusst?
Paula Radcliffe
Ich erhalte sehr viel Autogrammpost aus Deutschland und ich weiss, dass sich die Leute dort sehr gut in der Leichtathletik auskennen, ja sogar zu den besten Fans der Welt zählen. Wenn ich nach Deutschland - dort bin ich im letzten Jahr in Berlin auch meine persönliche Bestzeit gelaufen - komme, habe ich immer die Gelegenheit, ein paar derjenigen, die mir geschrieben haben, persönlich kennenzulernen.
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Gerade Ihr erfolgreiches Debüt beim London-Marathon im April hat die Fans begeistert. Wie sehen Sie das Rennen inzwischen mit etwas Abstand? Wann laufen Sie den nächsten Marathon?
Paula Radcliffe
Ich bin im nachhinein sehr zufrieden damit, wie es in London gelaufen ist. Die Wochen davor waren nicht einfach, weil ich mich am Knie verletzt hatte. Aber es hat sich alles gut entwickelt. Mein Ziel war, das Rennen zu gewinnen und nicht schon vorher über die Zeit nachzudenken. Umso mehr war ich glücklich über das, was am Ende herausgekommen ist. Ich bin mir noch nicht im Klaren darüber, wann und wo ich den nächsten Marathon laufe, aber ich kann schon versprechen, dass ich wieder auf diese Strecke gehe.
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Die Europameisterschaft in München ist der kontinentale Höhepunkt in diesem Jahr. Wie wichtig ist die EM für Sie? Ist ein Doppelstart über 5.000 und 10.000 Meter denkbar?
Paula Radcliffe
Wie ich bereits gesagt habe, bekomme ich gerade aus Deutschland tolle Unterstützung und deshalb ist die EM in München etwas ganz Besonderes für mich. Ich arbeite in diesem Sommer vor allem auf die Commonwealth Games in Manchester und die Europameisterschaft in München hin. Das sind meine beiden großen Ziele. Ich denke, ich konzentriere mich in München auf die 10.000 Meter, möchte aber einen Doppelstart momentan nicht ganz ausschließen. Das hängt auch davon ab, für welche Herbstplanung ich mich entscheide.