Luminita Zaituc auf neuen Marathonwegen
Die Spannung steigt. Nur noch wenige Tage bis im Big Apple der Startschuss ertönt und sich der endlose Bandwurm an Läufern in Bewegung setzen wird. Vorne mit dabei ist sie - Luminita Zaituc. Es ist ihr erster internationaler Stadtmarathon, den sie außerhalb von Deutschland laufen wird.
Luminita Zaituc will in New York Bestzeit laufen (Foto: Kiefner)
"Ich muss mal etwas Neues ausprobieren", begründet die Vize-Europameisterin von München 2002 ihre Entscheidung, Frankfurt eine Absage erteilt zu haben. In "Mainhattan" war sie immer der unumstrittene Star, eilte von einem Pressetermin zum nächsten und konnte im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in der Metropole gewinnen. In New York wird das anders aussehen. "Die Konkurrenz ist stark, aber ich habe davor keine Angst", gibt sich die 1,63 Meter große Athletin der LG Braunschweig kämpferisch. Und dass sie sich durchbeißen kann, machte sie dieses Jahr abermals deutlich. Bei der Hitzeschlacht von Olympia nach Athen, wo zur Zeit des Rennens teilweise 43 Grad einen Meter über dem Asphalt gemessen wurden, gab sie nicht auf und kam nach 2:36:45 Stunden auf Platz 18 ins Ziel: "Das war das schlimmste Rennen meines Lebens. Es war heiß, kaum Zuschauer an der Strecke, die Streckenführung war eintönig. Die Bedingungen waren schon fast unmenschlich".
"Lumi" will Bestzeit laufen
Diese Punkte wird die 36-Jährige in New York mit Sicherheit nicht beklagen müssen. Doch ob "Lumi", wie sie von allen gerufen wird, Zeit hat, um auf Sightseeing-Tour zu gehen, ist fraglich, denn: "Ich will Bestzeit laufen." Und für dieses Unternehmen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Nachdem die Strapazen von Athen überwunden waren, war für die schnelle Deutsche klar, dass sie noch einen Herbstmarathon in diesem Jahr laufen will.
"Tini (Trainer und Lebensgefährte Dimitru Dobre) war zwar erst dagegen, aber ich habe mich dann doch durchgesetzt", verrät die sympathische Langstrecklerin, die auch vor dem Umstieg auf die Marathonstrecke auf der Bahn immer eine gute Figur abgegeben hat, mit einem verschmitzten Lächeln. "Ich weiß, dass ich einiges draufhabe!" Recht hat sie, beeindruckte sie doch durch eine neue Halbmarathonbestzeit und den erneuten Gewinn der Deutschen 10-Kilometer-Straßenlaufmeisterschaft.
Nach diversen Verletzungen hat sie gelernt, auf ihren Körper zu hören, macht regelmäßig Gymnastik, geht in die Sauna und entspannt bei Massagen. "Ich wusste nicht, wie unglaublich wichtig das ist und wie gut mir das tut."
Erfahrener und professioneller
Sie ist erfahrener und professioneller geworden, hat einige Eigenschaften, die sie sonst am Laufen besserer Zeiten behindert haben, abgestellt. "Früher bin ich zu jedem Lauf immer erst im letzten Moment angereist. Das mache ich heute anders."
Für den New York City-Marathon packte die ehrgeizige Athletin schon neun Tage vor dem Start die Koffer. "Ich brauche Zeit, um mich zu akklimatisieren und mich an die Zeitverschiebung zu gewöhnen." Aus diesem Grund verbringt das Erfolgs-Duo Zaituc-Dobre zunächst vier Tage in Atlanta, wo "Tinis" Bruder als Tennistrainer tätig ist und von dort geht es dann nach New York. Die Weichen für ein erfolgreiches Abschneiden in Amerika sind gestellt.