Marion Jones in Eugene unter elf Sekunden
Olympiasiegerin Marion Jones (USA) liess es beim Grand-Prix-Meeting in Eugene bei ihren ersten 100 Metern in diesem Sommer gleich so richtig krachen. In 10,90 Sekunden gewann sie den Lauf vor der Jamaikanerin Tanya Lawrence (11,00 sec): "Wenn es zu keinem Fehlstart gekommen wäre, hätte ich noch schneller laufen können." Aber es gab darüber hinaus noch eine ganz Reihe weiterer sehr guter Leistungen bei einigen spannenden Entscheidungen zu notieren.
Unter elf Sekunden! So kennt man Marion Jones (Foto: Crespel)
Große Töne hatte Vize-Weltmeister Tim Montgomery (USA) vor seinem Auftritt beim Prefontaine Classic gespuckt. Eine ganz große Zeit über 100 Meter blieb aber trotz irregulärem Rückenwind aus. In 9,97 Sekunden lief er aber ebenso unter den zehn Sekunden wie Kim Collins (SKN; 9,98 sec). Nachher meinte er lapidar: "Ein Sieg ist ein Sieg und unter zehn Sekunden ist unter zehn Sekunden."Auf der Stadionrunde setzten sich Angelo Taylor (44,85 sec) und Michelle Collins (50,87 sec), beide aus den USA, durch. Die Hürdensprinterinnen hatten zwar wie die Sprinter zuviel Rückenwind, aber dennoch waren die 12,29 Sekunden, die Gail Devers - sie trainiert sich in diesem Jahr übrigens selbst - dort auf die Bahn legte, beeindruckend. Miesha McKelvy (USA; 12,51 sec) und Lacena Golding-Clarke (JAM; 12,70 sec) blieb nur das Nachsehen. Nicht minder schnell waren die Männer auf den 110 Meter Hürden unterwegs. Allen Johnson (13,16 sec), Terrance Trammell (13,17 sec) und Larry Wade (13,21 sec) machten bei regulären Bedingungen den Sieg in einer engen Entscheidung unter sich aus.
Knapp ging es auch auf den 3000 Metern der Frauen zu. Am Ende hatte die US-Amerikanerin Marla Runyan (8:39,36 min) gegenüber der Irin Sonia O'Sullivan (8:39,88 min) die Nase vorne. Hicham El Guerrouj aus Marokka war der große Name im Meilenfeld der Männer. Er konnte den Kenianer William Chirchir mit einer Zeit von 3:50,89 Minuten um 14 Hundertstel bezwingen.
Dragila und Clinger springen hoch hinaus
Im dritten Versuch schwang sich Stabhochsprung-Star Stacy Dragila (USA) über 4,72 Meter. Danach liess sie die neue Weltrekordhöhe von 4,82 Metern auflegen, scheiterte daran allerdings noch ebenso wie vor kurzem in Modesto. "Ich bin heute mit Stäben gesprungen, die ich seit dem letzten Jahr nicht mehr in der Hand hatte", berichtete Dragila, "ich bin auf dem richtigen Weg. Mein Trainer meinte, ich sei geflogen. Jetzt kommt es darauf an, die Dinge zusammenzubringen." Charles Clinger (USA) glänzte im Hochsprung der Männer. Er meisterte 2,35 Meter und verwies damit den Schweden Staffan Strand und den relativ unbeschriebenen US-Boy Tora Harris (beide 2,30 m) auf die Ränge.
Eine Niederlage mussten die Kugelstoß-Stars Adam Nelson (21,95 m) und John Godina (21,91 m) hinnehmen. Kevin Toth (USA) war in Eugene der einzige Athlet, der mit 22,19 die Marke von 22 Metern übertraf.
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