Wolfram Müller voll konzentriert mit Blick voraus
"Volle Konzentration auf Karlsruhe", lautet das Motto von Wolfram Müller. Der Mittelstreckler will dort am Sonntag die Hallen-EM-Norm über 1.500 Meter attackieren, nachdem er die DLV-Vorgabe über 800 Meter am letzten Wochenende in Erfurt und Leipzig noch knapp verpasst hatte.
Wolfram Müller will am Sonntag in Karlsruhe die Hallen-EM-Norm attackieren (Foto: Gantenberg)
Zufrieden war er bei seinem jüngsten Ausflug in den Osten Deutschlands trotzdem. Zum ersten Mal seit vier Jahren stand er bei einem internationalen Meeting wieder über 800 Meter auf der Bahn. "Ich möchte nun mehr in den schnelleren Bereich investieren", sagt er, "das bringt mir innere Zufriedenheit."Dabei war der 23-Jährige vor ein paar Wochen noch alles andere als glücklich und zufrieden. Privat-familiäre Sorgen raubten ihm über einen Zeitraum von vier Wochen die Motivation für das Laufen. "Ich habe erst seit dem 20. Dezember wieder richtig trainiert", erzählt Wolfram Müller, der auch einen Lehrgang bei der Bundeswehr zu absolvieren hatte. "Ich konnte es dann aber wieder in Trainingsfleiß ummünzen."
Norm bei 3:40 Minuten
Deshalb war er auch mit den 3:42,65 Minuten, die er Ende Januar beim Sparkassen-Cup in Stuttgart über 1.500 Meter ablieferte, erst mal gar nicht so unglücklich, auch wenn von außen höhere Erwartungen an ihn herangetragen wurden.
Für seinen bevorstehenden Start beim LBBW-Meeting hat er sich aber nun eine ganze Menge mehr vorgenommen. Es gilt! Mit dem Ukrainer Ivan Heshko und dem Kenianer Daniel Kipchirchir Komen sind zwei flotte Gäste angekündigt, die das Rennen schnell machen sollten. "3:38 müsste ich laufen können, wenn alles passt", meint Wolfram Müller. Der Deutsche Leichtathletik-Verband fordert 3:40,00 Minuten für die Hallen-EM in Madrid.
Gelernt aus Athen
Dort würde sich der Tübinger gerne zeigen und auch Positives aus der Erfahrung des letztjährigen Vorlauf-Aus' bei den Olympischen Spielen in Athen mit nach Spanien nehmen: "Das Drumherum dort war etwas ganz anderes, es wirkt viel auf einen ein."
Wenn es mit der Qualifikation klappt, will sich Wolfram Müller noch einmal mit zwei Wochen darauf ausgerichtetem Training auf die kontinentalen Titelkämpfe vorbereiten. Zwischen den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen, wo er nur die 1.500 Meter laufen möchte, und Madrid ist noch ein Start beim Hallen-Meeting in Chemnitz denkbar. Ansonsten gilt auch hier: volle Konzentration und Blick gezielt voraus.