Till Helmke - "Greife schon im Vorlauf voll an"
Die große Sprint-Show steigt am kommenden Sonntag im Sindelfinger Glaspalast. Dann ist bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften auch Till Helmke mit von der Partie, wenn über 200 Meter die Tickets für die Hallen-EM vergeben werden. Mit Tobias Unger, Sebastian Ernst und Alexander Kosenkow, die allesamt schon mit der Norm (21,00 sec) vorlegen konnten, hat der 20-Jährige aber starke Konkurrenz. Und nur drei Sprinter können das Madrid-Ticket lösen. Erfahren Sie mehr im Interview mit Till Helmke.
Till Helmke bläst zur Attacke (Foto: Chai)
Herr Helmke, Sie gehen in Sindelfingen zwei Mal an den Start. Was haben Sie sich für die diese Deutschen Hallen-Meisterschaften vorgenommen?Till Helmke:
Ich möchte auf alle Fälle mit zwei Medaillen nach Hause fahren. Welche Farben die Medaillen haben, wird sich dann zeigen. Wenn ich persönliche Bestzeit über 200 Meter laufe und mit unserer 4x200-Meter-Staffel eine neue Bestleistung aufstelle, wäre ich natürlich sehr glücklich.
Ihr Hauptaugenmerk liegt aber auf den 200 Metern?
Till Helmke:
Grundsätzlich sind die Einzelwettbewerbe wichtiger als die Staffel. Außerdem möchte ich in Sindelfingen die Hallen-EM-Norm knacken, und aus diesem Grund widme ich meine volle Konzentration den 200 Metern.
Schon drei DLV-Sprinter haben die Hallen-EM-Norm von 21,00 Sekunden erfüllt. Sie sind mit 21,05 Sekunden sehr dicht dran. Wird das 200-Meter-Finale der Höhepunkt der Meisterschaften?
Till Helmke:
Ich kann schon mal sagen, dass es sicherlich ein sehr spannendes Finale wird. Ich werde aber schon im Vorlauf voll angreifen. Dort habe ich eine gute Bahn und habe ein Rennen, bei dem ich frei laufen kann. Unter diesen Umständen kann man natürlich klasse Zeiten erzielen, zumal die Bahn in Sindelfingen als sehr schnell gilt. Im Finale kann es mir passieren, dass ich auf einer weniger schnellen Bahn laufen muss, und dann würde es auch mit der Hallen-EM-Norm sehr schwierig.
Wie haben Sie sich in den vergangenen Wochen auf die Hallen-DM vorbereitet?
Till Helmke:
Nicht anders als sonst auch. Als Vorbereitung hatte ich meine Hallenwettkämpfe und unter der Woche habe ich in etwa drei bis vier Mal trainiert. Nebenbei ging ich auch noch jeden Tag in die Uni.
Können Sie den bisherigen Führenden der Bestenliste, Tobias Unger und Sebastian Ernst, Paroli bieten?
Till Helmke:
Da gebe ich offen zu, dass es dieses Wochenende sehr schwer wird, an den Beiden vorbei zu ziehen. Insbesondere Tobias Unger scheint in dieser Hallensaison in einer anderen Liga zu laufen, was er auch letzten Sonntag in Karlsruhe eindrucksvoll bewiesen hat. Im Sommer werden die Karten neu gemischt. Ich glaube, die Freiluftsaison liegt mir auch ein wenig mehr als die enge Kurvenbahn in der Halle.
Ihr kleiner Verein TSV Friedberg-Fauerbach führt über 4x200-Meter die Bestenliste an. Kann das TSV-Quartett den großen Vereinen wie Wattenscheid oder Kornwestheim den Titel streitig machen?
Till Helmke:
Das wäre natürlich sensationell. Schon im vergangenen Jahr waren wir mit dem zweiten Platz dicht dran. Dieses Jahr sind wir sogar noch schneller. Wir vier Sprinter sind in Topform und ein richtiges Team. Es wird eine ganz enge Kiste, aber schon jetzt hat mein Heimatverein bewiesen, dass man auch mit geringen Mitteln gegen die großen Vereine ankommen kann.