Ronald Pognon lässt nichts anbrennen
Premiere für Ronald Pognon! Nur eine Woche nach seinem Europarekord feierte er seinen ersten Titelgewinn bei den Französischen Hallen-Meisterschaften. In Lièvin, wo am nächsten Samstag das schon traditionelle IAAF-Meeting ausgetragen wird, triumphierte der 22-jährige Vollblutsprinter im 60-Meter-Finale in 6,55 Sekunden und war nur eine Zehntel langsamer als bei seinem Sturmlauf in Karlsruhe.
Ronald Pognon gewann in Lievin den französischen Hallentitel (Foto: Chai)
Die Zeit interessierte ihn bloß am Rande. "Der Titel zählt!" Alles andere sei zweitrangig. "Ich musste mich auch daran gewöhnen, dass mich die Leute jetzt mit anderen Augen betrachten." Na klar: Der Druck, der auf seinen Schultern lastet, ist größer geworden, die Erwartungen sind gestiegen. "Viel konzentrierter" als gewohnt hat ihn sein Trainer Guy Ontanon gesehen.Einen französischen Rekord gab es am zweiten Meisterschaftstag auch. Salim Sdiri, 26 Jahre jung, gelang im dritten Versuch ein riesiger Satz. Mit 8,24 Metern löschte er den Uralt-Rekord von Jean-Francois Bonhème, der am 9. März 1974 in Göteborg 8,17 Meter erreicht hatte.
Salim Sdiri will noch weiter springen
Der neue Rekordmann war selber am meisten überrascht. "Ich habe nie daran gedacht, denn in diesem Winter hatte ich einige Probleme", erzählte er hinterher und verkündete voller Selbstbewusstsein, "ich glaube sogar, dass ich noch weiter springen kann." Sein Ticket für die Hallen-Europameisterschaften in Madrid (Spanien) vom 4. bis 6. März hat er genauso sicher wie der Zweitplatzierte Yann Domenech (8,05 m), der die EM-Norm von 7,98 Meter ebenfalls überboten hat.
Spannend war das Finish über 60 Meter Hürden bei den Frauen, wo Reina-Flor Okori nach ihrem Freiluft-Titel auch unterm Hallendach vorn lag. Mit 8,07 Sekunden behauptete sie sich hauchdünn vor der zeitgleichen Vorjahressiegerin Nicole Ramalalanirina und Patricia Girard, die ihrerseits eine Hundertstel langsamer war als ihre beiden Konkurrentinnen.
Marc Raquil angeschlagen
Während Marc Raquil wegen einer leichten Knöchelblessur auf das B-Finale über 200 Meter verzichtete, um kein unnötiges Risiko einzugehen, überstand Christine Arron leicht und locker den ersten Vorlauf über 60 Meter in 8,20 Sekunden. Am Sonntag ist sie die haushohe Favoritin.