7. WM-Tag: Russland feiert Lysenko und Menkov
Was für ein Kraftakt! Kugelstoßer David Storl hat in Moskau (Russland) seinen Weltmeistertitel von Daegu (Südkorea) aus dem Jahr 2011 mit der Superweite von 21,73 Meter verteidigt und den deutschen Leichtathleten das dritte Gold beschert. Der erst 23 Jahre alte Chemnitzer gewann am Freitagabend im Luzhniki-Stadion in einem packenden Wettkampf. Packend war auch der Weitsprung der Männer, wo der Russe Alexandr Menkov starke 8,56 Meter sprang und damit Gold holte.
Der Olympia-Zweite Storl steigerte seine Saisonbestleistung im Finale gleich um 69 Zentimeter. Dabei werteten die Kampfrichter den vierten Versuch zunächst als ungültig. Nach einigen Diskussionen wurde die Weite doch anerkannt. Damit übertrumpfte das Riesentalent die 21,57 Meter des Amerikaners Ryan Whiting. Bronze ging an den Kanadier Dylan Armstrong mit 21,34 Metern. Storl zeigte dann noch einmal seine gewaltigen Muskeln, schnappte sich einen schwarz-rot-goldenen Zylinder und ging mit der Nationalfahne auf die Ehrenrunde.Nur fünf Zentimeter fehlten Weitspringer Christian Reif zu Bronze. Der Ex-Europameister aus Rehlingen wurde mit 8,22 Metern Sechster, die beste Weite, mit der je ein Athlet Sechster bei Weltmeisterschaften geworden ist. „Das war knapp, da war mehr drin. Das war ein unglaublich hochkarätiger Wettkampf“, meinte er. Der Russe Alexandr Menkov segelte in der Sandgrube auf die Weltjahresbestweite von 8,56 Meter hinaus und lag damit weit vorn. Es war der zweitweiteste Sprung, den Russland je gesehen hat.
Meisterschaftsrekord für Lysenko
Zweiter wurde der Neu-Niederländer Ignisious Gaisah mit 8,29 Metern vor dem Mexikaner Luis Rivera (8,27 m). Beide holten erstmals Weitsprung-WM-Medaillen für ihre Länder. Europameister Sebastian Bayer (Hamburger SV), zuletzt von Blessuren geplagt, kam mit 7,98 Metern auf Rang neun.
Das russische Publikum feierte neben Menkov auch lautstark das WM-Gold von Olympiasiegerin Tatyana Lysenko im Hammerwerfen. Sie verteidigte ihren Titel mit der Weltjahresbestleistung von 78,80 Metern. Weiter hat noch nie eine Hammerwerferin bei Weltmeisterschaften geworfen.
Felix verletzt sich im Finale
Superstar Usain Bolt (Jamaika) ist derweil auf dem besten Weg zu seinem zweiten Triumph dieser Titelkämpfe. Der Weltrekordhalter siegte in seinem Halbfinallauf in 20,12 Sekunden und ist nun der große Favorit im Finale am Samstag um 18.10 Uhr deutscher Zeit. Sollte der sechsfache Olympiasieger am Sonntag auch noch mit der jamaikanischen 4x100-Meter-Staffel allen davonrennen, würde er Carl Lewis (USA) mit insgesamt acht Goldmedaillen als erfolgreichsten Athleten der WM-Geschichte ablösen.
Der Aufstieg zur erfolgreichsten Athletin der WM-Geschichte bleibt Allyson Felix (USA) vorerst verwehrt. Die Olympiasiegerin schied im Finale über 200 Meter bereits in der Kurve verletzt aus und musste anschließend von Betreuern aus dem Stadion getragen werden. So holte 100-Meter-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) ungefährdet auch den Titel über die doppelte Distanz. Die 26 Jahre alte Jamaikanerin siegte in 22,17 Sekunden vor Murielle Ahouré von der Elfenbeinküste und der Nigerianerin Blessing Okagbare (beide 22,32 sec).
Zweites Gold für Farah
Seinen zweiten Titel gewann auch Langstreckenläufer Mo Farah. Sechs Tage nach seinem Sieg über 10.000 Meter setzte sich der britische Olympia-Held von London auch über 5.000 Meter durch. In 13:26,98 Minuten rannte der 30-Jährige als Erster durchs Ziel.
Zum fünften Mal in Serie jubelte die 4x400-Meter-Staffel der USA bei einer Weltmeisterschaft. David Verburg, Tony McQuay, Arman Hall und LaShawn Merritt setzten sich in Weltjahresbestzeit von 2:58,71 Minuten durch. Silber holte das Team aus Jamaika in 2:59,88 Minuten, knapp vor den starken Gastgebern aus Russland in 2:59,90 Minuten.
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