7,17! Verena Sailer stürmt ins Finale
Mit einer deutlichen Steigerung ihrer 60-Meter-Bestzeit um fünf Hunderstel auf nun 7,17 Sekunden stürmte die Mannheimerin Verena Sailer am Samstagnachmittag bei der Hallen-EM in Turin (Italien) in Auf-und-Davon-Manier in das Finale.
Obendrein hievte sich die 23-Jährige so in die Top Ten der ewigen deutschen Hallenbestenliste. Dort liegt sie nun gleichauf mit Andrea Ziercke, die sich vor exakt zehn Jahren in Diensten der LG Olympia Dortmund ebenso stark präsentiert hatte, auf Rang neun.Verena Sailer, noch mit 7,30 Sekunden im Vorlauf in den Tag gestartet, bot dabei nicht nur die mit Abstand schnellste Zeit beider Semifinals an, sondern ist jetzt auch die schnellste Europäerin dieses Winters. Bisher führte die Russin Anna Geflikh (7,18 sec) die kontinentale Jahresbestenliste an.
Diese zählt mit ihrer Landsfrau Yevgeniya Polyakova, die das zweite Halbfinale (7,25 sec) gewann, und der Norwegerin Ezinne Okparaebo (7,22 sec) nun im Endlauf, der am Sonntag um 17:05 Uhr gelaufen wird, zu den stärksten Gegnerinnen der ins Rampenlicht gepreschten DLV-Hoffnung.
"Ich weiß gar nicht, was gerade los war", sprudelte eine strahlende Verena Sailer. "Es war gerade eine super Stimmung, Silke ist über 4,75 Meter gesprungen, das habe ich genutzt." Schon den Start erwischte die Deutsche Hallen-Meisterin hervorragend. "Danach konnte ich gut beschleunigen und dann lief es. Jetzt muss ich erst einmal runterkommen und mich dann auf das Finale konzentrieren."
Europarekord von Dwain Chambers - Stefan Schwab raus
Dagegen wird das Männerfinale über 60 Meter ohne deutsche Beteiligung stattfinden. Hallenmeister Stefan Schwab (TSV Schwarzenbek) verpasste das Weiterkommen als Halbfinal-Fünfter (6,68 sec) knapp. Im Ziel suchte er erst einmal kopfschüttelnd nach Worten. "Vorne raus lief es gut, hinten war es dann nur noch Mist."
Dass die Bahn in Turin eine schnelle ist, bewies der Halbfinal-Auftritt von Dwain Chambers. Der frühere Dopingsünder aus Großbritannien verbesserte den europäischen Hallenrekord in 6,42 Sekunden gleich um drei Hundertstel.
Den Ton gaben mit Blick auf die Runde der besten Acht in der Vorschlussrunde neben Dwain Chambers auch die weiteren Briten Simeon Williamson (6,57 sec) und Craig Pickering (6,63 sec) an. Einen Dreifacherfolg der Sprintnation sollten am ehesten die Italiener Emanuele Di Gregorio (6,63 sec) und Fabio Cerutti (6,60 sec) verhindern können.
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