| Doha 2019

Die große WM-Vorschau: Alle Wettbewerbe der Frauen

Der Saisonhöhepunkt steht bevor: Am Freitag beginnen die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober). Die DLV-Athleten verfolgen unterschiedliche Ziele: Für einige Leistungsträger geht es um Edelmetall, für die Neulinge im Team um erste Erfahrungen auf großer Bühne. In unserer großen Vorschau (I) blicken wir von Disziplin zu Disziplin auf die Wettbewerbe der Frauen, mit den Favoritinnen und deutschen Starterinnen.
Svenja Sapper
100 Meter

Duell der Olympiasiegerinnen

Die Spitzenposition in der Weltjahresbestenliste 2019 teilen sich zwei Athletinnen aus Jamaika: Shelly-Ann Fraser-Pryce, Olympiasiegerin von 2008 und 2012, und Elaine Thompson, ihre Nachfolgerin als Olympiasiegerin 2016. Während Fraser-Pryce bereits dreimal (2009, 2013, 2015) über 100 Meter bei Weltmeisterschaften ganz oben stand, wäre es für Thompson der erste WM-Titel über die Strecke. Aber beide sind nicht unschlagbar: Im Diamond League-Finale in Brüssel triumphierte Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,88 sec). Titelverteidigerin Tori Bowie (USA) ist in diesem Jahr noch nicht unter elf Sekunden geblieben (11,09 sec).

Die gleiche Saisonbestleistung hat auch die Deutsche Meisterin Tatjana Pinto (LC Paderborn), die wie auch Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper (SCC Berlin) in Doha gerne die magische Schallmauer von elf Sekunden knacken möchte. Damit hätte man Final-Chancen. Für Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) geht es bei ihrer ersten WM-Teilnahme darum, Erfahrungen auf großer Bühne zu sammeln und an ihre Bestzeit von 11,22 Sekunden heranzulaufen.

Titelverteidigerin: Tori Bowie (USA; 10,85 sec)
Jahresschnellste: Elaine Thompson, Shelly-Ann Fraser-Pryce (beide Jamaika; 10,73 sec)
Deutsche Teilnehmer: Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Tatjana Pinto (LC Paderborn), Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF)
 

200 Meter

Die Schnellste verzichtet

Gute drei Zehntelsekunden war Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) dieses Jahr schneller als alle ihre Gegnerinnen. Bei 21,74 Sekunden steht ihre Weltjahresbestleistung. Seit den Weltmeisterschaften in London, wo sie den dritten Platz belegte, hat sie über diese Strecke nicht mehr verloren. In Doha wird sie allerdings auf einen Start über 200 Meter verzichten, da für sie auch noch die 400 Meter auf dem Plan stehen. Damit sind die Favoritinnen dieselben wie über 100 Meter: Olympiasiegerin Elaine Thompson, Europameisterin Dina Asher-Smith und Shelly-Ann Fraser-Pryce, die im Jahr 2013 das Double über 100 und 200 Meter gewinnen konnte. Auch die Nigerianerin Blessing Okagbare zählt mit einer Saisonbestleistung von 22,05 Sekunden zum Favoritenkreis. Weltmeisterin Dafne Schippers wird trotz Verletzungsproblemen an den Start gehen und dürfte über ihre Lieblingsstrecke ebenfalls zu beachten sein.

Für Tatjana Pinto (LC Paderborn) und Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) gilt es, die 100 Meter gut wegzustecken und auf den 200 Metern, die beide bislang selten gelaufen sind, in die Nähe ihrer Bestleistungen zu kommen. Damit wäre zumindest ein Halbfinalplatz sicher. Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) möchte bei ihrem ersten WM-Start in die Nähe der 23-Sekunden-Schallmauer sprinten.

Titelverteidigerin: Dafne Schippers (Niederlande; 22,05 sec)
Jahresschnellste: Shaunae Miller-Uibo (Bahamas; 21,74 sec)
Deutsche Teilnehmerinnen: Tatjana Pinto (LC Paderborn), Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF), Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim)
 

400 Meter

WM-Gold fehlt bislang noch

Vor zwei Jahren ist sie nach einem Stolperer kurz vor dem Ziel leer ausgegangen. Das möchte Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) jetzt ändern. Schon das vierte Jahr in Folge führt die Olympiasiegerin die Weltjahresbestenliste an (49,05 sec) und ist damit in Doha klare Favoritin auf den Titel. Ein Weltmeistertitel fehlt noch in ihrer beeindruckenden Medaillensammlung. Größte Herausforderin der Commomwealth-Games-Siegerin über 200 Meter ist Diamond League-Siegerin Salwa Eid Naser aus Bahrain (SB: 49,17 sec). Dritte der Meldeliste ist die Jamaikanerin Shericka Jackson, die ebenfalls schon unter 50 Sekunden geblieben ist. Titelverteidigerin Phyllis Francis liegt in diesem Jahr auf dem neunten Platz der Meldeliste, könnte aber trotzdem zumindest um die Finaltickets mitkämpfen. Stärkste Europäerinnen sind in diesem Jahr die Britin Laviai Nielsen und Europameisterin Justyna Swiety-Ersetic (Polen), die als bisher einzige Europäerinnen unter 51 Sekunden gelaufen sind. Deutsche Teilnehmerinnen sind nicht am Start.

Titelverteidigerin: Phyllis Francis (USA; 49,94 sec)
Jahresschnellste: Shaunae Miller-Uibo (Bahamas; 49,05 sec)
Deutsche Teilnehmerinnen: keine
 

800 Meter

Neue Gesichter auf dem Podium

Aufgrund der neuen IAAF-Regel, die Mittelstreckenläuferinnen mit intersexuellen Anlagen vorschreibt, ihren Testosteronspiegel medikamentös zu senken, werden zwei der drei schnellsten 800-Meter-Läuferinnen dieses Jahres nicht an den Start gehen. Titelverteidigerin Caster Semenya (Südafrika) und Vize-Weltmeisterin Francine Niyonsaba (Burundi), beide von dieser Regel betroffen, fehlen in Doha. Schnellste gemeldete Athletin ist daher mit einer Leistung von 1:57,72 Minuten die US-Amerikanerin Ajee Wilson, die vor zwei Jahren bereits die Bronzemedaille gewann. Auf Rang zwei und drei der Meldeliste rangieren Natoya Goule aus Jamaika (1:57,90 min) und Hanna Green (USA; 1:58,19 min). Mit der Olympia-Sechsten Lynsey Sharp (Großbritannien; 1:58,61 min) könnte auch eine Europäerin in den Medaillenkampf mit eingreifen.

Die Deutsche Meisterin Christina Hering (LG Stadtwerke München) hat als Ziel formuliert, das Halbfinale zu erreichen und sich dort gut zu präsentieren. Als Zwölfte der Meldeliste ist das durchaus denkbar. Für ihre Trainings- und Vereinskollegin Katharina Trost wäre der Einzug ins Halbfinale bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft ebenfalls ein Erfolg.

Titelverteidigerin: Caster Semenya (Südafrika; 1:55,16 min)
Jahresschnellste: Caster Semenya (Südafrika; 1:54,98 min)
Deutsche Teilnehmerinnen: Christina Hering, Katharina Trost (beide LG Stadtwerke München)
 

1.500 Meter

Welche Strecke läuft Sifan Hassan?

Die schnellste Zeit des Jahres ist eine Durchgangszeit auf dem Weg zum Meilen-Weltrekord: Sifan Hassan (Niederlande) hat 2019 alle Strecken von den 1.500 Metern bis zu den 5.000 Metern dominiert. Welche Strecke die 5.000-Meter-Europameisterin in Doha angehen wird, ist jedoch noch nicht klar. Am Samstag wird sie die 10.000 Meter bestreiten, ob sie im Anschluss die 1.500 Meter oder die 5.000 Meter laufen wird, entscheidet sich erst nach ihrem ersten Lauf. Mit ihrer Durchgangszeit von 3:55,30 Minuten ist die Diamond-League-Siegerin die Nummer eins der Meldeliste. Titelverteidigerin Faith Kipyegon (Kenia) hat sich nach einer Babypause mit starken Leistungen zurückgemeldet. Ob Großbritanniens Europameisterin Laura Muir nach einem Muskelfaserriss mit den Favoritinnen mithalten kann, bleibt abzuwarten.

Auf Rang fünf der Meldeliste folgt dann schon Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen). Ob die in Oregon (USA) trainierende 22-Jährige in Doha über die 1.500 Meter oder die 5.000 Meter startet, steht noch nicht fest. Als Zweitplatzierte des Diamond League-Finals hinter Sifan Hassan sollte sie bei einem Start über die 1.500 Meter durchaus um die vordersten Plätze mitkämpfen können. Caterina Granz (LG Nord Berlin) und Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), sollte sie den 1.500-Meter-Start der längeren Strecke vorziehen, könnten als taktisch versierte Läuferinnen ins Halbfinale einziehen.

Titelverteidigerin: Faith Kipyegon (Kenia; 4:02,59 min)
Jahresschnellste: Sifan Hassan (Niederlande; 3:55,30 min)
Deutsche Teilnehmerinnen: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), Caterina Granz (LG Nord Berlin), Hanna Klein (SG Schorndorf 1846)
 

5.000 Meter

Konstanze Klosterhalfen gegen Kenianerinnen?

Auch über 5.000 Meter ist Sifan Hassan als Dominatorin des Sommers und Diamond League-Siegerin klare Favoritin, sollte sie über diese Strecke an den Start gehen. Eine war in diesem Sommer jedoch schneller als die Niederländerin: Titelverteidigerin Hellen Obiri (Kenia), die mit 14:20,36 Sekunden die Weltjahresbestenliste anführt.

Direkt hinter Sifan Hassan, auf Rang drei der Meldeliste, folgt bereits Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit ihrem bei den Deutschen Meisterschaften gelaufenen deutschen Rekord. Als Dritte der Diamond League würde sie auch über diese Strecke zum Kreis der Medaillenkandidatinnen zählen. Sehr gute Form zeigte zuletzt auch Letesenbet Gidey. Allerdings ist die Äthiopierin auch über 10.000 Meter gemeldet, so dass ihr über die kürzere Strecke etwas Frische fehlen könnte. Für Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), die auch über 1.500 Meter nominiert ist, ist es eine große Herausforderung, sich für das Finale zu qualifizieren. Bei Alina Reh (SSV Ulm 1846) dürfte der Fokus auf den 10.000 Metern liegen. Wohl erst nach diesem Finale wird sie entscheiden, ob sie auch über 5.000 Meter antritt.

Titelverteidigerin: Hellen Obiri (Kenia; 14:34,86 min)
Jahresschnellste: Hellen Obiri (Kenia; 14:20,36 min)
Deutsche Teilnehmerinnen: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), Hanna Klein (SG Schorndorf 1846), Alina Reh (SSV Ulm 1846)
 

10.000 Meter

Fragezeichen hinter der Titelverteidigerin

Die drei schnellsten Athletinnen des Jahres kommen mit Letesenbet Gidey, Netsanet Gudeta und Senbere Teferi alle aus Äthiopien. Stärkste Äthiopierin scheint momentan die 21-jährige Letesenbet Gidey zu sein. Sie gewann das WM-Qualifikationsrennen ihres Verbandes, das im Sommer in Hengelo (Niederlande) stattfand. Eine weitere Äthiopierin ist die Titelverteidigerin: Weltrekordlerin Almaz Ayana hat in dieser Saison noch kein 10.000-Meter-Rennen bestritten, aber in der Vergangenheit mehrmals bewiesen, dass sie bei großen Meisterschaften in Topform ist. Sifan Hassan kann sich ebenfalls als ernsthafte Gegnerin erweisen. Die Niederländerin hält den Halbmarathon-Europarekord.  

Alina Reh (SSV Ulm 1846) liegt in der Meldeliste auf Rang elf. Nach ihrem vierten Platz bei den Europameisterschaften in Berlin 2018 hat sie die Möglichkeit, sich erstmals in einem globalen 10.000-Meter-Rennen zu beweisen. Wenn sie sich in Doha unter den besten Europäerinnen platzieren könnte, wäre dies ein Erfolg.

Titelverteidigerin: Almaz Ayana (Äthiopien; 30:16,32 min)
Jahresschnellste: Letesenbet Gidey (Äthiopien; 30:37,89 min)
Deutsche Teilnehmerinnen: Alina Reh (SSV Ulm 1846)
 

Marathon

Wer siegt im nächtlichen Rennen?

Die klimatischen Bedingungen in Doha verlangen den Athletinnen viel ab. Eine Minute vor Mitternacht fällt der Startschuss zum Marathon, dennoch werden selbst in der Nacht Temperaturen und Luftfeuchtigkeit hoch sein. Jahresschnellste im Marathon ist 2019 die Kenianerin Ruth Chepngetich. Die Äthiopierin Ruti Aga und 10.000-Meter-Europameisterin Lonah Chemtai Salpeter (Israel) haben ebenfalls mit starken Zeiten auf sich aufmerksam gemacht. Mit Rozah Dereje und Shure Demise reisen zwei weitere leistungsstarke Äthiopierinnen an. Gewinnen wird jedoch die Athletin, die am besten mit den Bedingungen umgehen kann. Titelverteidigerin Rose Chelimo (Bahrain) ist in diesem Jahr noch nicht unter 2:30 Stunden geblieben.

Titelverteidigerin: Rose Chelimo (Bahrain; 2:27:11 h)
Jahresschnellste: Ruth Chepngetich (Kenia; 2:17:08 h)
Deutsche Teilnehmerinnen: keine
 

20 Kilometer Gehen

Den Bedingungen trotzen

In Abwesenheit der Russin Elena Lashmanova, die von der IAAF keine Startfreigabe erhalten hat, ist mit Glenda Morejon (Ecuador) eine 19-Jährige die Schnellste der Meldeliste. Doch auch die Geherinnen müssen sich auf hohe Temperaturen und eine ungewöhnliche Startzeit um 23:30 Uhr einstellen. Mit Titelverteidigerin Yang Jiayu, Qieyang Shenjie und Liu Hong stellt das chinesische Team gleich drei starke Athletinnen. Auch die Brasilianerin Erica da Sena und die Japanerin Kumiku Okada bringen starke Zeiten mit. Die stärksten Europäerinnen auf der Startliste sind Laura Garcia-Caro (Spanien) und Inna Kashyna (Ukraine).
Die einzige deutsche Geherin Saskia Feige (SC Potsdam) wird ebenfalls mit den ungewöhnlichen Bedingungen zu kämpfen haben. Als Nummer 26 der Meldeliste geht es für sie in erster Linie darum, das Rennen in einer zufriedenstellenden Zeit zu beenden.

Titelverteidigerin: Yang Jiayu (China; 1:26:18 h)
Jahresschnellste: Elena Lashmanova (Russland; 1:24.31 h)
Deutsche Teilnehmerinnen: Saskia Feige (SC Potsdam)
 

50 Kilometer Gehen

Chinesin in der Favoritenrolle

Die 50 Kilometer Gehen stehen bei den Frauen zum zweiten Mal nach 2017 im WM-Programm. Waren vor zwei Jahren nur sieben Athletinnen am Start, wird das Feld diesmal mit 24 Teilnehmerinnen deutlich größer sein. Auch über die 50 Kilometer fällt der Startschuss erst um 23:30 Uhr. Die schnellste Zeit bringt die Chinesin Li Maocuo aus dem März mit. Auch die zweite Chinesin Ma Faying hat dieses Jahr bereits ein Top-Ergebnis erzielt. Mit Eleonora Giorgi (Italien), Julia Takacz (Spanien) und Titelverteidigerin Ines Henriques (Portugal) können auch drei Europäerinnen in den Medaillenkampf eingreifen. Die Ukrainerin Valentyna Mironchuk und die Slowakin Maria Czakova sind ebenfalls in den Top Ten der Meldeliste zu finden.

Titelverteidigerin: Ines Henriques (Portugal; 4:05:56 h)
Jahresschnellste: Klavdiya Afanasyeva (Russland; 3:57:08 h)
Deutsche Teilnehmerinnen: keine
 

100 Meter Hürden

US-Girls in der Jäger-Rolle

Fest steht schon mal eines: Keine der drei Medaillengewinnerinnen von 2017 wird in Doha auf dem Podium stehen. Denn sowohl Titelverteidigerin Sally Pearson (Australien) als auch Vize-Weltmeisterin Dawn Harper Nelson (USA) haben ihre Karriere beendet. Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) hat verletzungsbedingt die Saison abgebrochen. Weltjahresbeste ist dieses Jahr nicht wie so häufig eine Athletin aus den USA, sondern die Weltmeisterin von 2015, Danielle Williams (Jamaika) in 12,32 Sekunden. Mit Janeek Brown hat die Diamond League-Siegerin jedoch eine starke Konkurrentin aus dem eigenen Land. Und auch die US-Amerikanerinnen, vertreten durch Weltrekordlerin Kendra Harrison, Olympiasiegerin Brianna McNeal und die zweimalige Hallen-Weltmeisterin Nia Ali, werden im Kampf um die Medaillen in starker Besetzung vertreten sein.

Die EM-Dritte Cindy Roleder (SV Halle) ist in diesem Jahr die einzige deutsche Starterin. Vor vier Jahren gewann sie hinter Danielle Williams die Silbermedaille. Ein derartiges Resultat wird diesmal schwer. Als Zwanzigste der Meldeliste ist das Halbfinale auf jeden Fall möglich. Ruft die 30-Jährige wie so oft ihr stärkstes Saisonresultat beim Höhepunkt ab, ist in einem engen Feld das Finale nicht unmöglich.

Titelverteidigerin: Sally Pearson (Australien; 12,59 sec)
Jahresschnellste: Danielle Williams (Jamaika; 12,32 sec)
Deutsche Teilnehmerinnen: Cindy Roleder (SV Halle)
 

400 Meter Hürden

Weltrekordlerin auf dem Weg zum ersten WM-Gold

Mit ihrem bei den US-Trials gelaufenen Weltrekord (52,20 sec) ist Olympiasiegerin Dalilah Muhammad klare Favoritin. Herausgefordert wird sie in erster Linie von ihrer Teamkollegin, der 20-jährigen Sydney McLaughlin, die als Einzige außer der Vize-Weltmeisterin von 2013 und 2017 in dieser Saison schon unter 53 Sekunden gelaufen ist. Ashley Spencer könnte einen US-amerikanischen "Clean Sweep" perfekt machen. Der Jamaikanerin Janieve Russell und der zweifachen Weltmeisterin Zuzana Hejnova (Tschechien) ist es am ehesten zuzutrauen, in die amerikanische Phalanx einzubrechen. Titelverteidigerin Kori Carter (USA) hat in diesem Jahr noch keine schnellen Zeiten abgeliefert.

DLV-Starterin Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) trifft in ihrem ersten Jahr als 400-Meter-Hürden-Läuferin erstmals auf internationale Konkurrenz. Für die Deutsche Meisterin gilt es, Erfahrungen zu sammeln und eine solide Zeit abzuliefern.

Titelverteidigerin: Kori Carter (USA; 53,07csec)
Jahresschnellste: Dalilah Muhammad (USA; 52,20 sec)
Deutsche Teilnehmerinnen: Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen)
 

3.000 Meter Hindernis

Gesa Krause kann mithalten

Es ist ein altbekanntes Bild: Drei der vier schnellsten Hindernisläuferinnen des Jahres kommen aus Kenia. Angeführt von der derzeit dominierenden Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech, werden auch Hyvin Jepkemoi, die Weltmeisterin von 2015, und Celliphine Chespol um die Medaillen mitkämpfen. Titelverteidigerin Emma Coburn (USA), die vor zwei Jahren sensationell den Titel holte, ist eine der wenigen, die mit den kenianischen Läuferinnen mithalten kann.

Seit ihrem deutschen Rekord in Zürich (Schweiz; 9:07,51 min) und der Weltbestleistung über 2.000 Meter Hindernis beim ISTAF (5:52,80 min) ist auch Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen. Die Athletin von Wolfgang Heinig träumt von einer WM-Medaille. Wenn sie ein weiteres Mal zum Saisonhöhepunkt ihre Topleistung abrufen kann, wird sie eine ernstzunehmende Gegnerin sein.

Titelverteidigerin: Emma Coburn (USA; 9:02,58 min)
Jahresschnellste: Beatrice Chepkoech (Kenia; 8:55,58 min)
Deutsche Teilnehmerinnen: Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)
 

4x100-Meter-Staffel

DLV-Quartett mit Medaillenchancen

Die schnellste Zeit des Jahres bringt ein deutsches Quartett mit: Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF), Yasmin Kwadwo (TSV Bayer 04 Leverkusen), Tatjana Pinto (LC Paderborn) und Gina Lückenkemper (SCC Berlin) führen mit ihren beim ISTAF gesprinteten 41,67 Sekunden die Weltjahresbestenliste an. Können sie diese Zeit wiederholen, ist eine Medaille in Reichweite. Doch beim Staffellauf kommt es vor allem auf gute Wechsel an. Ein Patzer kann ohne weiteres eine Medaille kosten. Und mit den USA, Jamaika und Großbritannien werden auch die drei Medaillengewinner von 2017 ein weiteres Mal stark vertreten sein. Europameister Großbritannien profitiert von einer noch stärkeren Dina Asher-Smith, Jamaika kann mit Shelly-Ann Fraser-Pryce und Elaine Thompson auf die beiden schnellsten Sprinterinnen des Jahres bauen. Auch die Niederlande um 200-Meter-Weltmeisterin Dafne Schippers, China und das Schweizer Team mit Mujinga Kambundji können mit Zeiten um 42,5 Sekunden oder darunter um die vorderen Plätze mitlaufen.

Titelverteidigerinnen: USA (41,82 sec)
Jahresschnellste: Deutschland (41,67 sec)
Deutsche Teilnehmerinnen: Tatjana Pinto (LC Paderborn), Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF), Yasmin Kwadwo, Jennifer Montag (beide TSV Bayer 04 Leverkusen), Lisa Nippgen (MTG Mannheim)
 

4x400-Meter-Staffel

Stars & Stripes einmal mehr favorisiert

Die schnellste Meldeleistung bringt, wie so oft, ein US-amerikanisches Team mit. Doch auch Jamaika und die Europameisterinnen aus Polen können mit rasanten Zeiten um die Medaillen mitlaufen. Zuletzt hatte das polnische Team die US-Amerikanerinnen bei den World Relays in Yokohama (Japan) im Mai knapp besiegt. Anfang August bei den PanAmerican Games sortierten sich die Kanadierinnen zwischen dem US-amerikanischen und dem jamaikanischen Team auf Rang zwei ein und sind damit ebenfalls zum Favoritenkreis zu zählen. Auch das britische Team ist, wie bei vergangenen Weltmeisterschaften, stark besetzt.

Titelverteidigerinnen: USA (3:19,02 min)
Jahresschnellste: USA U20 (3:24,04 min)
Deutsche Teilnehmerinnen: keine
 

Hochsprung

WM-Hattrick ist möglich

Seit zwei Jahren dominiert die unter neutraler Flagge startende Russin Mariya Lasitskene den Hochsprung. In Doha möchte sie ihren dritten WM-Titel in Folge gewinnen. Unschlagbar ist die Titelverteidigerin jedoch nicht, wie „The Match“ gezeigt hat. Dort musste sie sich den Ukrainerinnen Yuliya Levchenko und Iryna Herashchenko geschlagen geben. Insbesondere die U23-Europameisterin Levchenko, die bereits vor zwei Jahren Silber gewann, kann die Russin herausfordern. Mit 2,02 Metern teilt sie sich den zweiten Platz der Weltjahresbestenliste mit Siebenkampf-Weltmeisterin Nafissatou Thiam (Belgien), die in Doha nur im Mehrkampf an den Start gehen wird. Zu den Medaillenkandidatinnen zählen auch die US-Amerikanerin Vashti Cunningham und die erst 18-jährige dritte Ukrainerin Yaroslava Mahuchik. Beide haben in diesem Jahr bereits die zwei Metern überquert.

Aus deutscher Sicht hat Imke Onnen (Hannover 96) bei optimalem Wettkampfverlauf Chancen auf den Finaleinzug. Nachrückerin Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) bekommt mit der Nominierung die Möglichkeit, sich erstmals mit der Weltelite zu messen.

Titelverteidigerin: Mariya Lasitskene (ANA; 2,03 m)
Jahresbeste: Mariya Lasitskene (ANA; 2,06 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Imke Onnen (Hannover 96), Christina Honsel (LG Olympia Dortmund)
 

Stabhochsprung

Enges Titelrennen

Bei 4,91 Metern steht die diesjährige Weltjahresbestleistung, gehalten von der US-Amerikanerin Jennifer Suhr (im Freien) und Hallen-Europameisterin Anzhelika Sidorova (in der Halle), die unter neutraler Flagge startet. Genau diese 4,91 Meter sprang auch Katerina Stefanidi (Griechenland), als sie vor zwei Jahren ihren Weltmeistertitel errang. Auch in diesem Jahr ist es gut vorstellbar, dass man um 4,90 Meter springen muss, um sich den Titel zu sichern. Denn in der Breite ist der Stabhochsprung sehr stark besetzt. Hallen-Weltmeisterin Sandi Morris und Katie Nageotte komplettieren das US-amerikanische Team. Auch die Kanadierin Alysha Newman hat mit zuletzt zweimal 4,80 Metern gezeigt, dass sie ebenfalls um die Medaillen mitspringen kann. Zu beachten ist nicht zuletzt die Kubanerin Yarisley Silva, die bei den letzten drei Weltmeisterschaften Medaillen gewinnen konnte, darunter 2015 eine goldene.

Die deutschen Starterinnen Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) und Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) können mit dieser starken Konkurrenz nicht mithalten. Für beide wäre das Erreichen des Finales schon ein Erfolg.

Titelverteidigerin: Katerina Stefanidi (Griechenland; 4,91 m)
Jahresbeste: Jennifer Suhr (USA; 4,91 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen)
 

Weitsprung

Starke Ausgangslage für Malaika Mihambo

In fünf Wettbewerben ist Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) in dieser Saison regulär schon über sieben Meter gesprungen, zweimal nur die Konkurrenz. Die Deutsche ist damit erste Anwärterin auf den Weltmeistertitel. Doch Brittney Reese (USA) wird ihren Titel nicht kampflos abgeben. Die vierfache Weltmeisterin kann mit Erfahrung und jahrelanger Klasse punkten. Zwischen diesen beiden Athletinnen liegt in der Weltjahresbestenliste die Nigerianerin Ese Brume, die mit 7,05 Metern in diesem Jahr erstmals die magische Marke überboten hat. Die zehn besten Weiten der Saison gehen auf das Konto dieser drei Athletinnen. Sollten Leistungen unter sieben Meter zu einer Medaille reichen, gibt es viele Anwärterinnen, die sich zwischen 6,80 und 6,95 Meter bewegen. Dazu gehört mit Darya Klishina (ANA) auch die Vize-Weltmeisterin von London.

Titelverteidigerin: Brittney Reese (USA; 7,02 m)
Jahresbeste: Malaika Mihambo (Deutschland; 7,16 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
 

Dreisprung

Weltrekord in Reichweite

Vor zwei Jahren hat Yulimar Rojas in London ihren ersten großen Titel gewonnen, und auch in diesem Jahr ist die Venezolanerin die große Favoritin. Erst am 6. September hat die 24-Jährige 15,41 Meter erzielt und ist damit dem alten Weltrekord der Ukrainerin Inessa Kravets (15,50 m) ganz nahe gekommen. Als Einzige in dieser Saison hat sie die 15 Meter übertroffen – und das gleich viermal. Doch auch Favoriten können scheitern. Im Diamond League-Finale unterlag sie der Jamaikanerin Shanieka Ricketts, die mit 14,93 Metern ebenfalls schon an der 15-Meter-Marke gekratzt hat. Olympiasiegerin Caterine Ibarguen (Kolumbien) plagten zuletzt Verletzungssorgen. Um Medaillen mitspringen können auch die Kubanerin Liadagmis Povea, Keturah Oriji (USA) oder die Hallen-Europameisterin Ana Peleteiro (Spanien).

Mit ihrer neuen Bestleistung von 14,61 Metern ist Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) aktuell europäische Jahresbeste. Verletzungen zwangen die Vize-Europameisterin jedoch dazu, ihren Start in Doha abzusagen. Auch die nominierte Deutsche Vize-Meisterin Neele Eckhardt (LG Göttingen) ist nach einer Lungenentzündung nicht bei der WM dabei.

Titelverteidigerin: Yulimar Rojas (Venezuela; 14,91 m)
Jahresbeste: Yulimar Rojas (Venezuela; 15,41 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: keine
 

Kugelstoßen

Chinas Titelverteidigerin dominiert

Die Titelverteidigerin ist zugleich auch die große Favoritin: Die vier weitesten Stöße des Jahres gehen auf das Konto von Lijao Gong (China), der weiteste davon ist mit 20,31 Metern über einen halben Meter weiter als alle Stöße der Konkurrenz. Acht weitere Frauen haben in diesem Jahr über 19 Meter gestoßen, am nächsten sind der Chinesin die US-Amerikanerinnen Chase Ealey und Maggie Ewen sowie die Jamaikanerin Danniell Thomas-Dodd gekommen.

Auf dem fünften Platz in der Weltjahresbestenliste liegt dann schon Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge), die beim Diamond League-Finale in Zürich den dritten Platz belegte. Kann sie an ihre dort aufgestellte Saisonbestleistung von 19,37 Metern herankommen, könnte sie damit in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Die weiteren deutschen WM-Starterinnen Sara Gambetta (SV Halle) und Alina Kenzel (VfL Waiblingen) müssen sich als Ziel setzen, ihre Saisonbestleistungen von 18,40 Metern und 18,17 Metern anzugreifen. Bei der starken internationalen Konkurrenz ist mit einer Finalteilnahme nicht unbedingt zu rechnen.

Titelverteidigerin: Lijao Gong (China; 19,94 m)
Jahresbeste: Lijao Gong (China; 20,31 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge), Sara Gambetta (SV Halle), Alina Kenzel (VfL Waiblingen)
 

Diskuswurf

Kubanerinnen auf dem Vormarsch

Drei Athletinnen haben 2019 bereits über 68 Meter geworfen: Titelverteidigerin Sandra Perkovic (Kroatien) und die beiden Kubanerinnen Yaime Perez und Denia Caballero. Wenn alles normal läuft, werden diese Drei auch in Doha die Medaillen unter sich ausmachen: 18 der 20 weitesten Würfe in diesem Jahr gehen auf ihr Konto, die stärksten und konstantesten Leistungen zeigte zuletzt Yaime Perez. Lediglich die US-Meisterin Valarie Allman (67,15 m) und Claudine Vita (SC Neubrandenburg) erzielten ebenfalls über 66 Meter. Vitas starkes Ergebnis von 66,64 Metern stammt jedoch bereits aus dem Mai. Möchte die EM-Vierte in Doha eine starke Platzierung erreichen, muss sie an diesen Wurf anknüpfen können.

Für die Deutsche Meisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam) ist es die erste internationale Meisterschaft bei den Aktiven. Nach ihrem dritten Platz beim Diamond-League-Finale in Brüssel möchte sie erneut ein Ergebnis im Bereich ihrer Bestleistung abrufen. Gelingt ihr das, sollte sie das Finale erreichen. Auch die routinierte Nadine Müller (SV Halle) möchte ihrer beeindruckenden Karriere eine weitere internationale Finalteilnahme hinzufügen.

Titelverteidigerin: Sandra Perkovic (Kroatien; 70,31 m)
Jahresbeste: Yaime Perez (Kuba; 69,39 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Kristin Pudenz (SC Potsdam), Nadine Müller (SV Halle), Claudine Vita (SC Neubrandenburg)
 

Hammerwurf

Neue Nachfolgerin gesucht

Eines steht bereits fest: Im Hammerwurf wird es eine neue Weltmeisterin geben. Titelverteidigerin und Weltrekordlerin Anita Wlodarzcyk (Polen) hat verletzungsbedingt ihre Saison beendet. Polen ist trotzdem stark vertreten, denn sowohl die EM-Dritte Joanna Fiodorow als auch Malwina Kopron befinden sich in den Top Ten der Meldeliste. Die besten Medaillenchancen haben jedoch die drei Werferinnen aus den USA: DeAnna Price, Brooke Andersen und Gwen Berry führen die Meldeliste an. Auch die routinierte Chinesin Zheng Wang und Vize-Europameisterin Alexandra Tavernier (Frankreich) wollen um die Medaillen mitwerfen. Das deutsche Team wird nach den Rücktritten der jahrelangen Leistungsträgerinnen Betty Heidler und Kathrin Klaas in Doha nicht vertreten sein.

Titelverteidigerin: Anita Wlodarzcyk (Polen; 77,90 m)
Jahresbeste: DeAnna Price (USA; 78,24 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: keine
 

Speerwurf

Wer landet den großen Wurf?

Mit drei Würfen über 67 Meter in diesem Jahr ist die Chinesin Lyu Huihui erste Anwärterin auf den Weltmeistertitel. Nach Silber 2015 und Bronze 2017 möchte sie in Doha ihren Medaillensatz komplettieren. Mit starken Würfen geglänzt haben 2019 auch Kelsey-Lee Barber (Australien), Vize-Europameisterin Nikola Ogrodnikova (Tschechien) und Ex-Europameisterin Tatsiana Khaladovich (Weißrussland).

Aber auch Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) kann das Podest angreifen. Mit 66,57 Metern steht die Europameisterin an fünfter Stelle der Meldeliste. Gelingt ihr ein Wurf wie bei den Europameisterschaften in Berlin, kann es für eine Medaille reichen. Titelverteidigerin Barbora Spotakova (Tschechien) hat nach ihrer Babypause 2018 die 64 Meter in diesem Jahr noch nicht übertroffen. Abschreiben sollte man die Weltrekordlerin jedoch nicht.

Für die zweite deutsche Starterin Annika Marie Fuchs (SC Potsdam) ist die WM-Teilnahme schon ein großer Erfolg. Ihr Saisonhöhepunkt waren die U23-Europameisterschaften im schwedischen Gävle, wo sie Gold gewann. Eine solide Leistung über 60 Meter bei ihrer ersten Weltmeisterschaft wären ein schöner Abschluss.

Titelverteidigerin: Barbora Spotakova (Tschechien; 66,76 m)
Jahresbeste: Lyu Huihui (China; 67,98 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Christin Hussong (LAZ Zweibrücken), Annika Marie Fuchs (SC Potsdam)
 

Siebenkampf

Fällt der Europarekord?

Ist Titelverteidigerin Nafissatou Thiam in Form, wird die Belgierin nicht zu schlagen sein. Trotz einer Verletzung im Wurfarm erzielte die Europameisterin beim Siebenkampf in Talence (Frankreich) im Juni 6.819 Punkte. Seither hat sie sich auf die Einzeldisziplinen konzentriert und mit beachtlichen Leistungen im Hoch- und Weitsprung in der Diamond League geglänzt. In Topform kann die Olympiasiegerin den zwölf Jahre alten Europarekord der Schwedin Carolina Klüft (7.036 Pkt) angreifen. Sollte die Favoritin straucheln, könnte ihr wie bereits bei den Europameisterschaften in Berlin die Britin Katarina Johnson-Thompson gefährlich werden. Die sprint- und sprungstarke Götzis-Siegerin steht mit 6.811 Punkten an Position zwei der Meldeliste.

In den Wettkampf um die Bronzemedaille können auch zwei Österreicherinnen mit eingreifen: Verena Preiner steht mit ihrem in Ratingen erzielten österreichischen Rekord (6.591 Pkt) auf Rang vier der Meldeliste, die EM-Vierte Ivona Dadic nicht weit dahinter. Herausfordern wird diese beiden die Ungarin Xenia Krizsan, die mit ihrer starken Leistung aus Talence momentan in der Weltrangliste auf Position drei liegt. Sollten Erica Bougard und Kendell Williams ihre Punktzahlen von den US-Trials wiederholen können, sind auch die beiden Amerikanerinnen im Wettstreit um die Medaillen zu beachten. Neben der Götzis-Zweiten Laura Ikauniece (Lettland) hat auch Vize-Weltmeisterin Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) ihren Start wegen Kniebeschwerden abgesagt. Sie wird sich auf die Olympischen Spiele in Tokio (Japan) konzentrieren.

Titelverteidigerin: Nafissatou Thiam (Belgien; 6.784 Pkt)
Jahresbeste: Nafissatou Thiam (Belgien; 6.819 Pkt)
Deutsche Teilnehmerinnen: keine

Die Vorschau auf die Männer-Wettbewerbe folgt am Mittwoch!

WM Doha 2019

 

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