| WM Doha Tag 1

Lisa Ryzih macht sich schönstes Geburtstagsgeschenk

Mit der Einstellung ihrer Saisonbestleistung hat Stabhochspringerin Lisa Ryzih sich am Freitagabend direkt fürs Finale der Weltmeisterschaften in Doha qualifiziert. Team-Kollegin Katharina Bauer blieb bei ihrer WM-Premiere ohne gültigen Versuch.
Svenja Sapper / Silke Bernhart

Die Latte mit dem Oberschenkel touchiert, aber sie blieb liegen! Im zweiten Versuch meisterte die Deutsche Meisterin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) die geforderte Qualifikationshöhe von 4,60 Metern. Damit stellte sie ihre bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin aufgestellte Saisonbestleistung ein und machte sich zum 31. Geburtstag selbst das schönste Geschenk. Nach einem souveränen Einstieg über 4,35 Meter leistete sich die Vize-Europameisterin von 2016 einen Fehlversuch bei 4,50 Meter, bevor sie diese Höhe im zweiten Versuch deutlich übersprang. Die nächste Höhe von 4,55 Metern ließ die WM-Fünfte von 2017 mutig aus und ging direkt die Qualifikationshöhe an.

Nicht so gut lief es für die Deutsche Hallen-Vizemeisterin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen). Mit einer Freiluft-Saisonbestleistung von 4,26 Metern angereist, schien bereits die Einstiegshöhe von 4,20 Metern eine Herausforderung – doch die Hallen-EM-Teilnehmerin hatte sich nach ihrem Bandscheiben-Vorfall zuletzt wieder stark in Form gebracht und war zuversichtlich in den Wettbewerb gegangen. Mit jedem ihrer drei Versuche kam Katharina Bauer der Höhe näher, doch letztendlich fiel auch im dritten Versuch die Latte.

In einem hochklassigen Wettbewerb qualifizierten sich 17 Springerinnen für das Finale, das am Sonntag stattfinden wird. Dabei sind auch Titelverteidigerin Katerina Stefanidi (Griechenland), Hallen-Europameisterin Anzhelika Sidorova, die unter neutraler Flagge antritt, und die drei US-Amerikanerinnen Jennifer Suhr, Sandi Morris und Katie Nageotte.


STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen):
Mein Vater hat gesagt, es war ein Geschenk für mich, dass die Latte liegen geblieben ist. Er hat mir den Tipp gegeben, zwei Zentimeter beim Anlauf nach vorne zu gehen. Die Bedingungen waren ideal wie in der Halle, auch von den Temperaturen. Mein Kleber am Stab hat super gehalten. 17 Athletinnen im Finale, das sind wirklich sehr viele, mit so vielen Mädels bin ich noch nie an einer Anlage gesprungen. Aber die Dichte ist sehr stark. Im Finale geht es wieder von vorne los, da muss ich wahrscheinlich einen anderen Stab nehmen und dann könnten es auch 4,70 Meter werden. Es war dieses Jahr mein bester Wettkampf, es waren gute Sprünge dabei, ich bin froh, dass ich mich dieses Jahr wieder gefunden habe. Die Temperatur-Unterschiede sind verrückt, aber das ist kein Hexenwerk. Wenn es kalt ist, zieht man sich an, wenn es warm ist, aus.

Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, was passiert ist, das Einspringen lief super, ich war richtig gut drauf, mental fit und hatte richtig Bock. Anscheinend bin ich im Wettkampf komplett anders gesprungen, obwohl es sich gut angefühlt hat. Ich muss jetzt erstmal die Sprünge im Video mit meinem Trainer analysieren. Mega schade für mich. Natürlich war die Teilnahme ein Geschenk, aber ich wollte mich steigern und wäre gern Saisonbestleistung gesprungen. Das ist mir leider nicht gelungen. Aber es hat ja alles so seinen Sinn, was auch immer das jetzt bedeutet. Die Atmosphäre habe ich trotzdem aufgesaugt und mich für die anderen Mädels gefreut. Die letzten Technik-Einheiten waren sehr gut, das heißt aber nicht, dass es bei der WM auch gleich klappt, da darf man nicht ungeduldig sein. Man ist natürlich auch angespannt und nervöser als sonst.

WM 2019 Doha

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